Pigmentflecken durch Duftstoffe: Kein Parfüm in der Sonne!
Pigmentflecken durch Duftstoffe: Kein Parfüm in der Sonne!
Redaktion, 26. August 2021 | AKTUALISIERT AM 07. FEBRUAR 2024
Im Sommer sollte der Lieblingsduft zum Schutz vor Pigmentflecken lieber im Schrank stehenbleiben.
Der Urlaub ist die schönste Zeit des Jahres. Besonders im Sommerurlaub im Süden darf die Sonnencreme zum Schutz vor Sonnenbrand und Altersflecken auf keinen Fall im Reisegepäck fehlen. Doch was nützt die Sonnencreme gegen Sonnenbrand, wenn sie Pigmentflecken verursachen kann? Richtig gelesen, Sonnencreme kann Pigmentflecken verursachen - genauer gesagt die Duftstoffe darin. Und auch Parfüm und andere Hautpflegeprodukte können für unschöne Flecken sorgen. Worauf man achten muss, damit das nicht passiert, erfahren Sie hier!
FORSCHUNG
Altersflecken entfernen: Dieses Hausmittel hilft!
Da Bleichcremes oft für ein fleckiges Hautbild sorgen und die professionelle Behandlung teuer und zeitaufwendig ist, entscheiden sich immer mehr Männer und Frauen mit Altersflecken für Hausmittel. Tatsächlich können die natürlichen Mittel Altersflecken schonend aufhellen und auch vorbeugen.
Wie entstehen Pigmentflecken?
Wie entstehen Pigmentflecke durch Duftstoffe?
Was sind Furocumarine?
Furocumarine sind sekundäre Pflanzenstoffe, die eine photosensibilisierende bzw. phototoxische Wirkung haben. Das bedeutet, sie können bei Sonneneinstrahlung auf der Haut allergische Reaktionen, Juckreiz und Rötungen auslösen. Für die Pflanze selbst sind Furocumarine Abwehrstoffe, die zum Schutz vor Stressoren wie der UV-Strahlung, Schimmelpilzen oder Insekten dienen.
Furocumarine sind Bestandteil zahlreicher ätherischer Öle die z.B. aus Zitrusfrüchten wie Zitrone, Grapefruit und Limetten gewonnen werden. Allerdings enthalten nicht alle ätherischen Öle aus Zitrusfrüchten besorgniserregende Mengen an Furocumarinen.
Weitere, für die Haut problematische Öle in Kombination mit der Sonne sind beispielsweise Bergamotte, Mandarinenblatt, Kreuzkümmel und Angelikawurzel.
Die gezielte Verwendung von Furocumarinen in Kosmetik ist grundsätzlich verboten laut EU-Kosmetikverordnung. Das gilt jedoch nicht bei der Verwendung von ätherischen Ölen, die natürlicherweise Furocumarine enthalten und häufig in Parfüms oder Körperölen enthalten sind. Viele Kosmetikhersteller setzen daher insbesondere in Hautcremes auf ätherische Öle, denen die Furocumarine entzogen wurden, um unerwünschte Hautreaktionen zu vermeiden.
Für Sonnencremes und Bräunungsprodukte gilt ein Höchstwert von 1 mg auf 1 kg Produkt. Bei Menschen mit einer empfindlichen Haut oder einer Tendenz zu Duftstoffallergien reicht jedoch auch dieser Anteil bereits aus, um eine phototoxische Reaktion und Pigmentflecken hervorzurufen.
Verschwinden Pigmentflecken durch Duftstoffe von selbst?
Wenn die Haut nach der Verwendung von Sonnencreme, Parfüm oder einem anderen Pflegeprodukt in der Sonne eine phototoxische Reaktion aufweist, zeigen sich die Pigmentflecken erst nach einer gewissen Zeit. Die betroffene Hautpartie muss zunächst abheilen und zurück bleiben unregelmäßige pigmentierte Hautstellen. Bis diese Flecken verschwinden, können mehrere Wochen oder Monate vergehen. Wie schnell der Regenerationsprozess der Haut ist, hängt u.a. vom Alter, der Sonnenexposition und genetischen Faktoren ab.
In vielen Fällen verblassen die Pigmentstörungen ausgelöst durch Duftstoffe nie vollständig. Ist das der Fall, können die Hautstellen je nach Stärke der Pigmentierung nur noch durch die Anwendung von aufhellenden Wirkstoffen wie z.B. der Kressesalbe oder durch kosmetische Behandlungen bzw. Laserbehandlungen aufgehellt werden.
Wie können Pigmentflecken vorgebeugt werden?
Die meisten Kosmetikhersteller verzichten auf den Einsatz von furocumarinhaltigen Inhaltsstoffen, eine Kennzeichnung auf den Produkten gibt es jedoch nur selten.
Natürliche Duftstoffe machen einer normalen Haut ohne Allergien oder Erkrankungen grundsätzlich nichts aus. Menschen mit einer sensiblen Haut sollten insbesondere bei Sonnencreme oder Bräunungsölen auf Produkte ohne Duftstoffe und Alkohol zurückgreifen. Gleiches gilt auch für Hautpflegeprodukte wie Bodylotions und Gesichtscremes. Nur so können phototoxische Reaktionen und damit Pigmentflecken nach einem Sonnenbad vermieden werden.
Auf die Verwendung von Parfüm muss grundsätzlich nicht verzichtet werden. Allerdings sollte das Parfüm nicht direkt auf die Haut aufgesprüht werden. Insbesondere dann, wenn es ätherische Öle aus Bergamotte oder Zitrusfrüchten enthält. Besser ist es, einige Spritzer auf das Haar oder die Kleidung zu geben, um Pigmentflecken zu vermeiden. Bei Parfüms, die keine potenziell furocumarinhaltigen ätherischen Öle enthalten, gibt es keine Bedenken beim Auftragen auf die Haut.
Generell sollten Sonnenbäder in der Mittagshitze vermieden und die Haut stets vor starker UV-Strahlung geschützt werden. Dadurch werden nicht nur Pigmentflecken, sondern auch Falten vorgebeugt.
Fazit
In Anbetracht der potenziellen Risiken von Pigmentflecken durch Duftstoffe in der Sonne ist es wichtig, achtsam mit dem Gebrauch von parfümierter Sonnencreme umzugehen, insbesondere während des Sonnenbaden. Unsere Haut ist empfindlich und reagiert sensibel auf verschiedene äußere Einflüsse. Daher ist es ratsam, auf parfümierte Produkte zu verzichten, wenn man längere Zeit der Sonne ausgesetzt ist. Stattdessen können wir auf parfümfreie Alternativen zurückgreifen oder das Parfüm an Stellen auftragen, die weniger der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Letztendlich ist eine bewusste Pflege und Schutz unserer Haut der Sommer Tipp, um sie gesund und strahlend zu erhalten.
Haben Sie Erfahrungen mit dem Thema? Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!
QUELLEN
- Nicole Raquet: In vitro Untersuchungen zum relativen phototoxischen und photogentoxischen Potential natürlich vorkommender Furocumarine und Limettin. 2011.
- L. Musajo, G. Rodighiero: The skin-photosensitizing furocoumarins. 1962.
- N.J. Neumann, S. Schauder: Phototoxische und photoallergische Reaktionen. 2013.
Natalja Felsing