Gelbe Hautflecken: Gelbsucht als Ursache?

Gelbe Hautflecken: Gelbsucht als Ursache?

Redaktion, 27. Juni 2025

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Nicht immer ist eine gelbliche Verfärbung der Haut so eindeutig zu erkennen. 

Flecken auf der Haut sind nichts Ungewöhnliches - meist handelt es sich dabei um harmlose Alterserscheinungen. Was bedeutet es aber, wenn die Flecken nicht dunkel oder bräunlich sind, sondern eher gelb auf der Haut erscheinen? Das ist eher ungewöhnlich und führt bei Betroffenen zu Unbehagen. Sind gelbe Hautflecken genauso ungefährlich oder handelt es sich dabei um Anzeichen einer ernsten Krankheit wie beispielsweise Gelbsucht? Was es mit der Gelbfärbung der Haut auf sich hat und wie man am besten damit umgeht, erfahren Sie hier.

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Was ist Gelbsucht?

Gelbe Hautflecken oder eine generelle Gelbfärbung der Haut sind mehr als nur ein kosmetisches Problem. Sie können ein Warnzeichen des Körpers sein. Eine mögliche Ursache ist Gelbsucht. Doch was genau verbirgt sich hinter der Krankheit? Und warum tritt die Gelbsucht bei Erwachsenen häufig unerwartet auf?

Gelbsucht, medizinisch auch Ikterus genannt, beschreibt eine sichtbare Gelbfärbung der Haut, der Schleimhäute und der Augen. Ursache ist eine erhöhte Konzentration des Gallenfarbstoffs Bilirubin im Blut. Bilirubin entsteht als Abbauprodukt von Hämoglobin (roter Farbstoff in den Blutkörperchen), wenn alte Zellen abgebaut werden. Eigentlich wird dieses Bilirubin über die Leber verarbeitet und über die Galle ausgeschieden.

Kommt es jedoch zu einer Störung in diesem Kreislauf – etwa durch eine Erkrankung der Leber, der Gallenwege oder durch eine vermehrte Zerstörung roter Blutkörperchen – kann der Bilirubinspiegel im Blut steigen. Die Folge: Der gelbe Farbstoff lagert sich im Gewebe ab und sorgt für die typische Gelbfärbung.

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Können gelbe Hautflecken ein Symptom für Gelbsucht sein?

Gelbe Hautflecken können, müssen aber nicht auf eine beginnende oder bereits ausgeprägte Gelbsucht hinweisen. Entscheidend ist, ob es sich um lokale Hautveränderungen oder eine generalisierte Gelbfärbung handelt. Bei der klassischen Gelbsucht ist meist nicht nur eine einzelne Stelle betroffen, sondern der gesamte Teint erscheint gelblich, ebenso wie das Augenweiß (Sklera).

Treten jedoch punktuelle oder fleckige Verfärbungen auf, ohne dass andere typische Symptome wie Müdigkeit, dunkler Urin oder helle Stühle dazukommen, kann auch eine andere Ursache zugrunde liegen. Dennoch gilt: Auch einzelne gelbe Hautveränderungen können ein Frühzeichen für eine Störung im Bilirubin-Stoffwechsel oder ein Problem mit der Leber sein. 

Unterschied: Gelbe Hautflecken vs. Gelbstich der Haut

Gelbe Hautflecken und ein allgemeiner Gelbstich der Haut unterscheiden sich sowohl im Erscheinungsbild als auch in ihrer gesundheitlichen Bedeutung deutlich:

  • Gelbe Hautflecken treten begrenzt auf. Sie können klein oder großflächig sein, treten meist an einer bestimmten Körperstelle auf und sind nicht selten gut abgegrenzt. Neben Gelbsucht kommen hier auch äußere Einflüsse wie z. B. Kontakt mit Kurkuma, Carotinoiden aus Karotten oder bestimmten Medikamenten infrage.

  • Ein Gelbstich der gesamten Haut hingegen betrifft größere Flächen oder den ganzen Körper. In Kombination mit einer Gelbfärbung der Augen spricht man hier medizinisch vom Ikterus. Diese Form ist oft ein Hinweis auf eine systemische Erkrankung, insbesondere der Leber, Galle oder des Blutes.

Wichtig: Während oberflächliche Flecken oft harmlos sind, sollte ein Gelbstich der Haut grundsätzlich medizinisch abgeklärt werden – vor allem, wenn er sich langsam entwickelt oder mit anderen Beschwerden einhergeht.

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Wann sollte man bei gelben Hautflecken zum Arzt?

Wenn sich auf der Haut plötzlich gelbe Flecken oder ein allgemeiner Gelbstich zeigen, ist Vorsicht geboten. Nicht immer ist von einer vorübergehenden, harmlosen Hautveränderung auszugehen. Besonders vorsichtig sollte man sein, wenn weitere Symptome hinzukommen oder die Verfärbung anhält. Doch wann ist der Gang zur ärztlichen Abklärung wirklich notwendig?


