Antibabypille: Achtung vor Pigmentflecken!

Redaktion, 20. JUNI 2022

Pigmentflecken durch Pille

Die Antibabypille geht mit zahlreichen Nebenwirkungen einher - eine davon sind Pigmentflecken.

Die Antibabypille ist eines der sichersten und am meisten verwendeten Verhütungsmittel - und das obwohl sie in den vergangenen Jahrzehnten oft in die Schusslinie geraten ist und ihre Unbedenklichkeit angezweifelt wird. Immer wieder tauchen Berichte über massive Nebenwirkungen während und nach der Einnahme auf. Neben Thrombosen, depressiven Verstimmungen und Zwischenblutungen sorgt eine andere Begleiterscheinung für Aufsehen: Pigmentflecken. Wir klären auf, ob und wie die Pilleneinnahme zu Pigmentstörungen führen kann und welche Gegenmaßnahmen man ergreifen sollte.

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Da Bleichcremes oft für ein fleckiges Hautbild sorgen und die professionelle Behandlung teuer und zeitaufwendig ist, entscheiden sich immer mehr Männer und Frauen mit Altersflecken für Hausmittel. Tatsächlich können die natürlichen Mittel Altersflecken schonend aufhellen und auch vorbeugen.

Was sind die Ursachen für Pigmentflecken?

So wie es unterschiedliche Arten von Pigmentflecken gibt, sind die Gründe für ihre Entstehung auch verschieden.

Veranlagung

Je nachdem von welchen Pigmentflecken man spricht, können sie auch genetisch veranlagt sein. So zählen zu den angeborenen Pigmentflecken u.a. Sommersprossen oder Leberflecke. Hierbei häuft sich das Hautpigment Melanin genetisch bedingt an bestimmten Stellen und bildet braune Flecken in unterschiedlicher Intensität. Externe Einflüsse wie die Sonneneinstrahlung können die angeborenen Pigmentflecken verändern.

UV-Strahlung

Bei einer Vielzahl von Pigmentflecken handelt es sich um erworbene Flecken. Schuld daran ist in erster Linie die Sonneneinstrahlung. Die UV-Strahlen regen die Melanozyten zur Pigmentbildung an. Das verleiht der Haut die Bräune nach dem Sonnenbaden. Gleichzeitig wird so der Alterungsprozess beschleunigt und der Abbau von Melanin wird beeinträchtigt. So entstehen Sonnenflecken bzw. Altersflecken im Alter, die zwar harmlos sind aber auf Hautschäden durch die UV-Strahlung hindeuten. 

Lebensstil

Bei einer Vielzahl von Pigmentflecken handelt es sich um erworbene Flecken. Schuld daran ist in erster Linie die Sonneneinstrahlung. Die UV-Strahlen regen die Melanozyten zur Pigmentbildung an. Das verleiht der Haut die Bräune nach dem Sonnenbaden. Gleichzeitig wird so der Alterungsprozess beschleunigt und der Abbau von Melanin wird beeinträchtigt. So entstehen Sonnenflecken bzw. Altersflecken im Alter, die zwar harmlos sind aber auf Hautschäden durch die UV-Strahlung hindeuten. 

Hormone

Hormonelle Veränderungen nehmen bei der Entstehung von Pigmentflecken eine Sonderstellung ein. Es sind vor allem Frauen, die von hormonell bedingten Pigmentstörungen betroffen sind. Dabei ist entweder der Gesichtsbereich, aber auch der gesamte Körper betroffen. Hormonschwankungen treten speziell im Zuge einer Schwangerschaft oder der Wechseljahre. Aber auch die Einnahme bzw. das Absetzen hormoneller Medikamente wie der Antibabypille kann zu einem Problem werden.  

Unser Tipp bei Pigmentflecken

Wie wirkt die Antibabypille?

Die Antibabypille ist seit den sechziger Jahren eines der am meisten verwendeten Verhütungsmittel in den Industrieländern. Als recht einfache Methode der Empfängnisverhütung wird die kleine Pille oral eingenommen und bietet so einen sehr zuverlässigen Schutz.

