Postinflammatorische Hyperpigmentierung: Was hilft?
Postinflammatorische Hyperpigmentierung behandeln: Was hilft?
Redaktion, 20. Januar 2022

Wie lange bleibt die Postinflammatorische Hyperpigmentierung und wie kann man sie schnell loswerden?
Fast jeder hat Pigmentflecken auf der Haut, auch wenn sie auf den Bildern für Social Media gern verdeckt oder retuschiert werden. Die bräunlichen Hautverfärbungen nehmen wir manchmal auch als positiv wahr, wie es zum Beispiel bei Sommersprossen der Fall ist. Oder aber sie sind ein sichtbares Zeichen des Älterwerdens - die Altersflecken - und werden dadurch als störend empfunden. Die Ursachen für Hyperpigmentierungen sind äußerst vielfältig. In diesem Artikel thematisieren wir die postinflammatorische Hyperpigmentierung und klären über ihre Entstehung und Behandlungsmöglichkeiten auf.
Inhaltsverzeichnis

FORSCHUNG
Altersflecken entfernen: Dieses Hausmittel hilft!
Da Bleichcremes oft für ein fleckiges Hautbild sorgen und die professionelle Behandlung teuer und zeitaufwendig ist, entscheiden sich immer mehr Männer und Frauen mit Altersflecken für Hausmittel. Tatsächlich können die natürlichen Mittel Altersflecken schonend aufhellen und auch vorbeugen.
Was versteht man unter postinflammatorischer Hyperpigmentierung?
Was sind die Ursachen der postinflammatorischen Hyperpigmentierung?
- Akne (Pickel)
- Verletzungen (z.B. Schnittwunden, Verbrennungen)
- Entzündliche Hauterkrankungen / Ausschlag (z.B. Neurodermitis, Psoriasis)
Entsteht im Körper eine Entzündung, versucht der Körper diese zu bekämpfen. Dadurch werden unter anderem die Melanozyten, die für die Bildung von Melanin verantwortlich sind, angeregt, Melanosome auszuschütten. Diese Melanosome wiederum enthalten neben bereits gebildetem Melanin das Pigmentierungsenzym Tyrosinase. Das Enzym leitet die Produktion von weiterem Melanin ein. Durch die Überproduktion von Melanin verfärben sich die vorher verwundeten Stellen dunkler. Die Verfärbung bleibt auch lange nach der Heilung sichtbar.
Postinflammatorische Hyperpigmentierung als Folge von Akne
Was kann eine postinflammatorische Hyperpigmentierung auslösen?
Wie erwähnt ist die PIH das Resultat einer Entzündung, weshalb sie besonders häufig bei Akne auftritt. Auch entzündliche Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Psoriasis sind Risikofaktoren für die Entstehung von Hyperpigmentierungen, auch wenn nicht alle Patienten darunter leiden.
Doch auch kosmetische Behandlungen wie Laserbehandlungen, Mikrodermabrasion oder ein chemisches Peeling können eine postinflammatorische Hyperpigmentierung verursachen. Wird die Behandlung nicht sachgemäß durchgeführt, kann es zu Verletzungen kommen, wodurch die Überproduktion von Melanin angeregt wird. Auf diese Weise entstehen dunkle Hautflecken und ein ungleichmäßiges Hautbild.
Wie lange bleibt die postinflammatorische Hyperpigmentierung auf der Haut sichtbar?
Wie wird eine postinflammatorische Hyperpigmentierung behandelt?
Um die Pigmentflecken loszuwerden, gibt es verschiedenste Optionen der Behandlung. Einerseits gibt es die Möglichkeit, die Flecken durch einen Hautarzt bzw. eine Hautärztin entfernen zu lassen. Andererseits kann auch das Aufhellen der Pigmentflecken ein Behandlungsziel darstellen.
Je nach Ursache für die PIH ist es wichtig, diese im ersten Schritt zu therapieren. Beispielsweise sollte Akne und auch Neurodermitis durch einen Hautarzt oder eine Hautärztin behandelt werden, bevor eine Aufhellung der Pickelmale bzw. Pigmentflecken erfolgt. Nur so lässt sich das Risiko für weitere Flecken eingrenzen.
Entfernung der Pigmentflecken
Das Entfernen der Pigmentflecken sollte immer in einer seriösen Praxis durchgeführt werden, um Behandlungsfehler zu vermeiden. In solchen Fällen kann sich die postinflammatorische Hyperpigmentierung verschlechtern. Auch potenzielle Nebenwirkungen wie Rötungen, brennende Haut und Entzündungen (die wiederum eine PIH stimulieren) sind nicht auszuschließen.
Eine Möglichkeit ist die Laserbehandlung. Das hochenergetische Licht wird gezielt auf den Fleck gerichtet und dieser so abgetragen. Je nachdem, wie schwerwiegend die Verfärbungen sind, wird entweder die Hautoberfläche oder aber darunter liegende Hautschichten behandelt.
Auch ein chemisches Peeling (z.B. AHA, BHA) kann bei postinflammatorischen Hyperpigmentierungen helfen. Hierfür wird eine saure Lösung auf die Haut aufgetragen, um die übermäßig pigmentierten Hautschichten abzutragen. Die Haut schält sich und im Anschluss kommt die neue, hellere Haut zum Vorschein.
