Kressesalbe selber machen: Schritt-für-Schritt Anleitung

REDAKTION, 20.02.2024

Kressesalbe selber machen

Kresse schmeckt nicht nur im Salat oder auf dem Brot sehr gut, sondern hat auch heilende Kräfte. Die kleine Pflanze ist ein unscheinbares Kraftpaket, das voller gesundheitsfördernder Stoffe steckt. Aus diesem Grund ist Kresse noch heute ein altbewährtes Naturheilmittel, das bei vielen gesundheitlichen Beschwerden eingesetzt werden kann. Und auch in der Kosmetik hat Kresse als Kressesalbe schon ihren Platz als Mittel gegen Altersflecken gefunden. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, ob man Kressesalbe selber herstellen kann und ob sie genauso effektiv ist.

Was genau ist Kressesalbe?

Kresse kommt in der Naturheilkunde auf unterschiedliche Art und Weise zum Einsatz. Am besten entfaltet sich die Wirkung von Kresse frisch verzehrt im Essen oder zubereitet in Säften oder Smoothies. Es gibt aber auch Tinkturen, Öle und Pasten aus Kresse. Die Anwendung einer Kressesalbe bei Pigmentflecken ist bis vor einiger Zeit noch nicht verbreitet gewesen.


Eine traditionelle Kressesalbe oder Paste kann aus verschiedenen Kressearten bestehen. Häufig werden die Pflanzenbestandteile von Brunnenkresse verwendet und mit Ölen, Wachsen und ätherischen Ölen vermengt. Auch feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe, wie Aloe Vera und Glycerin können einer klassischen Kressesalbe hinzugefügt werden.

Kressesalbe kann zum Schutz und zurPflege der Haut, aber auch bei Atemwegserkrankungen angewendet werden. Die Wirkung von Kresse kann auch bei Hauterkrankungen und bei der Wundheilung von Vorteil sein. Das hat sie ihren zahlreichen Wirkstoffen zu verdanken:

  • Vitamine: Kresse ist reich an verschiedenen Vitaminen, darunter Vitamin C, Vitamin A, Vitamin K und Folsäure. Diese Vitamine unterstützen das Immunsystem, fördern die Knochengesundheit und sogar die Blutgerinnung. Der Körper benötigt diese essentiellen Nährstoffe für sämtliche Stoffwechselprozesse.

  • Mineralstoffe: Neben Vitaminen enthält Kresse auch reichlich Mineralien. Dazu gehören Kalzium, Eisen, Kalium und Magnesium. Diese Mineralstoffe sind entscheidend für die Aufrechterhaltung des Elektrolythaushaltes, die Muskelkontraktion, die Blutbildung und viele weitere physiologische Prozesse im Körper.

  • Glucosinolate: Glucosinolate, auch Senfölglykoside genannt, sind bioaktive Verbindungen, die in Kreuzblütlern wie Kresse vorkommen. Diese Verbindungen haben antioxidative, entzündungshemmende und sogar potenziell krebsbekämpfende Eigenschaften. Sie tragen zur Entgiftung bei und unterstützen die Funktionsfähigkeit der Leber und des Verdauungssystems.

  • Flavonoide: Flavonoide sind eine Gruppe von sekundären Pflanzenstoffen, die in vielen Früchten, Gemüsen und Kräutern vorkommen. Flavonoide haben eine starke antioxidative Wirkung. Sie neutralisieren freie Radikale und verringern somit oxidativen Stress, der den Zellen schadet. Dieser antientzündliche Effekt stärkt das Immunsystem und verringert das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie chronischen Krankheiten.

  • Ätherische Öle: Kresse enthält geringe Mengen ätherischer Öle, die ihr das aromatische Aroma verleihen. Diese ätherischen Öle können antimikrobielle Eigenschaften haben und zur Bekämpfung von Bakterien, Viren und Pilzen beitragen.

