Pigmentflecken in Schwangerschaft: Gehen sie wieder weg?

Redaktion, 21. April 2022 | AKTUALISIERT AM 14. FEBRUAR 2024

Pigmentflecken Schwangerschaft

Viele Frauen sind während der Schwangerschaft von Pigmentflecken betroffen.

Eine Schwangerschaft ist für die meisten Frauen eine aufregende Zeit voller Vorfreude auf das Baby. Während im Körper ein neues Leben heranwächst, verändert er sich gleichzeitig. Diese Veränderungen sind aber nicht immer von positiver Natur. Im Laufe der Schwangerschaft entstehen häufig Pigmentflecken, vor allem im Gesicht. Sie sind auch bekannt als “Schwangerschaftsmaske” und trüben die besondere Ausstrahlung einer Schwangeren. Häufig fragen sich die werdenden Mütter dann, ob diese Veränderungen nach der Geburt wieder verschwinden und wann sie wieder verschwinden. In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit der Entstehung von Pigmentflecken während der Schwangerschaft befassen und klären, ob, wie und wann sie sich nach der Entbindung zurückbilden können.

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Da Bleichcremes oft für ein fleckiges Hautbild sorgen und die professionelle Behandlung teuer und zeitaufwendig ist, entscheiden sich immer mehr Männer und Frauen mit Altersflecken für Hausmittel. Tatsächlich können die natürlichen Mittel Altersflecken schonend aufhellen und auch vorbeugen.

Warum bekommt man Pigmentflecken in der Schwangerschaft?

In der Schwangerschaft wird vielen Frauen nachgesagt, dass sie eine besondere Ausstrahlung haben und besonders gut aussehen. Grund dafür sind die Hormone, genauer gesagt das weibliche Sexualhormon Östrogen.

Das Hormon Östrogen ist auch als Schönheitshormon bekannt. Es fördert die Kollagenproduktion in der Haut und verbessert somit ihre Festigkeit und Durchfeuchtung. Außerdem schützt es das Haar und regt die Zellbildung an, womit das Haarwachstum unterstützt wird. Der erhöhte Östrogenspiegel hat aber nicht nur positive Auswirkungen auf das äußere Erscheinungsbild - denn die Hormone können auch Pigmentflecken verursachen.

Melanin ist das Pigment im menschlichen Körper, das die Haar-, Haut- und Augenfarbe bestimmt. Außerdem ist es für die Bräune nach einem Sonnenbad verantwortlich und somit auch für Pigmentstörungen während der Schwangerschaft. Das Melanin wird in den Melanozyten produziert und in den Hornzellen in der Hautoberfläche eingelagert.

Unterschiedliche Faktoren beeinflussen die Pigmentbildung und verstärken sie, so auch der Einfluss hormoneller Faktoren. Man nimmt an, dass die weiblichen Geschlechtshormone eine Hyperaktivität verursachen und die Melanozyten zur Melaninproduktion anregen. Der Östrogenspiegel ist im dritten Trimester einer Schwangerschaft besonders hoch und das ist auch der Zeitpunkt, an dem viele Frauen Pigmentflecken entdecken. Insbesondere unter dem zusätzlichen Einfluss von UV-Strahlung entsteht viel Hautfarbstoff, der sich unregelmäßig in den oberen Schichten der Haut ablagert. Dabei ist in erster Linie das Gesicht betroffen.

Diese Art von Pigmentstörung wird Melasma bzw. Chloasma genannt. Aber auch andere Körperregionen können Pigmentstörungen aufweisen. Typisch ist z.B. die Schwangerschaftslinie am Bauch, die auch aufgrund einer verstärkten Melaninproduktion entsteht. Auch das Dekolleté, die Brust oder die Achseln können sich in der Schwangerschaft dunkel färben. Das Thema Pigmentflecken in der Schwangerschaft wurde auch bereits in einigen Studien ausführlich untersucht.

Unser Tipp bei Pigmentflecken

Wie erkennt man ein Chloasma?

