Helle Flecken auf der Haut: Steckt ein Hautpilz dahinter?
Redaktion, 09. FEBRUAR 2022 | AKTUALISIERT AM 05. FEBRUAR 2024
Woher kommen die hellen Flecken auf der Haut?
Braune Flecken auf der Haut sind zwar manchmal störend, aber in der Regel leicht erklärbar. Sommersprossen und Altersflecken zählen zu den gutartigen Pigmentstörungen, die sehr häufig auftreten. Doch was hat es mit den hellen Flecken auf der Haut auf sich, die bei gebräunter Haut sichtbar werden? Handelt es sich um die Weißfleckenkrankheit oder sind andere Erkrankungen an den Hautveränderungen schuld? Gibt es weiße Altersflecken? Oder steckt ein Hautpilz dahinter? Wir klären in diesem Artikel über mögliche Ursachen und Möglichkeiten zur Vorbeugung auf.
Inhaltsverzeichnis
FORSCHUNG
Altersflecken entfernen: Dieses Hausmittel hilft!
Da Bleichcremes oft für ein fleckiges Hautbild sorgen und die professionelle Behandlung teuer und zeitaufwendig ist, entscheiden sich immer mehr Männer und Frauen mit Altersflecken für Hausmittel. Tatsächlich können die natürlichen Mittel Altersflecken schonend aufhellen und auch vorbeugen.
Wie unterscheiden sich weiße Flecken von braunen Flecken?
Was ist die sogenannte Weißfleckenkrankheit?
Welche Ursachen hat Vitiligo?
Warum die Melaninproduktion der Melanozyten bei der Weißfleckenkrankheit eingeschränkt ist, konnte bisher nicht vollends geklärt werden.
Vermutet wird, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, bei der das Immunsystem gegen die körpereigenen Pigmentzellen vorgeht. Es bilden sich Antikörper gegen die Melanozyten, wodurch diese zerstört werden und die Melaninproduktion nicht stattfindet. Warum es zu dieser Fehlleitung des Abwehrsystems kommt, ist bislang unklar.
Auch die Genetik scheint bei der Entstehung von Vitiligo eine Rolle zu spielen. Häufig sind mehrere Familienmitglieder von der Weißfleckenkrankheit betroffen.
Außerdem konnte in Studien geklärt werden, dass oxidativer Stress (z.B. durch Sonneneinstrahlung) in der Haut Vitiligo auslösen kann. In den Zellen sammelt sich übermäßig viel Wasserstoffperoxid, das die Melanozyten angreift und so die Melaninproduktion verhindert.
Was kann Vitiligo auslösen?
Die Ursachen für die hellen Verfärbungen sind noch nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch bekannte Risikofaktoren, die einen Ausbruch oder Schub der weißen Flecken auslösen können. Hierzu zählen:
- oxidativer Stress (vor allem ausgelöst durch UV-Strahlen bzw. Sonnenbrände)
- Stress (anhaltende psychische Belastung oder körperlicher Stress, z.B. bei einer Grippe)
- lokale Entzündungen der Haut (z.B. Schuppenflechte, Neurodermitis)
Es wird auch diskutiert, ob es einen Zusammenhang zwischen der Weißfleckenkrankheit und Veränderungen im Hormonhaushalt, beispielsweise während der Pubertät oder einer Schwangerschaft gibt. Diese Annahme ist recht wahrscheinlich, da Vitiligo meist während der Pubertät oder zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr erstmals auftritt. Der weibliche Körper durchläuft in diesen Lebensphasen alles in allem oft hormonelle Veränderungen.
Wie behandelt man Vitiligo?
Vitiligo ist zwar nicht heilbar, lässt sich aber recht gut behandeln bzw. kaschieren. In erster Linie sollten auslösende Faktoren wie Stress oder UV-Strahlung möglichst gemieden werden, um das Risiko für einen Schub zu reduzieren. Dadurch, dass die Haut durch das Fehlen von Melanin weniger gut geschützt ist, sind Vitiligo Betroffene besonders anfällig für Sonnenbrände und damit steigt auch das Hautkrebsrisiko. Ein Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor sollte daher unbedingt verwendet werden.
Sind vor allem Hautbereiche wie das Gesicht und der Hals betroffen, kann auch eine medikamentöse Behandlung beim Hautarzt mit einer sogenannten Pseudo-Katalase-Creme helfen. Diese ist in der Lage, die Pigmentstörung in Kombination mit gering dosiertem UV-Licht auszugleichen. Die natürliche Pigmentierung der Haut kehrt durch die Pseudo-Katalase wieder zurück und die hellen Stellen verschwinden. Bei Hautbereichen wie den Armen oder Händen ist die Korrektur der Hautfarbe schwieriger, aber auch hier lässt sich durch die Anwendung eine Ausbreitung der Vitiligo reduzieren.
