Zinksalbe gegen Pigmentflecken: Hilft sie wirklich?

Redaktion, 07. JULI 2022

Zinksalbe gegen Pigmentflecken

Lassen sich Pigmentflecken wie Pickelmale durch Zinksalbe entfernen?

Pigmentflecken gibt es in sehr unterschiedlichen Varianten. Auch Pickelmale zählen zu den Pigmentflecken bzw. Hyperpigmentierungen. Sie sorgen für ein ungleichmäßiges Hautbild, auch wenn die auslösenden Entzündungen schon längst abgeheilt sind. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über Pigmentflecken wie Pickelmale, wie sie sich vorbeugen und behandeln lassen und, ob Zinksalbe gegen Pigmentflecken helfen kann!

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Da Bleichcremes oft für ein fleckiges Hautbild sorgen und die professionelle Behandlung teuer und zeitaufwendig ist, entscheiden sich immer mehr Männer und Frauen mit Altersflecken für Hausmittel. Tatsächlich können die natürlichen Mittel Altersflecken schonend aufhellen und auch vorbeugen.

Was sind Pigmentflecken?

Pigmentflecken gibt es in vielen verschiedenen Ausprägungen. Die dunklen Flecken auf der Haut wie Sommersprossen, Melasma, aber auch Altersflecken oder sogar Pickelmale bezeichnet man auch als Hyperpigmentierung. Alle Pigmentflecken entstehen durch eine extreme Melaninproduktion. Bei Melanin handelt es um ein Farbpigment, das für die Färbung unserer Haare, Augen und Haut verantwortlich ist. Ausgelöst wird der Überschuss an Melanin meistens durch die UV-Strahlung. An Stellen, die oft der Sonne ausgesetzt sind (z.B. Gesicht, Dekolleté, Handrücken) entstehen bräunliche Pigmentstörungen. Doch auch andere Faktoren wie beispielsweise hormonelle Veränderungen, Verletzungen oder die Hautalterung können Pigmentflecken verursachen.

Was sind Pickelmale und wie entstehen sie?

Ein Pickelmal ist im Grunde nichts anderes als eine Hyperpigmentierung, die nach einem Pickel auf der Haut zurückbleibt. Es bilden sich flache Verfärbungen der Haut, die je nach Hautfarbe und Tiefe der Verfärbung rosa-rot oder auch braun oder schwarz sind. Es können sich kleine, verfärbte Flecken ähnlich wie Sommersprossen, oder aber auch große dunkle Flecken bilden. Manchmal haben sie einen Glanz oder sehen aus wie neue Haut. Sowohl das Gesicht, als auch der Körper können betroffen sein. Man bezeichnet diese Form der Pigmentflecken auch als postinflammatorische Hyperpigmentierung (PIH) - also die Hyperpigmentierung in Folge einer Entzündung.

War die Haut entzündet, sei es durch Akne (Pickel), Verletzungen (z.B. Schnittwunden) oder entzündliche Hauterkrankungen (z.B. Neurodermitis), kann das eine übermäßige Melaninbildung beim Heilungsprozess anregen. Um gegen die Entzündung vorzugehen, werden unter anderem die Melanozyten stimuliert, Melanosome auszuschütten. Diese enthalten bereits gebildetes Melanin und Tyrosinase. Das Enzym leitet die zusätzliche Melaninbildung ein. Durch die übermäßige Melaninproduktion verfärben sich die vorher verletzten Stellen dunkler. Diese Verfärbung bleibt teilweise auch lange nach der Heilung sichtbar.

Akne-Patienten leiden besonders oft unter postinflammatorischen Hyperpigmentierungen. Neben erhabenen Aknenarben entstehen auch Pickelmale, die als dunkle Flecken auf der Haut sichtbar werden. Je nach Ausprägung der Entzündung, sind auch die Pickelmale intensiver oder größer. Doch nicht nur starke Akne oder große Wunden können Pickelmale verursachen, vor allem auch das Ausdrücken von Pickeln ist ein Grund für die Entstehung einer PIH. Die Pickelmale verstärken sich durch die Einwirkung von Sonne, da die Melaninbildung durch die UV-Strahlen weiter stimuliert wird.

Wie unterscheiden sich Pickelmale von Pickelnarben?

Sowohl Pickelmale als auch Pickelnarben entstehen oft infolge von Akne.

