Richtig eincremen: 6 fatale Fehler beim Sonnenschutz
Richtig eincremen: 6 fatale Fehler beim Sonnenschutz
Redaktion, 26. Juli 2021

Falscher Sonnenschutz ist fast so gefährlich wie kein Schutz. Darauf sollten Sie unbedingt achten!
Der Sommer ist da und man möchte unbeschwert die Sonne genießen - ob auf dem Balkon, im Garten, im Freibad oder am Mittelmeer. Sonnencreme empfinden die meisten als eher lästig und verzichten auch gerne auf das Eincremen. Dabei ist es der größte Fehler, komplett auf Sonnenschutz zu verzichten! Schließlich lässt die UV-Strahlung die Haut schneller altern und das Risiko an Hautkrebs zu erkranken, steigt. Aber auch beim Sonnenschutz können einfache Fehler schwerwiegende Auswirkungen haben. Wir verraten 6 typische Fehler, die (fast) jeder schon mal gemacht hat und klären die wichtigsten Fragen.

FORSCHUNG
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Die sechs Hauttypen und ihre Eigenschutzzeit
Hauttyp 1: Keltischer Typ

- sehr helle Hautfarbe (weißlich)
- rötliches oder hellblondes Haar
- hellgraue, blaue oder grüne Augen
- sehr häufig Sommersprossen
- die Haut wird nicht braun
- sehr oft Sonnenbrand
- sehr hohes Hautkrebsrisiko
Ein hoher Sonnenschutz ist bei diesem Hauttyp essenziell. Die Mittagssonne (11-15 Uhr) sollte unbedingt gemieden werden, auch außerhalb der Mittagszeit ist ein Schattenplatz vorzuziehen. Besonderen Schutz brauchen die empfindlichen Hautpartien wie Lippen, Nase, Ohren und der Nacken. Zusätzlichen Schutz bieten eine Sonnenbrille mit UV-Schutz und Sonnenhütte bzw. -kappen. Auch die Arme und der Oberkörper sollten im besten Fall leicht bekleidet sein.
Hauttyp 2: Nordischer Typ

Auch der Hauttyp 2 reagiert empfindlich auf UV-Strahlung. Erkennbar ist er an folgenden Charakteristika:
- helle Haut
- blonde bis hellbraune Haare
- blaue, grüne oder graue Augen
- häufig Sommersprossen
- die Haut wird kaum oder mäßig braun
- häufig Sonnenbrand
- hohes Hautkrebsrisiko
Hauttyp 3: Mischtyp

Dem Mischtyp, also dem Hauttyp 3, gehören die meisten Deutschen an. Dieser Typ kennzeichnet sich durch die Merkmale:
- helle bis hellbraune Haut
- dunkelblondes, hell- bis dunkelbraunes Haar; manchmal blondes oder schwarzes Haar
- braune oder graue, manchmal auch blaue oder grüne Augen
- selten Sommersprossen
- die Haut bräunt langsam, stärker als bei Typ 2
- gelegentlich Sonnenbrand
- Hautkrebsrisiko vorhanden
Hauttyp 4: Mediterraner Typ

Der mediterrane Hauttyp ist von Natur aus leicht gebräunt oder olivfarben. Er zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
- auch in ungebräuntem Zustand eine bräunliche oder olivfarbene Hautfarbe
- braunes oder schwarzes Haar
- braune Augen
- keine Sommersprossen
- schnelle, mittelbraune Bräunung
- selten Sonnenbrand
- niedriges Hautkrebsrisiko
Hauttyp 5: Dunkler Typ

Den fünften Hauttyp erkennt man an folgenden Merkmalen:
- braune bis dunkelbraune Haut, auch im ungebräunten Zustand; meist ein gräulicher Unterton
- dunkelbraunes oder schwarzes Haar
- braune bis dunkelbraune Augen
- keine Sommersprossen
- schnelle, dunkelbraune Bräunung
- selten Sonnenbrand
- niedriges Hautkrebsrisiko
Hauttyp 6: Schwarzer Typ