Bei der Antibabypille wird zwischen der Mikropille und der Minipille unterschieden.
Die Mikropille ist eine Kombinationspille, welche sich aus einem Östrogen und einem Gestagen zusammensetzt. Östrogen ist das weibliche Sexualhormon, Gestagen ist das Gelbkörperhormon. Bei der Mikropille folgt auf die meist 21-tägige Einnahme eine 7-tägige Einnahmepause, in der die Abbruchblutung stattfindet. Das Einnahmefenster ist durch die kombinierte Wirkung recht groß und eine vergessene Pille stellt nur in der ersten Einnahmewoche ein größere Risiko dar. Die Kombination aus Östrogen und Gestagen verhindert das Heranreifen einer Eizelle und somit auch den Eisprung. Zusätzlich wird durch das Gestagen ein zäher Zervixschleim gebildet, der das Eindringen von Spermien in die Gebärmutter erschwert.

Die Minipille ist eine östrogenfreie Pille, die lediglich Gestagene enthält. Anders als bei der Mikropille gibt es bei der Minipille keine Einnahmepause. Und auch das Einnahmefenster ist relativ klein - eine vergessene oder zu späte Einnahme kann den Verhütungsschutz bereits zunichte machen. Den Eisprung verhindern Minipillen nicht. Stattdessen wird durch das Gestagenpräparat ein Schleimpfropf am Muttermund gebildet und der Aufbau von Gebärmutterschleimhaut verhindert. Das verhindert, dass Spermien eindringen bzw. eine Eizelle sich einnisten kann.

Unser Tipp bei Pigmentflecken

Können Pigmentflecken durch die Antibabypille entstehen?

Wer sich genauer mit der Antibabypille und ihren Nebenwirkungen beschäftigt, der wird auf eine Vielzahl von möglichen negativen Begleiterscheinungen stoßen. Auch hormonell bedingte Pigmentflecken zählen zu den Nebenwirkungen der Mikropille.


Ein Pigmentfleck entsteht dann, wenn die pigmentbildenden Zellen - die Melanozyten - übermäßig viel Melanin produzieren. Die Melaninproduktion wird nicht nur durch UV-Strahlung angeregt, sondern auch durch das weibliche Geschlechtshormon Östrogen.

Eigentlich gilt Östrogen als Schönheitshormon, denn es macht die Haut reiner und das Haar dicker und geschmeidiger. Aus diesem Grund wird die Entstehung von Pigmentflecken im Gesicht während der Pilleneinnahme im ersten Moment nicht auf das Hormon zurückgeführt.


In verschiedenen Untersuchungen fanden Mediziner heraus, dass hyperpigmentierte Gesichtsbereiche ein höheres Potenzial für Östrogenrezeptoren haben, als normal pigmentierte Gesichtsbereiche. Das Östrogen dockt an diesen Rezeptoren an und aktiviert die Melanozyten, die übermäßig viel Melanin produzieren.

Melasma durch Pille

Das Melasma oder auch Chloasma oder Schwangerschaftsmaske ist die häufigste Form der Pigmentstörung, die als Nebenwirkung der Pille auftritt. Typischerweise entsteht ein Melasma während der Schwangerschaft, da hier der Östrogenspiegel ebenfalls stark erhöht ist. 
Ein Melasma ist ein ungefährlicher Pigmentfleck, der in verschiedenen Gesichtsarealen entstehen kann. Betroffen sind dabei häufig die Stirn, Nase und Wangen sowie der Bereich über der Oberlippe. Das Melasma ist scharf begrenzt und kann gräulich bis braun gefärbt sein. Der Pigmentfleck intensiviert sich, wenn UV-Strahlen einwirken. Darum sollte unbedingt ein Sonnenschutz verwendet werden.   

Vitiligo durch Pille

Bei Vitiligo oder auch Weißfleckenkrankheit genannt, handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung der Haut. Hierbei entstehen scharf begrenzte, weiße Hautstellen. Sie können sowohl im Gesicht, als auch am Rest des Körpers entstehen. Die Hautkrankheit ist dadurch gekennzeichnet, dass die körpereigenen Abwehrzellen die Melanozyten angreifen und zerstören. Dadurch wird kein Hautfarbstoff mehr gebildet und die Haut verliert stellenweise ihre Pigmentierung. Davon können auch das Kopfhaar, Augenbrauen und Wimpern betroffen sein.
Es gibt unterschiedliche Berichte von betroffenen Frauen, die mit der Einnahme bzw. mit dem Absetzen der Antibabypille eine Vitiligo entwickelt haben. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die hormonellen Veränderungen durch die Pille ein Trigger für die chronische Hautkrankheit sind. Auch bei Schilddrüsenstörungen häufen sich Berichte über die weißen Flecken auf der Haut. 