Zum Kaschieren der hellen Hautstellen eignen sich besonders stark deckende Make-Up-Produkte wie Concealer oder Foundations. Die Hautflecken lassen sich auch mit Selbstbräunern abdecken bzw. an die andere Körperhaut anpassen.
Kann Vitiligo von selbst verschwinden?
Die Vitiligo-Erkrankung ist chronisch und nicht heilbar. Haben sich schon viele Flecken gebildet und großflächig über den Körper verteilt ist es äußerst unwahrscheinlich, dass sie von selbst wieder verschwinden. Dadurch, dass Vitiligo schubweise auftritt kann es aber sein, dass manche Pigmentflecken wieder verschwinden oder sich verändern. Ebenso können aber auch immer neue Flecken hinzukommen.
Die Bildung der Flecken ist auch von der Art der Vitiligo abhängig. Manchmal bilden sich die weißen Flecken vereinzelt und bleiben dann unverändert, oder aber sie breiten sich über Jahre hinweg immer weiter aus.
Kann ein Hautpilz für helle Flecken auf der Haut verantwortlich sein?
Welche Ursachen und Auslöser hat Kleienpilzflechte?
Die Malassezia-Hefepilze kommen auch bei gesunden Menschen zu einem bestimmten Anteil vor. Vermehren sie sich jedoch plötzlich und breiten sich uneingeschränkt aus, kommt es zum Ausbruch der Hautkrankheit. Die genaue Ursache hierfür wurde noch nicht gefunden.
Typisch für Pilze fühlt sich auch der Malessia-Hefepilz in einer feucht-warmen Umgebung am wohlsten. In diesem Milieu vermehrt er sich besonders gut. Daher ist die Pityriasis versicolor vor allem in tropischen Ländern sehr verbreitet.
Faktoren, die einen Ausbruch auslösen können sind starkes Schwitzen und eine extreme Talgproduktion der Haut. Daher zeigt die Erkrankung sich im Sommer besonders deutlich - die hellen Flecken auf der Haut setzen sich deutlich von der gebräunten Haut ab und werden durch das Schwitzen zusätzlich gefördert. Weitere Risikofaktoren sind fetthaltige Cremes und ein schwaches Immunsystem.
Wie kann man die Kleienpilzflechte behandeln?
Die Kleienpilzflechte stellt für gewöhnlich keine Gefahr für die Gesundheit dar und ist lediglich ein ästhetisches Problem. Nur selten treten lästige Symptome wie Juckreiz auf.
Zur Behandlung wird meist ein Antipilzmittel (Antimykotikum) eingesetzt. Die betroffenen Stellen werden mit einer Creme oder einer Salbe eingerieben. Unterstützend können auch antimykotische Duschgels oder Shampoos genutzt werden, auch wenn das meist nicht notwendig ist. Ist die Krankheit schon weiter fortgeschritten, kann auch eine orale Therapie mit Tabletten eingesetzt werden.
Die Kleienpilzflechte lässt sich alles in allem gut behandeln. Ist eine Person jedoch anfällig für Pilzerkrankungen ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass die Infektion erneut auftritt. Ist die Vermehrung des Pilzes gestoppt, kann es aber Wochen oder sogar Monate dauern, bis die ursprüngliche Hautfarbe wiederhergestellt ist.
Weitere Ursachen für weiße Flecken auf der Haut
Weiße Flecken, die durch die Sonne vor allem in den Sommermonaten sichtbar werden, können auch andere Ursachen haben.
Findet man weiße Punkte auf der Haut, kann es sich auch um altes Narbengewebe oder Verbrennungen handeln. Dieses Gewebe bildet keine farbgebenden Pigmente, weswegen die weißen Verfärbungen bei gebräunter Haut deutlich auffälliger sichtbar wird.
Auch bei Neurodermitis zeigen sich oft helle Verfärbungen. Das Kratzen durch den starken Juckreiz sorgt für trockene und schuppige Haut. Die Hautschäden werden bei gebräunter Haut als weiße Flecken sichtbar.
Nicht zuletzt können die hellen Stellen auch von Bleichcremes oder falsch aufgetragenen Selbstbräuner verursacht werden. Bleichmittel werden oft zur Behandlung von Pigmentstörungen wie Altersflecken eingesetzt und können umliegende Hautbereiche jedoch stark aufhellen. Auch wer den Selbstbräuner nicht gleichmäßig aufträgt, kann für ein fleckiges Hautbild sorgen.
Können Altersflecken weiß sein?