Kresse als Heilpflanze

Die Verwendung von Kresse als Hausmittel bzw. Naturheilmittel reicht zurück bis in die Antike. Auch die alten Ägypter wussten die heilenden und förderlichen Eigenschaften von Kresse zu schätzen. Die pflanze birgt ein großes, gesundheitsförderndes Potenzial mit folgenden Effekten:

  • Antioxidativ: Kresse enthält verschiedene antioxidative Verbindungen wie Glucosinolate und Flavonoide. Antioxidantien helfen dabei, freie Radikale im Körper zu neutralisieren. So können entzündliche Vorgänge und damit verbundende Erkrankungen sowie das Risiko für Krebs verringert werden. Und auch die Hautalterung kann auf diese Weise verlangsamt werden.

  • Entzündungshemmend: Die in der Kresse enthaltenen Verbindungen haben entzündungshemmende Eigenschaften. Sie lindern entzündliche Vorgänge im Körper, die z.B. an Infektionen und chronischen Erkrankungen wie Arthritis und Rheuma beteiligt sind.

  • Verdauungsfördernd: Kresse enthält Wirkstoffe, die eine verdauungsfördernde Wirkung haben. Der Verzehr von Kresse kann dazu beitragen, Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Verstopfung und Magenkrämpfe zu lindern.

  • Appetitanregend: Der charakteristische Geschmack und das würzige Aroma von Kresse stimuliert den Geschmackssinn. Die milde Schärfe der Sprossen regt den Appetit an und kann so bei Appetitlosigkeit Abhilfe schaffen.

  • Immunstärkend: In Kresse sind unzählige essentielle Mikronährstoffe enthalten. Die benötigt der Körper für ein starkes Abwehrsystem. Dazu gehört u.a. auch die Bildung von weißen Blutkörperchen. Die positiven Auswirkungen von Kresse auf die Verdauung stärken ebenfalls das Immunsystem, da die Darmgesundheit und die allgemeine Gesundheit in engem Zusammenhang stehen.

  • Antimikrobiell: Einige Studien legen nahe, dass Kresse antimikrobielle Eigenschaften besitzt. So kann die Pflanze dazu beitragen, schädliche Bakterien und Pilze im Körper zu bekämpfen. Das beugt Infektionen vor und unterstützt die körpereigenen Abwehrmechanismen.

Hilft selbstgemachte Kressesalbe bei Altersflecken?

Kresse wirkt am besten pur verzehrt als Zutat im Essen oder einem Getränk, um gesundheitlichen Beschwerden vorzubeugen oder sie zu lindern. Immer beliebter werden auch Kressesalben als Mittel zur äußerlichen Anwendung. Allerdings ist eine selbstgemachte Kressesalbe nicht mit der Biovolen Aktiv Kressesalbe vergleichbar, die bei Altersflecken angewendet wird. Zwar tragen beide den selben Namen, die Wirkung zwischen einer DIY-Kressesalbe und der kosmetischen Salbe birgt aber große Unterschiede.


Kressesalbe als Hausmittel enthält in den meisten Fällen frische Kresse oder zerkleinerte Kressesamen. Die Biovolen Aktiv Kressesalbe wird auf Basis eines speziellen Kresse-Extrakts hergestellt. Das ist ein kosmetisch aufbereiteter Aktiv-Wirkstoff aus Gartenkresse, der in einem aufwändigen Verfahren hergestellt wird. Die Effekte des Extrakts sind nicht mit frischer Kresse vergleichbar.


Kosmetisches Kresse-Extrakt hat zunächst einmal eine antioxidative Wirkung, ebenso wie frische Kresse. Das liegt an den sekundären Pflanzenstoffen und Senfölglykosiden. Die äußerliche Anwendung beugt Hautschäden durch freie Radikale vor, die u.a. auch zur vorzeitigen Bildung von Altersflecken führen können.