Der sechste Hauttyp ist medizinisch gesehen am besten gegen die Sonne geschützt. Er weist folgende Eigenschaften auf:
- dunkelbraune bis schwarze Haut, auch im ungebräunten Zustand
- dunkelbraune bis schwarze Haare
- dunkelbraune oder schwarze Augen
- keine Sommersprossen
- kaum Sonnenbrand
- sehr niedriges Hautkrebsrisiko
6 typische Fehler, die (fast) jeder beim Sonnenschutz macht!
Kann ja eigentlich nicht so schwer sein: Eincremen und ab in die Sonne! Leider falsch gedacht. Wer sich falsch eincremt, gefährdet die Haut und die Gesundheit fast genauso wie ohne Sonnenschutz. Diese Fehler sollte man vermeiden, um gut geschützt zu sein (und auch länger jung auszusehen):
1. Alte Sonnencreme verwenden
Der letzte Urlaub ist schon länger her und auch die Badetasche mit der Sonnencreme steht seither unangetastet im Schrank. Die Tube klebt ein wenig und trägt vielleicht auch ein wenig Sand mit sich rum. Aber Vorsicht: Der UV-Schutz alter Cremes verringert sich deutlich. Insbesondere dann, wenn die Tube länger der Hitze ausgesetzt war. Ein Blick auf das Haltbarkeitsdatum kann ebenso hilfreich sein, wie der kleine aufgedruckte Tiegel mit dem Hinweis, wie lange das Produkt nach dem ersten Öffnen noch verwendbar ist!
Stattdessen: Die Sonnencreme lieber regelmäßig austauschen, damit sie genügend Schutz bietet.
2. Den falschen Lichtschutzfaktor wählen
Wie wir bereits erklärt haben, hängt die Eigenschutzzeit vom jeweiligen Hauttyp ab. Mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF) gehen viele eher sparsam um. Das hängt oft mit dem Mythos zusammen, dass man mit hohem LSF nicht braun wird. Das stimmt so nicht, die Bräunung dauert nur länger. Dafür erhält man aber auch eine gleichmäßige Bräune und vermeidet die Gefahr für einen Sonnenbrand und Hautkrebs.
Stattdessen: Wer weiß, welcher Hauttyp er ist, hat eine gute Orientierung für den benötigten Lichtschutzfaktor. Vor allem die empfindlichen, hellen Hauttypen sollten auf einen höheren LSF (30-50+) zurückgreifen, während dunklere Hauttypen mit weniger Schutz auskommen (15-20). Der Lichtschutzfaktor erhöht dabei die Zeit, die man sich ohne Schaden zu nehmen in der Sonne aufhalten kann. Ist man beispielsweise Hauttyp 2 und hat damit eine Eigenschutzzeit von etwa 15 Minuten, kann man mit LSF 30 für 450 Minuten, also etwa 7,5 Stunden in der Sonne bleiben.
3. Die Sonnencreme erst in der Sonne auftragen
Im Schwimmbad oder am Strand angekommen wird die Sonnencreme ausgepackt und man cremt sich (gegenseitig) ein. Im Anschluss geht es am besten direkt ins kühle Nass.
Dabei braucht Sonnencreme etwa 30 Minuten Einwirkzeit, bis sie den vollständigen Schutz gewährleistet. Außerdem sorgt das direkte Sonnenlicht dafür, dass die Sonnencreme schneller verdunstet, wodurch der Schutz verringert wird. Wer schon kurz danach ins Wasser geht, wäscht die Sonnencreme fast direkt wieder ab.
Stattdessen: Schon zuhause eincremen, am besten im unbekleideten Zustand. So wird auch der Fehler vermieden, dass bestimmte Stellen vergessen oder ausgelassen werden. Die Sonnencreme danach etwas einziehen lassen und anschließend erst anziehen. Auf diese Weise bleiben auf der Kleidung normalerweise auch keine Flecken zurück.
4. Zu wenig Sonnencreme verwenden
Weniger ist mehr? Die meisten von uns tragen Sonnencreme möglichst sparsam auf, damit ja kein weißer, klebriger Film auf der Haut zurückbleibt. Dabei wird der angegebene Lichtschutzfaktor nur dann erreicht, wenn die Sonnencreme in ausreichender Menge aufgetragen wird. Ansonsten verkürzt sich die Zeit drastisch oder entfällt sogar komplett.
Stattdessen: Viel hilft viel. Großzügiges Auftragen der Sonnencreme bietet den besten Schutz. Besonders die Hautbereiche, die der Sonneneinstrahlung stärker ausgesetzt sind (Nase, Ohren, Lippen, Schultern und das Dekolleté) sollten mit ausreichend Sonnencreme versorgt werden. Als Faustregel gilt: Für den ganzen Körper benötigt man etwa die Größe eines Golfballs. Wer die Creme gründlich einmassiert, vermeidet auch den weißen Film.