Verschwinden die Pigmentflecken wieder?

In den meisten Fällen entstehen die Pigmentstörungen während der Einnahme einer Kombinationspille, denn sie erhöht den natürlichen Östrogenspiegel im weiblichen Körper. Die hyperpigmentierten Bereiche können wieder abklingen, sobald die Pille abgesetzt wird. Es ist meist nur eine Frage der Zeit, bis sich der Hautzustand wieder normalisiert.

Hier liegt es jedoch einerseits an der Ausprägung der Pigmentstörung und andererseits an der hauteigenen Regenerationsfähigkeit, ob das überschüssige, eingelagerte Melanin vollständig wieder abgebaut werden kann. Umso dunkler die Hyperpigmentierung und umso weiter die natürliche Hautalterung fortgeschritten ist, desto schwieriger wird es. An dieser Stelle müssen Maßnahmen von außen ergriffen werden, um die Pigmentstörung aufzuhellen.

Pigmentflecken durch die Pille loswerden

Sind die Pigmentflecken erst einmal da, lassen sie sich kurzfristig nur mit Make-Up überdecken. Langfristig muss der Haut geholfen werden, um das überschüssige Melanin abzubauen. Hierfür gibt es verschiedene Ansätze und Behandlungen. 

AHA und BHA Peeling

Eine besonders effektive und gleichzeitig schonende Methode, um Pigmentflecken nach der Pilleneinnahme loszuwerden, sind chemische Peelings. Anders als mechanische Peelings arbeiten sie mit chemischen Reaktionen und nicht mit Körnchen, die die Haut verletzen können. AHA und BHA sind verschiedene Säuren wie z.B. Milchsäure, die die verhornte Hautoberfläche aufweichen und abgestorbene, hyperpigmentierte Hautzellen abtragen. Zugleich wird die Kollagenbildung angeregt. Auf diese Weise können Pigmentflecken schrittweise wieder entfernt werden.

Aufhellende Creme

Zusätzlich zu Säurepeelings können auch aufhellende Cremes angewendet werden, um Pigmentflecken zu entfernen. Besonders gut verträglich ist z.B. Kresse-Extrakt, wie es in der Biovolen Aktiv Kressesalbe enthalten ist. Mit Hilfe der enthaltenen Antioxidantien werden freie Radikale in der Haut neutralisiert und so das Risiko für Pigmentflecken verringert. Außerdem kann durch die hemmende Wirkung auf ein wichtiges Enzym der Melaninbildung die Produktion von überschüssigem Pigment vorgebeugt werden. 
Ein positiver Nebeneffekt: Die Creme hellt nicht nur Flecken auf, sondern spendet der Haut gleichzeitig reichhaltige Feuchtigkeit.   

Retinol

Zur Bekämpfung von Pigmentflecken ist Retinol eine gute Wahl. Retinol gehört zu den Vitamin A-Derivaten und ist ein sehr gut erforschter Anti Aging Wirkstoff. Er wird nicht nur zur Faltenvorbeugung und -bekämpfung eingesetzt, sondern auch zur Aufhellung von Pigmentflecken. So können auch hormonell bedingte Pigmentflecken entfernt werden.
Retinol hat einen peelenden Effekt. Es löst alte Hautschuppen und regt die Zellerneuerung an. Das entfernt überschüssige Pigmente aus der Haut und gleicht den Teint aus. Wichtig ist, dass die Haut während nach der Anwendung von Retinol vor dem Sonnenlicht geschützt wird.

Laserbehandlung

Der letzte Ausweg bei hormonellen Pigmentstörungen ist eine Laserbehandlung. Diese wird dann notwendig, wenn die Flecken besonders dunkel oder großflächig sind und mit Peelings, Cremes und Sonnenschutz nicht verblassen.
Bei einer Laserbehandlung, die in der Regel ein Hautarzt vornimmt, werden die Melaninansammlungen mittels gebündelter Lichtstrahlen zerstört. Die Überreste des Pigment werden anschließend über das Lymphsystem bzw. den Stoffwechsel abgebaut und abtransportiert.