In vitro Untersuchungen zufolge wirkt der Wirkstoff aus Kresse zudem hemmend auf ein Enzym namens Tyrosinase. Dieses Enzym ist maßgeblich an der Bildung vom Hautpigment Melanin beteiligt. Eine Anhäufung des Pigments, z.B. infolge von Sonnenschäden oder altersbedingt, führt dazu, dass Altersflecken entstehen.


Eine selbstgemachte Kressesalbe enthält kein kosmetisches Kresse-Extrakt. Somit kann man auch keine aufhellende oder vorbeugende Wirkung erwarten. Laboruntersuchungen wie beim Kresse-Extrakt gibt es dazu ebenso nicht. Nachteilig wird sich eine DIY-Kressesalbe nicht auf die Haut auswirken, aber auch ein Anti-Flecken-Effekt ist unwahrscheinlich.

Kressesalbe selber machen: Anleitung

Kressesalbe herstellen

Eine selbstgemachte Kressesalbe hat viele positive Effekte auf die Haut. Und auch wenn sie nicht das effektivste Hausmittel bei Altersflecken ist, kann die antioxidative, antientzündliche und antimikrobielle Wirkung bei anderen Hautproblemen Abhilfe schaffen.

So kann jeder eine Kressesalbe ganz einfach selbst herstellen:


Zutaten:

  • Frische Kresse (ca. 1 Tasse, grob gehackt)
  • 1/2 Tasse Olivenöl oder ein anderes Pflanzenöl nach Wahl
  • 2 Esslöffel Bienenwachs (optional, für eine festere Konsistenz)
  • Ein paar Tropfen ätherisches Öl nach Wahl (optional, für Duft)

Materialien:

  • Messer zum Hacken
  • Topf oder Schüssel
  • Käsetuch oder feines Sieb
  • Topf und hitzebeständiges Gefäß für Wasserbad
  • Löffel zum Rühren
  • Dose oder Schraubglas zum Abfüllen

Schritt 1: Kresse vorbereiten

Waschen Sie die frische Kresse gründlich unter kaltem Wasser und tupfen Sie sie trocken. Entfernen Sie die groben Stängel und hacken Sie die Kresse grob.

Schritt 2: Öl ziehen lassen

Geben Sie die grob gehackte Kresse in ein sauberes Glas oder eine hitzebeständige Schüssel. Gießen Sie das Öl über die Kresse, bis sie vollständig bedeckt ist. Decken Sie das Gefäß locker mit einem Deckel oder einem Tuch ab und lassen Sie die Mischung für 1 Woche ziehen. Schütteln Sie das Gefäß gelegentlich, um die Infusion zu unterstützen.

Schritt 3: Öl abseihen

Nachdem das Öl ausreichend gezogen ist, seihen Sie die Kresse ab und entsorgen sie. Achten Sie darauf, das aromatisierte Öl gründlich abzutropfen, um alle festen Rückstände zu entfernen.

Schritt 4: Bienenwachs schmelzen

Wenn Sie eine festere Kressesalbe wünschen, schmelzen Sie das Bienenwachs langsam in einem Wasserbad, bis es vollständig flüssig ist.

Schritt 5: Salbe anrühren

Geben Sie das Kresseöl und das geschmolzene Bienenwachs in einen sauberen Behälter. Rühren Sie die Mischung gut um, bis alles gut vermischt ist. Wenn Sie möchten, können Sie jetzt auch ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzufügen, um der Salbe einen angenehmen Duft zu verleihen.

Schritt 6: Abfüllen

Gießen Sie die Kressesalbe in einen sauberen, verschließbaren Behälter und lassen Sie sie abkühlen, bevor Sie das Glas fest verschließen. Lagern Sie die Salbe an einem kühlen, trockenen Ort, idealerweise im Kühlschrank, um die Haltbarkeit zu verlängern.


Eine selbstgemachte Kressesalbe ist bis zu 12 Monate haltbar.

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.