Als Chloasma oder auch Melasma werden harmlose Hyperpigmentierungen bezeichnet, die das Gesicht betreffen. Die Anhäufung von Melanin breitet sich dabei vorrangig auf den Wangen, der Nase, über der Oberlippe und auf der Stirn aus, weshalb es auch als Schwangerschaftsmaske bezeichnet wird. Diese Gesichtsbereiche sind meist ungeschützt der Sonne ausgesetzt und damit besonders risikobehaftet.

Ein Chloasma ist bräunlich gefärbt, scharf begrenzt und in den meisten Fällen asymmetrisch.

Chloasmen können bei jedem Menschen entstehen, doch betroffen sind mit einer Häufigkeit von ca. 40 % vor allem Schwangere. Außerdem entstehen die Pigmentflecken vorrangig bei Menschen, die eine dunklere Hautpigmentierung aufweisen. Einem Melasma liegt daher nicht nur eine hormonelle Veränderungen zugrunde, sondern auch andere Einflussfaktoren begünstigen die Entstehung der Pigmentflecken:

  • UV-Strahlung
  • fortschreitendes Alter
  • Rauchen und Alkoholkonsum
  • psychischer Stress
  • Einnahme von Hormonpräparaten
  • Medikamente
  • Hauterkrankungen und Entzündungen
Das Chloasma bzw. Melasma wird in drei Arten unterschieden.

- Beim epidermalen Melasma befindet sich die Pigmentstörung in der Hautoberfläche. Das Melanin ist dabei in der obersten Hautschicht eingelagert und zeigt sich nach außen hin in einem braunen Farbton, der sich deutlich von der normalen Hautfarbe unterscheidet.

- Beim dermalen Melasma reicht die Verfärbung bis in die tieferliegenden Hautschichten. Die Pigmentierung der Flecken wandelt sich in einen bläulich-grauen Farbton.

- Als dritte Art des Chloasmas gibt es noch eine Mischform aus der epidermalen und der dermalen Form. Hierbei befinden sich die Pigmentflecken sowohl in den oberen, als auch in den tieferen Hautschichten und sind braungrau.
Melasma

Unser Tipp bei Pigmentflecken

Verschwinden Pigmentflecken in der Schwangerschaft von selbst?

Der Auslöser für die Entstehung von Chloasmen bzw. Melasmen in der Schwangerschaft ist die Veränderung des Hormonspiegels. Nach der Geburt des Kindes benötigt der Körper mehrere Wochen oder sogar Monate, bis das hormonelle Gleichgewicht wiederhergestellt ist. Im Normalfall bildet sich die Hyperpigmentierung im Laufe der Zeit von selbst wieder zurück, sobald der Östrogenspiegel den Ausgangszustand erreicht hat. Je nach Alter, Gewohnheiten und Zustand der Haut können jedoch Überreste der dunklen Flecken bestehen bleiben.

Pigmentflecken Schwangerschaft: So beugen Sie dunklen Flecken auf der Haut vor

Melasmen im Gesicht sind für betroffene Frauen ein störender Makel. Die Hyperpigmentierung lenkt vom allseits bekannten Schwangerschafts-Glow ab und sorgt für Unzufriedenheit - denn wer hat schon gerne einen dunklen Pigment-Bart über der Oberlippe.


Sind in der Familie bereits Frauen während der Schwangerschaft von Melasmen betroffen gewesen, liegt vermutlich eine genetische Veranlagung vor. Das heißt auch, dass man rechtzeitig Maßnahmen ergreifen kann, um eine Hyperpigmentierung im Gesicht vorzubeugen.

1. Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor

Egal ob eine erbliche Veranlagung vorliegt oder nicht: Die UV-Strahlen sind der treibende Faktor für die Entstehung von Pigmentflecken jeglicher Art. Die Sonneneinstrahlung regt die Melanozyten zur Melaninproduktion an, um die Hautzellen mit Hilfe des Pigments vor dem schädlichen Einfluss der UV-Strahlung zu schützen. Die tägliche Verwendung von Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor ab 30 bildet ein Schutzschild auf der Haut und fängt die UV-Strahlen ab. Damit wird verhindert, dass die Melaninproduktion verstärkt wird und Pigmentflecken im Gesicht entstehen. Positiver Nebeneffekt: Auch die Hautalterung wird durch die Verwendung von Sonnencreme verlangsamt. Wichtig ist es, dass der Sonnenschutz auch in der kalten Jahreszeit aufgetragen wird.