Ein Arztbesuch ist dringend ratsam, wenn:


  • die Gelbfärbung plötzlich auftritt und sich rasch ausbreitet

  • auch das Augenweiß gelb erscheint

  • Begleitbeschwerden wie Müdigkeit, Übelkeit, Juckreiz oder dunkler Urin auftreten

  • bereits bekannte Leber- oder Gallenprobleme vorliegen

  • die Hautveränderungen über mehrere Tage bestehen bleiben oder sich verschlimmern

Insbesondere bei Erwachsenen wird Gelbsucht häufig spät erkannt, da sich die Symptome schleichend entwickeln können. Umso wichtiger ist es, frühzeitig auf Warnzeichen zu achten. Denn je eher eine mögliche Grunderkrankung erkannt wird, desto besser sind die Behandlungschancen.

Sind gelbe Hautflecken bei Babys gefährlich?

Gelbe Hautverfärbungen bei Neugeborenen sind keine Seltenheit. Oft steckt dahinter eine sogenannte Neugeborenengelbsucht (Ikterus neonatorum). Diese tritt bei vielen Babys in den ersten Lebenstagen auf und entsteht durch den noch unreifen Bilirubin-Stoffwechsel.


In den meisten Fällen ist dieser Zustand harmlos und verschwindet nach kurzer Zeit von selbst. Wichtig ist jedoch, die Ausprägung der Gelbfärbung zu beobachten: Breitet sich die Gelbfärbung vom Gesicht bis zu den Extremitäten aus oder wirkt das Baby zusätzlich schlapp und trinkt schlecht, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. In seltenen Fällen kann ein hoher Bilirubinwert unbehandelt zu Komplikationen führen. Generell gilt: Je jünger das Baby und je intensiver die Verfärbung, desto eher sollte eine medizinische Abklärung erfolgen.

Welche Ursachen haben gelbe Hautflecken noch?

Während sich Gelbsucht in der Regel großflächig zeigt, berichten viele Betroffene von einzelnen gelben Flecken, etwa am Arm, Bein oder Bauch. Doch warum tritt die Gelbfärbung manchmal nur an einer Stelle auf?


Tatsächlich kann es eine ganze Reihe anderer Auslöser geben, die nichts mit einem erhöhten Bilirubinspiegel im Blut zu tun haben. Manche dieser Ursachen sind harmlos und vorübergehend – andere sollten ärztlich abgeklärt werden. Hier zeigen wir dir, welche weiteren Gründe hinter gelben Hautflecken stecken können.

Blutergüsse im Heilungsprozess

Ein häufiger, aber oft übersehener Grund für gelbe Hautflecken sind einfache Hämatome – also Blutergüsse. Wenn sich nach einem Stoß oder einer Prellung Blut unter der Haut sammelt, verfärbt sich die betroffene Stelle zunächst bläulich-lila, später grünlich-gelb. Das liegt daran, dass der rote Blutfarbstoff Hämoglobin abgebaut wird – ein natürlicher Heilungsprozess. Diese Art von Gelbfärbung verschwindet meist nach wenigen Tagen von selbst.

Carotinämie

Eine eher harmlose Ursache für eine gelbliche Verfärbung der Haut, vor allem an Handflächen und Fußsohlen, ist die sogenannte Carotinämie. Sie entsteht durch einen hohen Konsum von carotinhaltigen Lebensmitteln wie Karotten, Süßkartoffeln oder Kürbis. Der Pflanzenfarbstoff Beta-Carotin lagert sich im Fettgewebe ab und färbt die Haut leicht orange-gelblich. Anders als bei der Gelbsucht bleibt das Augenweiß dabei jedoch unverändert.

Leber- oder Gallenstörungen ohne Gelbsucht

Auch wenn (noch) keine ausgeprägte Gelbsucht besteht, können leichte Funktionsstörungen der Leber oder Gallenblase zu diskreten Hautveränderungen führen. Eine beginnende Fettleber, Gallenstau oder chronische Leberentzündungen können die Verarbeitung von Bilirubin stören – und dadurch die Haut schleichend verfärben. In diesem Fall treten die gelben Flecken häufig diffus auf und bleiben lange unentdeckt.

Stoffwechselerkrankungen

Bestimmte Stoffwechselstörungen, etwa bei Diabetes mellitus oder Schilddrüsenproblemen, können das Hautbild beeinflussen. Selten kann es auch bei Niereninsuffizienz oder Autoimmunerkrankungen zu Veränderungen im Pigmentstoffwechsel kommen, die sich in Form von gelben Flecken äußern. Diese Ursachen sind seltener, sollten bei unklaren Symptomen aber nicht ausgeschlossen werden.

