Bleichcreme gegen Altersflecken: Erfahrungen und Nebenwirkungen
Redaktion, 12. OKTOBER 2022

Besonders in Asien ist Bleichcreme weit verbreitet. Sind die Risiken jedoch größer als die Wirkung?
Für eine ebenmäßige, helle Haut investieren viele Frauen und Männer so einiges. Lange gab es auch einen Hype um Bleichcreme gegen Altersflecken und Co. Besonders im asiatischen Raum sind aufhellende Wirkstoffe weit verbreitet. Immer wieder liest man aber von starken Nebenwirkungen und gesundheitsschädlichen Effekten. Wir klären in diesem Artikel auf, was es bei Bleichcreme zu beachten gibt und welche Alternativen unbedenklich sind.

FORSCHUNG
Altersflecken entfernen: Dieses Hausmittel hilft!
Da Bleichcremes oft für ein fleckiges Hautbild sorgen und die professionelle Behandlung teuer und zeitaufwendig ist, entscheiden sich immer mehr Männer und Frauen mit Altersflecken für Hausmittel. Tatsächlich können die natürlichen Mittel Altersflecken schonend aufhellen und auch vorbeugen.
Was ist Bleichcreme?
Welche Wirkstoffe sind in Bleichcremes enthalten?
- Hydrochinon: Hydrochinon (Hydroquinone) ist ein chemischer Stoff. Der Wirkstoff hemmt die Melaninbildung. Eine übermäßige Melaninansammlung und die Entstehung von Pigmentflecken wird so verhindert. Hydrochinon kam lange als Wirkstoff in Kosmetika zur Aufhellung von Pigmentflecken zum Einsatz. Mittlerweile ist der Einsatz in der EU verboten. Außerhalb Europas wird er noch immer eingesetzt.
- Arbutin: Arbutin (Beta-Arbutin) ist ein sekundärer Pflanzenstoff. Enthalten ist er zum Beispiel in Rosen- und Heidekrautgewächsen. In den Pflanzen selbst dient es dazu, sie vor Fressfeinden zu schützen. Auf der Haut des Menschen hat Arbutin aber eine aufhellende Wirkung und wird in Bleichcremes verwendet, um Pigmentflecken und auch Pickelmale aufzuhellen. Der Einsatz in Cremes ist umstritten, da der Wirkstoff im Körper zu D-Glucose und Hydrochinon gespalten werden kann. In Deutschland wird vor der Verwendung gewarnt, in Asien ist der Stoff nach wie vor weit verbreitet.
- Kojisäure: Kojisäure (Koji Acid) ist ein häufig eingesetzter Aufheller. Der depigmentierende Wirkstoff wird aus den Mycelien von Pilzen - überwiegend Schimmelpilz - gewonnen. Er wirkt als sogenannter Tyrosinasehemmer und verhindert so die Melaninbildung. Es gibt Hinweise auf eine gesundheitsschädliche Wirkung. In einigen Ländern wie z.B. der Schweiz ist der Einsatz von Kojisäure in einer Creme gegen Pigmentflecken untersagt. In der EU gibt es bisher keine Regelung. Ein Nachteil der Kojisäure ist außerdem, dass sie die umliegende Haut ebenfalls ausbleicht und so nicht nur Altersflecken entfernt, sondern auch für ein fleckiges Hautbild sorgen kann.
- Vitamin A: Vitamin A (Retinol / Retinsäure) ist ein ausgiebig erforschter Wirkstoff und hat sich vor allem in der Anti-Aging-Industrie einen Namen gemacht. Vitamin A wirkt peelend, antioxidativ und regenerierend. So können nicht nur Falten, sondern auch chronische Schäden, die durch die UV-Strahlung entstanden sind, reduziert werden. Lediglich Schwangere und stillende Mütter sollten auf Produkte mit Vitamin A verzichten. Vitamin A kann in einer Creme verarbeitet werden, oft wird es als Serum angeboten.
- Vitamin C: Auch Vitamin C (Ascorbic Acid) hat eine aufhellende Wirkung. Wie Vitamin A (und z.B. auch Vitamin E) wirkt das Vitamin stark antioxidativ und hat einen peelenden Effekt. Die Wirkung bei Pigment- und Altersflecken konnte in Studien nachgewiesen werden. Häufig wird Vitamin C mit anderen Wirkstoffen kombiniert, um für ein helleres Hautbild zu sorgen.
- AHA-Säure: Chemische Peelings mit Säuren wie AHA (Alpha-Hydroxy-Acid) haben sich zum Trend entwickelt. Anders als die Bezeichnung vermuten lässt, sind sie schonend zur Haut. Die Säuren entfernen abgestorbene Hautschüppchen und regen die Haut zur Erneuerung an. Mithilfe der AHA-Säure lassen sich Pigmentstörungen wie Altersflecken, Pickelmale und auch Sommersprossen schrittweise entfernen.
Nebenwirkungen: Ist Bleichcreme gefährlich?
Bleichcremes stehen immer wieder in der Kritik. Viele der Produkte sind nicht nur wirkungslos, sondern können auch eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit darstellen. Nicht alle eingesetzten Substanzen haben eine gesundheitsgefährdende Wirkung, einige sind jedoch in der EU verboten. Zu den riskanten Stoffen zählen:
- Hydrochinon: In kosmetischen Mitteln ist Hydrochinon europaweit verboten. Einerseits kann es bei häufiger Anwendung zu Nebenwirkungen wie Rötungen, Brennen und Juckreiz auf der Haut kommen. Zu weiteren Nebenwirkungen zählen allergische Hautreaktionen und postinflammatorische Hyperpigmentierungen. Gefährlich ist aber vor allem, dass Hydrochinon als krebserregend eingestuft wurde.
- Arbutin: Wie bereits erwähnt, kann Arbutin in der Haut zum krebserregenden Hydrochinon umgewandelt werden. Aus diesem Grund warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung vor Arbutin und stuft den Stoff als “gesundheitlich bedenklich” ein. Es bleibt unklar, wie die Freisetzung von Hydrochinon bei Arbutin zu bewerten ist, der Verdacht einer ebenfalls krebserregenden Wirkung bleibt aber bestehen. Zu den weiteren Nebenwirkungen zählen neben Brennen und Rötungen auch eine starke Lichtempfindlichkeit.
- Kojisäure: In Asien gibt es viele Kosmetika, die Kojisäure enthalten. In Europa ist der Einsatz nicht einheitlich geregelt. Es gibt Hinweise auf eine gesundheitsschädliche Wirkung, Kojisäure ist potenziell krebserregend. Besonders von einem Produkt mit hoher Dosierung ist abzusehen, da die intensive Wirkung gefährlich sein kann. Solche Produkte findet man hauptsächlich auf dem außereuropäischen Markt.
Gibt es eine unbedenkliche Alternative?
Wie sind die Erfahrungen mit Bleichcremes?
Fazit
QUELLEN
- Brammen, C. Bleichmittel: Was Hautaufheller bewirken. https://www.fitforfun.de/beauty/bleichmittel-was-hautaufheller-bewirken-161909.html
- Bundesinstitut für Risikobewertung. (2013, 25. Februar). β−Arbutin in Hautaufhellungsmitteln ist gesundheitlich bedenklich. https://www.bfr.bund.de/cm/343/arbutin-in-hautaufhellungsmitteln-ist-gesundheitlich-bedenklich.pdf

Natalja Felsing