2. Mittagssonne meiden

Sich vor der Sonne zu schützen bedeutet nicht nur Sonnencreme zu verwenden, sondern auch ausgedehnte Sonnenbäder in der Mittagssonne zu vermeiden und sich überwiegend im Schatten aufzuhalten. Insbesondere im Urlaub oder an heißen Sommertagen ist es von Vorteil, einen Sonnenhut aufzusetzen und so die Gesichtshaut vor dem Einfluss der UV-Strahlung zu schützen.

3. Solarium meiden

Für eine sommerliche Bräune im Winter suchen viele das Solarium auf. Auch Schwangeren ist es erlaubt, ins Solarium zu gehen und viele nutzen die Möglichkeit, so den Teint zu erfrischen. Ähnlich wie die natürliche UV-Strahlung ist auch die künstliche Sonne eine große Gefahr für die Haut - sowohl in Sachen Hautalterung, als auch hinsichtlich der Entstehung von Pigmentflecken. Im Solarium wird vor allem mit UV-A-Strahlen gearbeitet, die für die Kurzzeitbräune verantwortlich sind und ein Nachdunkeln von Melanin in der Haut bewirken. Zeigen sich also bereits erste Anzeichen für Schwangerschaftsflecken im Gesicht, kann ein Solariumbesuch die Hyperpigmentierung verstärken.

4. Ausgewogene Ernährung

Während der Schwangerschaft entwickeln viele Frauen Gelüste auf bestimmte Lebensmittel und Gerichte. Da kann es schnell passieren, dass die Ernährung sehr einseitig und teilweise sogar ungesund wird. Bei der Vorbeugung von Pigmentflecken spielt auch die Ernährung eine Rolle, wenn auch eine kleinere als z.B. der Sonnenschutz. Eine ausgewogene Ernährung die reich an Vitaminen und Antioxidantien ist, kann der Entstehung von Pigmentflecken vorbeugen. Freie Radikale werden neutralisiert und Pigmentanhäufungen verhindert. 

5. Duftstoffe im Gesicht vermeiden

Während der Schwangerschaft neigen viele Frauen zu einer Überproduktion von Melanin. Oft dunklen die Flecken im Gesicht im Laufe der Schwangerschaft nach und das kann u.a. an bestimmten, phototoxischen Duftstoffen liegen. Dazu gehören z.B. Limetten-, Zitrus- oder Grapefruitöl. Duftstoffe bzw. ätherische Öle sind in zahlreichen Kosmetikprodukten vorhanden, die täglich auf das Gesicht aufgetragen werden. Sie haben die Eigenschaft, die Wirkung der UV-Strahlung auf der Haut zu verstärken. Somit wird die Melaninproduktion verstärkt und das Risiko für die Bildung von Pigmentflecken in der Schwangerschaft erhöht. Außerdem besteht die Gefahr von Verbrennungen und allergischen Reaktionen.

Schwangerschaftsflecken selbst entfernen: 3 Tipps für Zuhause

Viele Schwangere trifft die Bildung eines Chloasmas unerwartet. Schnell beginnt die Suche nach einer Lösung, schließlich hat niemand gern Bilder mit braunen Flecken im Gesicht als Erinnerung im Fotoalbum.


Die Behandlung von Pigmentflecken in der Schwangerschaft setzt voraus, dass das Nachdunkeln der Hyperpigmentierung mit vorbeugenden Maßnahmen gleichzeitig verhindert wird. Ohne die sorgfältige Verwendung von Sonnenschutz ist es schwer, die Pigmentstörung aufzuhellen. Folgende Tipps können dabei helfen, den Aufhellungsprozess zu beschleunigen und das Chloasma zu entfernen:

1. Chemische Peelings

AHA, BHA und PHA sind aus der Kosmetikindustrie nicht mehr wegzudenken. Sie werden nicht nur zur Verfeinerung des Hautbildes eingesetzt, sondern auch zur Behandlung von Pigmentflecken. Die Säuren haben einen sanften, peelenden Effekt und regen die Haut zugleich zur Erneuerung an. Damit können hyperpigmentierte Hautschichten schrittweise abgetragen und durch gesunde Hautzellen ersetzt werden. Chemische Peelings können somit bedenkenlos in der Schwangerschaft angewendet werden, um dunkle Flecken im Gesicht aufzuhellen.