Medikamente und chemische Substanzen

Manche Medikamente belasten die Leber und können Nebenwirkungen auf die Haut haben. Dazu gehören beispielsweise bestimmte Antibiotika und Mittel gegen Epilepsie oder Rheuma. Auch ein Kontakt mit chemischen Substanzen, etwa in Kosmetika oder Reinigungsmitteln, kann gelbliche Flecken verursachen, wenn die Haut darauf reagiert.

Welche Arten von Hautflecken gibt es noch?

Gelbe Hautflecken sind nur eine von vielen möglichen Veränderungen, die sich auf der Haut zeigen können. Unser größtes Organ reagiert empfindlich auf innere und äußere Einflüsse – und nicht selten geben Hautflecken Aufschluss über den allgemeinen Gesundheitszustand. Um Symptome richtig einordnen zu können, ist es hilfreich, die verschiedenen Arten von Hautverfärbungen zu kennen:

Braune Flecken

https://gem-3910432.netSie zählen zu den häufigsten Hautveränderungen – besonders im Gesicht, auf den Händen oder dem Dekolleté. Meist handelt es sich um Pigmentflecken, die durch eine verstärkte Melaninproduktion entstehen. Auslöser können UV-Strahlung, Hormonschwankungen oder das natürliche Altern sein. Auch Melasmen oder Altersflecken fallen in diese Kategorie.

Rote Flecken

Rötliche Hautveränderungen können viele Ursachen haben. Häufig stecken Hautreizungen, Allergien oder Entzündungen wie Neurodermitis oder Psoriasis dahinter. Auch Gefäßerweiterungen oder Sonnenbrand zeigen sich als rote Flecken. Wichtig ist hier die genaue Abgrenzung zur Rosazea oder anderen chronischen Hauterkrankungen.

Blaue oder violette Flecken

Hierbei handelt es sich oft um Blutergüsse (Hämatome), die durch stumpfe Verletzungen entstehen. Sie verändern im Verlauf ihre Farbe – von rötlich über bläulich bis gelblich – und sind in der Regel harmlos. Doch bei häufiger Hämatombildung ohne erkennbare Ursache sollte eine Blutgerinnungsstörung ausgeschlossen werden.

Weiße Flecken

Weiße Hautstellen fallen besonders bei gebräunter Haut auf. Ursache kann Pigmentverlust sein – etwa bei Vitiligo (Weißfleckenkrankheit). Aber auch Pilzinfektionen wie Tinea versicolor oder eine postinflammatorische Hypopigmentierung nach Hautausschlägen können zu weißlichen Flecken führen.

Dunkle, fast schwarze Flecken

Solche Flecken können harmlos sein – etwa Muttermale –, sollten aber beobachtet werden. Besonders wenn sich Form, Farbe oder Größe verändern, ist Vorsicht geboten. Denn: Hinter einem unscheinbaren dunklen Fleck kann sich auch schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) verbergen.

Fazit

Während bei Neugeborenen oft eine vorübergehende, ungefährliche Gelbsucht hinter gelben Hautfärbungen steckt, sollten Erwachsene bei auffälligen Verfärbungen stets aufmerksam sein. Die Ursachen reichen von banalen Hämatomen über Ernährungseinflüsse bis hin zu ernsthaften Erkrankungen wie Leber- oder Gallenstörungen. Besonders wenn zusätzliche Symptome wie Müdigkeit, Juckreiz oder eine Gelbfärbung der Augen hinzukommen, ist eine ärztliche Abklärung ratsam. Denn je früher eine mögliche Grunderkrankung erkannt wird, desto besser lässt sie sich behandeln. Wer seine Haut aufmerksam beobachtet, kann viel zur eigenen Gesundheit beitragen.


QUELLEN

  • L. Vítek, C. Tiribelli: Bilirubin: The yellow hormone? PMID: 34153399 DOI: 10.1016/j.jhep.2021.06.010; 2021 Dec
  • S. Mitra, J. Rennie: Neonatal jaundice: aetiology, diagnosis and treatment; PMID: 29240507 DOI: 10.12968/hmed.2017.78.12.699; 2017 Dec 
  • MSD Manual: Beschreibung von Hautflecken, Wucherungen und Farbveränderungen: https://www.msdmanuals.com/de/heim/hauterkrankungen/biologie-der-haut/beschreibung-von-hautflecken-wucherungen-und-farbver%C3%A4nderungen

Autor

Simon Engelhardt

Als leidenschaftlicher Sportler setzt sich Simon hauptsächlich mit den Themen Gesundheit, Ernährung und Fitness auseinander. Über die Arbeit und das Privatleben baute er sich eine Expertise zu diesen Themenbereichen auf. In Form von Blogbeiträgen teilt er seine Erfahrungen und sein Wissen, das er über viele Jahre aufgebaut hat. Er ist hauptsächlich für das Schreiben gut recherchierter Blogartikel zuständig, was durch die Erstellung von Content in den sozialen Medien ergänzt wird. Die Beiträge basieren dabei immer auf der aktuellen Forschungslage und werden regelmäßig aktualisiert.

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