Pickelmale sind dunkle Verfärbungen der Haut und zählen zu den Pigmentflecken. Sie lassen sich nicht ertasten. Demgegenüber sind Akne- bzw. Pickelnarben deutlich sichtbare und spürbare Vertiefungen der Haut. Sie entstehen, wenn die Wunde nicht richtig abheilt und sich nicht genügend normales Bindegewebe bildet. Aufgrund ihrer Optik werden sowohl Pickelnarben, als auch Pickelmale oft als störend empfunden. Sie sorgen für ein unebenmäßiges, fleckiges Hautbild.

Gehen Pickelmale von alleine weg?

Wie schnell die Pickelmale verschwinden, hängt vor allem von der Beschaffenheit der Haut sowie der Intensität und Größe der dunklen Flecken ab. Mit der Zeit wird die Verfärbung von allein blasser. Dieser Prozess kann mehrere Wochen, aber auch mehrere Monate oder sogar Jahre in Anspruch nehmen. Mit Behandlungen lässt sich das Verblassen gut beschleunigen.

Hilft Zinksalbe gegen Pigmentflecken?

Zinksalbe beinhaltet Zinkoxid als Wirkstoff. Auf der Haut wirkt das Zinkoxid antibakteriell, entzündungshemmend und kann die Wundheilung fördern. Es trocknet die Hautoberfläche aus und wird daher oft bei nässenden Wunden eingesetzt. Gleichzeitig verhindert es das Eindringen und die Ausbreitung weiterer Bakterien.

Ob Zinksalbe gegen Pigmentflecken hilft, hängt davon ab, um welche Art von Pigmentflecken es sich handelt. Gegen hormonell bedingte Pigmentflecken (z.B. durch die Anti-Baby-Pille, Schwangerschaft) wird eine Zinksalbe nichts ausrichten können. Auch Altersflecken werden sich mit einer Zinksalbe nicht entfernen lassen.

Betrachtet man die Wirkung von Zinkoxid genauer, wird recht schnell klar, warum Zinksalbe gegen Pigmentflecken wirken kann. Gibt man die Zinksalbe dünn auf bestehende Pickel (z.B. im Gesicht), wird verhindert, dass sich Bakterien ausbreiten und eine Entzündung entsteht. Die Wundheilung wird gefördert und Pickelmale so vorgebeugt. Auch bereits bestehende Pickelmale können durch die Anwendung von Zinksalbe reduziert werden. Die Regeneration der Haut wird gefördert, wodurch die Pickelmale schneller verblassen. Gleichzeitig dient Zink als physikalischer Sonnenschutz, der verhindert dass sich die Flecken weiter ausbreiten oder dunkler werden. Zinksalbe kann so das Hautbild erheblich verbessern.

Unser Tipp bei Pigmentflecken

Unser Tipp bei Pigmentflecken

Wie lassen sich Pigmentflecken entfernen?

Um Pigmentflecken wie zum Beispiel postinflammatorische Hyperpigmentierungen oder Sonnenflecken loszuwerden, gibt es verschiedene Verfahren.

  • Chemisches Peeling: Chemische Peelings sind sanfte Peelings aus Säuren (z.B. Fruchtsäure-Peelings, Milchsäurepeeling), die auf die Haut aufgetragen werden und die oberflächlichen Hautschichten abtragen. Zum Vorschein kommt die neue, hellere Haut. Mit der Zeit verblassen die Flecken durch die Hauterneuerung.
  • Bleichcremes: Spezielle Cremes hemmen die Melaninproduktion. Dunkle Stellen bleichen dadurch aus und passen sich der normalen Hautpigmentierung an. Dadurch wird ein gleichmäßiges Hautbild erzielt. Bekannte Wirkstoffe wie Arbutin, Hydrochinon und Kojisäure sind zwar effektiv, aber stehen aufgrund der Nebenwirkungen auch immer wieder in der Kritik. Eine pflanzliche Alternative, die Flecken schonend und gezielt aufhellt, ist die Aktiv-Kressesalbe.
  • Laserbehandlung: Die Laserbehandlung ist eine der effektivsten Methoden zur Entfernung von Pigmentflecken. Durch gezielte Hitze werden die Melaninpigmente in der Haut zerstört. Diese werden dann vom Körper. Die Behandlung eignet sich für das Gesicht, den Hals und auch die Hände. Je nachdem, ob eine Aufhellung oder eine vollständige Entfernung erwünscht ist, können mehrere Sitzungen nötig sein. Vorsicht: Bei unsachgemäßer Anwendung (z.B. zu starke Hitzeeinwirkung) kann es zu einer postinflammatorischen Hyperpigmentierung und somit ungewollten dunklen Flecken kommen!