2. Bleichende Wirkstoffe

Eine weitere Möglichkeit Pigmentflecken in der Schwangerschaft aufzuhellen sind Bleichcremes. Diese werden auch zur Vorbeugung und Aufhellung von Altersflecken genutzt und beinhalten unterschiedliche Wirkstoffe, die jedoch nicht alle für Schwangere geeignet sind. So sollten Bleichstoffe wie z.B. Arbutin oder Hydrochinon nicht angewendet werden, da hier Gesundheitsrisiken bestehen. Hydrochinon darf deshalb in Kosmetika aus der EU nicht mehr eingesetzt werden.


Ein effektiver und ungefährlicher Wirkstoff ist Kresse-Extrakt. Dank seiner antioxidativen Wirkung beugt er der Entstehung von Pigmentflecken vor und hat zugleich einen hemmenden Effekt auf die Melaninproduktion. Dabei werden gezielt nur die hyperpigmentierten Bereiche aufgehellt. Ein weiterer Bleichstoff, der in der Schwangerschaft bedenkenlos angewendet werden kann, ist außerdem Thiamidol.

3. Vitamin A & Vitamin C

Vitamine braucht der Körper nicht nur für die innere Gesundheit. Auch für die Behandlung von Pigmentflecken in der Schwangerschaft sind Vitamine bestens geeignet. In der Hautpflege haben sich vor allem Vitamin A und Vitamin C einen Namen gemacht.


Vitamin A ist in verschiedenen Formen in Anti-Aging Kosmetika enthalten, z.B. als Retinol oder Retinal. Vitamin A spielt eine wesentliche Rolle bei der Kollagensynthese und bei der Zellerneuerung. Aus diesem Grund ist der Wirkstoff nicht nur zur Faltenreduktion geeignet, sondern auch zur Behandlung von Pigmentstörungen. Vitamin A mitsamt seinen Abkömmlingen gehört außerdem zu den Antioxidantien, die freie Radikale einfangen und die Zellen schützen.


Vitamin C ist ebenfalls ein wirksames Antioxidans. Es unterstützt die Haut dabei, das überschüssige Pigment in der Hautoberfläche abzubauen. Zusätzlich bewirkt eine regelmäßige Anwendung von Vitamin C eine Überproduktion von Melanin. Auf diese Weise können Pigmentflecken in der Schwangerschaft Stück für Stück aufgehellt und gleichzeitig vorgebeugt werden.

Fazit

Pigmentflecken in der Schwangerschaft sind keine Seltenheit, ganz im Gegenteil. Bei vielen Frauen entsteht im Laufe der Schwangerschaft ein hormonell bedingtes Chloasma im Gesicht. Das Risiko ist besonders groß, wenn das Gesicht in dieser Zeit häufig ungeschützt der Sonne ausgesetzt ist. Obwohl sich die Pigmentveränderungen nach der Geburt in einigen Fällen zurückbilden können, ist dies nicht bei allen Frauen der Fall. Mit Hilfe eines adäquaten Sonnenschutzes und Wirkstoffen wie AHA,BHA, Kresse-Extrakt oder Vitamin A können die Flecken vorgebeugt bzw. aufgehellt werden. Es ist wichtig, dass Frauen, die von diesem Problem betroffen sind, Geduld haben und sich bewusst sind, dass es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten gibt, um Pigmentflecken zu reduzieren oder zu entfernen. Im Zweifelsfall sollten betroffene Frauen einen Dermatologen aufsuchen, um individuelle Behandlungsempfehlungen zu erhalten und mögliche Risiken zu besprechen.


Haben Sie weitere Tipps bei Pigmentflecken in der Schwangerschaft? Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!


QUELLEN

  • Ivan Bolan, Zeljana Bolan, Krunoslav Kuna: Chloasma – The Mask of Pregnancy. 2008.
  • Schmutz JL: Physiological skin changes during pregnancy. 1983/2003.
  • Merve Meryem Kalaycı: Pregnancy Mask: Melasma. 2020.

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.