5. Nicht nachcremen
Bevor man sich das Sonnenbad gönnt, hat man sich im besten Fall noch gründlich eingecremt. Das Nachcremen im Laufe des Tages wird dabei aber oft vergessen.
Sonnencreme verliert nach einer gewissen Zeit ihren Schutz. Beispielsweise wird sie durch Reibung (z.B. an der Kleidung) abgetragen oder im Wasser abgewaschen. Auch der Schweiß sorgt dafür, dass die Schutzwirkung nachlässt. Selbst wasserfeste Sonnencremes halten dem nicht viel länger stand!
Stattdessen: Regelmäßig nachcremen. Nach etwa 1 bis 2 Stunden sollte die Sonnencreme nachgecremt werden. Die Schutzzeit verlängert sich dadurch jedoch nicht!
6. Nur im Sommer oder bei Sonnenschein Sonnenschutz verwenden
Sonnencreme ist für viele nur ein Produkt des Sommers. Und auch wenn es draußen eher wolkig ist, bleibt die Creme schnell im Schrank.
Selbst wenn die Sonne nicht direkt scheint, sind die schädigenden UV-Strahlen vorhanden. Das ist auch unabhängig von den Temperaturen.
Stattdessen: Statt des Wetterberichts lieber auf den UV-Index achten. Auch bei bewölktem Himmel ist die UV-Strahlung zur Sommerzeit und während der Mittagszeit besonders hoch. Auch im Winter braucht die Haut Sonnenschutz. Das gilt vor allem für Aufenthalte in den Bergen, da die Sonneneinstrahlung hier intensiver ist. Die Sonnencreme schützt dabei nicht nur vor Hautschäden, sondern auch vor vorzeitigen Alterserscheinungen wie Falten und Pigmentflecken.
Wie lange ist Sonnencreme haltbar?
Die Haltbarkeit von Sonnencreme unterscheidet sich nicht von der Haltbarkeit von gewöhnlicher Kosmetik. Nach dem Öffnen ist Sonnencreme etwa 6-12 Monate haltbar. Das erkennt man gut an dem kleinen Symbol der geöffneten Dose. Die Zahl zeigt dabei an, wie viele Monate das Produkt im geöffneten Zustand haltbar ist.
Eine ungeöffnete Sonnencreme hält sich etwa 30 Monate. In manchen Fällen ist auf den Tuben auch ein Verfallsdatum vermerkt. Hat die Sonnencreme länger im Schrank gelegen, sollte auf jeden Fall geprüft werden, ob sie noch gut ist. Vor allem, wenn die Creme z.B. im Urlaub länger in der warmen Sonne gelagert wurde, kann es passieren, dass sie schneller nicht mehr gut ist und auch nicht den angegebenen Schutz liefert.
Ein unangenehmer Geruch sowie abgesetztes Wasser oder Öl können ein Hinweis dafür sein, dass die Creme bereits abgelaufen ist.
Sonnencreme krümelt: Warum?
Es kann verschiedene Ursachen haben, wenn die Sonnencreme auf der Haut “krümelt”. Man spricht auch von Pilling, einem Phänomen, dass entsteht wenn die Produkte nicht von der Haut aufgenommen werden und sich in Form von kleinen Krümeln absetzen - ähnlich wie bei einem Pullover.
Mögliche Gründe sind:
- Zu viel Produkt: Seren brauchen beispielsweise nur eine geringe Menge, während von Sonnencreme lieber etwas mehr aufgetragen werden sollte. Zu viel sorgt aber für Krümel, vor allem wenn die Creme nicht sorgfältig verteilt wird.
- Die Produkte vertragen sich nicht miteinander (beispielsweise aufgrund der Inhaltsstoffe in der Feuchtigkeitscreme und der Sonnencreme)
- Zwischen den verschiedenen Produkten wurde nicht gewartet: Eine Feuchtigkeitspflege sollte vollständig eingezogen sein, bevor die Sonnencreme darüber kommt.
QUELLEN
- Bundesamt für Strahlenschutz (2021, 26. März). Die verschiedenen Hauttypen. https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/wirkung/hauttypen/hauttypen.html
- Fitzpatrick, T.B. (1975). Soleil et Peau. Journal de Médecine Esthétique, 2, S.33 f.
- Pathak, M.A., Jimbow, K., Szabo, G. & Fitzpatrick, T.B. (1976). Sunlight and melanin pigmentation. In: K.C. Smith (Hrsg.), Photochemical and photobiological reviews (S. 211-239). New York: Plenum Press.

Natalja Felsing