Wer sich im Internet auf die Suche nach weißen Flecken auf der Haut begibt, findet auch verwandte Suchanfragen zum Thema “Weiße Altersflecken”. Für viele stellt sich daher die Frage, ob es sich bei den weißen Pigmentflecken auch um Altersflecken handeln kann. Altersflecken entstehen durch eine Hyperpigmentierung in Hautarealen, die oft der Sonneneinstrahlung ausgesetzt waren. Die übermäßige Ansammlung der farbgebenden Pigmente kann der Körper mit zunehmendem Alter schlechter abbauen. Daher bleiben dunkle, braune Flecken zurück. Weiße Altersflecken gibt es nicht.
Wie lassen sich helle Hautflecken vorbeugen?
In den Wintermonaten sind die verfärbten Körperstellen meist weniger auffällig, insofern Betroffene nicht das Solarium besuchen. Um die Entstehung vorzubeugen hilft es, auslösende Faktoren zu vermeiden. Das gilt sowohl für die Krankheiten (Vitiligo, Kleienpilzflechte), als auch für Flecken die aus anderen Gründen entstanden sind.
Bei der Vorbeugung von Pigmentstörungen ist ausreichender Sonnenschutz die Grundvoraussetzung. Aus gesundheitlicher Sicht sollte die Haut immer mit einer Sonnencreme geschützt werden. Auch UV-Schutz in Form von Kleidung und Schatten kann Sonnenschäden wie weiße Flecken verhindern.
Trockene Haut sollte regelmäßig mit geeigneten Produkten gepflegt werden. Hier eignet sich auch die Aktiv Kressesalbe, um die Haut mit Feuchtigkeit und wertvollen Antioxidantien zu versorgen. Gleichzeitig lassen sich dunkle Stellen aufhellen, ohne dass es zu einem unschönen fleckigen Hautbild kommt.
Kann Hautkrebs hinter den hellen Flecken stecken?
Helle Flecken auf der Haut sind in der Regel nicht typisch für Hautkrebs. Hautkrebs manifestiert sich oft durch Veränderungen in Form von unregelmäßigen dunklen Flecken oder Flecken mit unterschiedlichen Farbnuancen. Hellere Hautveränderungen haben meist andere Ursachen, wie Pigmentstörungen, Pilzinfektionen oder andere dermatologische Bedingungen.
Es ist wichtig zu beachten, dass Hautkrebs in verschiedenen Formen auftreten kann, darunter Melanom, Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom. Veränderungen an der Haut, die sich durch Asymmetrie, unregelmäßige Ränder, unterschiedliche Farbtöne und einen Durchmesser von mehr als 6 Millimetern auszeichnen, sollten besonders aufmerksam beobachtet werden. Wenn Sie unsicher sind oder eine Veränderung an Ihrer Haut bemerken, die Sie beunruhigt, ist es ratsam, einen Dermatologen aufzusuchen. Frühe Diagnose und Behandlung spielen eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Bekämpfung von Hautkrebs.
Fazit
Im Fazit dieses Blogartikels können wir feststellen, dass das Auftreten von hellen Flecken auf der Haut nicht immer gleichbedeutend mit einem Hautpilz ist. Es gibt verschiedene Ursachen für diese Veränderungen, von Pigmentstörungen bis hin zu anderen dermatologischen Zuständen. Dennoch ist es wichtig, Veränderungen an der Haut aufmerksam zu beobachten und im Zweifelsfall einen Dermatologen aufzusuchen. Selbstmedikation sollte vermieden werden, da eine genaue Diagnose und angemessene Behandlung entscheidend sind. Eine frühzeitige professionelle Beratung kann nicht nur zur richtigen Identifizierung der Ursache beitragen, sondern auch zu einer effektiven und zielgerichteten Therapie führen, um die Hautgesundheit zu erhalten. Insgesamt ist die Pflege der Haut und die regelmäßige Untersuchung von Veränderungen ein wichtiger Schritt für das allgemeine Wohlbefinden und die langfristige Gesundheit der Haut.
Haben Sie Erfahrungen mit hellen Flecken auf der Haut? Berichten Sie in den Kommentaren davon!
QUELLEN
- Andreae, S., Avelini, P., Berg, M. Blank, I. & Burk, A. (2008). Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen (2. Auflage). Georg Thieme Verlag.
- Renati, S., Cukras, A. & Bigby, M. (2015). Pityriasis versicolor. BMJ, 350. DOI: 10.1136/bmj.h1394
- Vrijman, C. et al. (2012). The prevalence of thyroid disease in patients with vitiligo: a systematic review. British Journal of Dermatology, 167(6). 1224-1235. DOI: 10.1111/j.1365-2133.2012.11198.x
Natalja Felsing