Hormonelle Pigmentflecken vorbeugen

Viele Frauen möchten auf die Antibabypille als sicheres und einfaches Verhütungsmittel nicht verzichten. Zwar ist nur ein Bruchteil der Frauen von Pigmentflecken während der Pilleneinnahme betroffen, vorbeugende Maßnahmen können das Risiko dennoch verringern.

Sonnenschutz

Wer zu hormonell bedingten Pigmentstörungen neigt, der sollte niemals ohne Sonnenschutz das Haus verlassen. Grundsätzlich sollte eine Sonnencreme bzw. eine Creme mit Lichtschutzfaktor ein fester Bestandteil der täglichen Hautpflegeroutine sein. Das gilt nicht nur für die Sommermonate, sondern auch für den Winter. Sonnencreme schützt die Haut vor dem UV-Licht und somit auch vor altersbedingten Hautveränderungen. Der UV-Schutz verhindert, dass hormonelle Pigmentflecken dunkler und somit stärker sichtbar werden.

Im Schatten aufhalten

Sich vor der Sonne zu schützen heißt nicht nur Sonnenschutz zu verwenden, sondern bei einem hohen UV-Index auch die starke Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Besser ist es, sich weitestgehend im Schatten aufzuhalten und vor allem in der Mittagszeit die direkte Sonne zu vermeiden. Schützende Kleidung und Hüte helfen dabei, besonders empfindliche Bereiche wie das Gesicht zusätzlich zu schützen. 

Pille wechseln

Wenn das Absetzen der Pille keine Option ist, dann kann unter Umständen ein Pillenwechsel helfen. Bei den Kombinationspräparaten gibt es unterschiedliche Zusammensetzungen aus Östrogen und Gestagen. Um auf Nummer sicher zu gehen, ist der Wechsel zu einer östrogenfreien Minipille eine Alternative. Damit ist weiterhin ein hoher Schutz gewährleistet, aber es fehlt das Hormon, welches die Pigmentflecken auslöst.

Fazit

Die Pille ist für viele Frauen Fluch und Segen zugleich. Sie ist eine der sichersten Methoden der Empfängnisverhütung, doch geht mit zahlreichen und teils starken Nebenwirkungen einher. Dazu gehört auch die Entstehung von Pigmentflecken.

Die bekannteste, hormonell bedingte Pigmentstörung ist das Melasma. Die Östrogene in der Antibabypille regen die Melaninproduktion an und das führt dazu, dass sich das Pigment anhäuft und dunkle Flecken auf der Haut bildet. 


Pigmentflecken durch die Pille können auf unterschiedliche Weise aufgehellt werden, z.B. mit Hilfe von Säurepeelings. Um die Flecken vorzubeugen, ist der Schutz vor Sonne besonders wichtig. Oft macht auch ein Pillenwechsel Sinn.

Häufige Fragen

Verursacht jede Pille Pigmentflecken?

Hormonelle Veränderungen können die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Daher birgt jede Pille das Risiko - vor allem die Kombi-Pille-, Pigmentflecken auf der Haut entstehen zu lassen. 

Entstehen auch weiße Pigmentflecken durch die Pille?

Tatsächlich kann der Eingriff in den Hormonhaushalt eine Autoimmunreaktion auslösen, die sich gegen die Pigmentbildung richtet und weiße Pigmentflecken entstehen lässt.

Wann verschwinden die Flecken nach dem Absetzen der Pille wieder?

Wie schnell die Pigmentflecken nach dem Absetzen der Pille verblassen, ist individuell. Oftmals sind Behandlungen notwendig, um die Flecken vollständig zu beseitigen.

Sind Pigmentflecken wegen der Pille gefährlich?

Nein, die Pigmentflecken sind in erster Linie ein kosmetisches Problem.


QUELLEN

  • Pezhman Mobasher, MD, Delila Pouldar Foulad, MD, Jodie Raffi et al.: Catamenial Hyperpigmentation: A Review. 2020.
  • Claudy A.L. · Perrot J.L.: Hyperpigmentation Induced by UVB at the Application Site of Estradiol. 1990.
  • Beate Schumacher: Vorsicht, erhöhtes Melasma-Risiko!. 2014.

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.