Hinweis: In einer dermatologischen Praxis kommen deutlich höher konzentrierte Säuren zum Einsatz, als es bei den Produkten für den Eigengebrauch zu Hause der Fall ist. Der Effekt ist dadurch deutlich stärker, da die Chemikalien tiefer in die Haut gelangen. Doch auch hier kann es als Nebenwirkung zu einer Verschlimmerung der Symptome kommen.
Systematisches Aufhellen der Pigmentflecken
In der Regel ist das Aufhellen der Pigmentierung mit bleichenden Wirkstoffen das Mittel der ersten Wahl. Unterstützend sollte man unbedingt auf einen konsequenten Sonnenschutz achten. Die Behandlung kann noch so erfolgreich sein, wer die Haut ungeschützt der Sonne aussetzt, wird immer von Hyperpigmentierungen betroffen sein. Wer also Pigmentflecken langfristig vermeiden, und verhindern möchte, dass die bestehenden postinflammatorischen Hyperpigmentierungen noch dunkler werden, sollte immer auf ausreichend Sonnenschutz zurückgreifen.
Zu den Wirkstoffen, die äußerlich angewendet werden und die Melaninproduktion hemmen, zählen Hydrochinon, Arbutin und Kojisäure.
Bei Hydrochinon handelt es sich um einen chemischen, äußerst wirksamen Hautaufheller. Jedoch bestehen einige toxikologische Risiken, vermutlich wirkt der Stoff krebserregend. In den meisten Ländern der EU darf er in Kosmetika nicht mehr genutzt werden. Der Stoff gilt als Tyrosinase-Hemmer, wodurch die Überproduktion von Melanin verhindert wird.
Ähnliches gilt für Arbutin. Es zählt zählt zu den sekundären Pflanzenstoffen aus der Gruppe der Hydrochinone. Besonders in Asien ist der Stoff in zahlreichen Aufhellern enthalten. Auch wenn der natürliche Stoff schwächer ist als industriell hergestelltes Hydrochinon, gibt es auch hier viele Bedenken bezüglich der gesundheitlichen Unbedenklichkeit.
Auch Kojisäure zählt zu den umstrittenen Aufhellern. Hier ist vor allem das Problem, dass umliegende Hautbereiche ebenfalls aufgehellt werden und es so zu einem fleckigen Hautbild kommen kann. Ebenso besteht der Verdacht, dass Kojisäure krebserregend wirkt. Der Wirkstoff ist in vielen Ländern verboten.
Informationen zur Unbedenklichkeit von Wirkstoffen erhält man auf verschiedenen Webseiten und Informationsportalen. Meist muss man sich hierfür nur mit einer E-Mail-Adresse registrieren.
Demgegenüber gibt es auch aufhellende Wirkstoffe, von denen kein oder nur ein sehr geringes gesundheitliches Risiko ausgeht. Dazu zählen: Aktiv-Kresse, Retinsäure (Vitamin A) und Vitamin C.
Aktiv-Kresse ist ein pflanzlicher Wirkstoff, der bestehende Pigmentflecken aufhellen kann, ohne die umliegenden Hautbereiche zu bleichen. Altersflecken und auch Flecken, die aufgrund einer postinflammatorischen Hyperpigmentierung entstanden sind, lassen sich gezielt aufhellen und können durch die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe auch vorgebeugt werden.
Auch Retinsäure (Vitamin A) ist wirksam gegen dunkle Verfärbungen. Schwangere und Stillende sollten jedoch auf die Anwendung verzichten, da es zu Geburtsfehlern oder Schädigungen des Fötus kommen kann. Zu den weiteren leichten Nebenwirkungen zählen eine erhöhte Lichtempfindlichkeit und Hautreizungen.
In vielen Seren oder Cremes ist außerdem Vitamin C enthalten. Das Vitamin hat sich im Kampf gegen Pigmentflecken als vergleichsweise wirksam erwiesen. Meist wird es mit anderen Wirkstoffen kombiniert, um für eine hellere Haut zu sorgen.
Helfen Hausmittel gegen die postinflammatorische Hyperpigmentierung?
Beliebte Hausmittel zur Aufhellung von Pigment- und Altersflecken sind Zitronensaft und Apfelessig. Beide Mittel können durchaus helfen, die überpigmentierten Bereiche aufzuhellen. Während der Zitronensaft vor allem dank des enthaltenen Vitamin Cs wirkt, die Haut aber durchaus auch stark austrocknen kann, ähnelt die Wirkung des Apfelessigs dem eines Fruchtsäurepeelings.
Bei beiden Hausmitteln kann man jedoch erst nach etwa 28 Tagen mit einer Wirkung rechnen, einen Sofort-Effekt gibt es nicht.
Beide Hausmittel machen die Haut außerdem anfälliger für Sonne, weshalb zwingend auf Sonnenschutz geachtet werden sollte.
Einen ausführlichen Artikel über Hausmittel gegen Pigmentflecken finden Sie hier.
QUELLEN
- Alexis, A.F., Harper, J.C., Stein Gold, L.F. & Tan, J.K.L (2018). Treating Acne in Patients With Skin of Color. Seminars in Cutaneous Medicine and Surgery, 37(3S), 71-73.
- Hollinger, J.C., Angra, K. & Halder, R.M. (2018). Are Natural Ingredients Effective in the Management of Hyperpigmentation? A Systematic Review. The Journal of Clinical and Aesthetic Dermatology, 11(2), 28-37.
- Rümmelein, B. (2014). Therapie von Hyperpigmentierungen: Laser versus Topika. Schweizer Zeitschrift für Dermatologie und Ästhetische Medizin.

Natalja Felsing