Kann man Pickelmale vorbeugen?

Manche Auslöser für Pigmentflecken (z.B. ein hormonelles Ungleichgewicht oder die genetische Veranlagung) kann man leider kaum bis gar nicht beeinflussen. Es gibt aber Möglichkeiten, Pigmentflecken in Form von Pickelmalen vorzubeugen.

  • Reinigung: Damit es nicht zu Pickelmalen kommt, sollte in erster Linie die Entstehung von Pickeln und Hautunreinheiten verhindert werden. Eine gründliche, Reinigung mit milden Produkten ist hier eine gute Basis für reine Haut.
  • Ganzjähriger Sonnenschutz: Ein konsequenter UV-Schutz kann sowohl herkömmliche Sonnen- und Altersflecken, als auch Pickelmale vorbeugen. Die übermäßige Bildung von Melanin wird durch das UV-Licht erheblich gefördert und damit auch die gehäufte Ansammlung von Melanin an verletzter Haut.
  • Pickel in Ruhe lassen: Entdeckt man einen Pickel, sollte man diesen auf keinen Fall ausdrücken! Neben dem Ausdrücken fördert auch das ständige Anfassen der Pickel die Entstehung von Entzündungen und Pickelmalen. Also Finger weg, damit keine dunklen Flecken entstehen.
  • Zinksalbe: Bedeckt man einen aufblühenden Pickel dünn mit Zinksalbe, reduziert das die Entzündung und fördert die Heilung. Auf diese Weise lassen sich Pickelmale effektiv vorbeugen.
  • Babypuder: Babypuder hat als Hausmittel einen ähnlichen Effekt wie Zinksalbe, da es ebenfalls Zinkoxid enthält. Das Puder trocknet den Inhalt der Pickel aus und hemmt die Entzündung. Gleichzeitig fördert es die Wundheilung.

Fazit

Pigmentflecken wie Pickelmale, die nach einer Entzündung entstehen, bezeichnet man auch als postinflammatorische Hyperpigmentierung. Verstärkt werden sie vor allem durch die UV-Strahlung der Sonne. Im Internet stößt man häufig auf den Suchbegriff “Zinksalbe gegen Pigmentflecken”. Und tatsächlich hilft Zinksalbe gegen Pigmentflecken, wenn auch nicht gegen alle Arten. Während sie gegen Sonnenflecken nichts ausrichten kann, ist sie bei Pickelmalen bzw. postinflammatorischen Hyperpigmentierungen äußerst wirksam. Weitere Methoden sind chemische Peelings, die Laserbehandlung und Bleichcremes. Mit einer guten Reinigung, Sonnenschutz und auch Babypuder lassen sich Pickelmale vorbeugen.

Häufige Fragen

Ist Zinksalbe in der Drogerie erhältlich?

Ja, Zinksalbe gibt es in jedem gut sortiertem Drogeriemarkt zu kaufen, z.B. dm und Rossmann.

Hat Zinksalbe Nebenwirkungen?

Mögliche Nebenwirkungen sind Austrocknung, Juckreiz und Rötungen auf der Haut. Darum wird Zinksalbe nur punktuell und nicht großflächig aufgetragen.

Wie schnell wirkt Zinksalbe bei Pigmentflecken?

Zinksalbe hat eher eine vorbeugende als eine aufhellende Wirkung bei Altersflecken und Pigmentflecken. Die Salbe enthält keine bleichenden Wirkstoffe, sondern beugt Pickeln vor, die Flecken zurücklassen können.


QUELLEN

  • Bayerl, C. (2015). Behandlung von Hyperpigmentierungen. ästhetische dermatologie & kosmetologie, 7, 30-37. DOI: 10.1007/s12634-015-0841-4
  • Borelli, C. & Fischer, S. (2022). Chemical Peelings zur Behandlung von Melasma, Pigmentstörungen und Hyperpigmentierungen. Journal für Ästhetische Chirurgie, 15, 60-68. DOI: 10.1007/s12631-022-00294-0
  • Callender, V.D., St. Surin-Lord, Davis, E.C. & Maclin, M. (2012). Postinflammatory Hyperpigmentation. American Journal of Clinical Dermatology, 12, 87-99. DOI: 10.2165/11536930-000000000-00000

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.