Photoaging: Wie viel der Hautalterung verursacht die Sonne?

Redaktion, 19. APRIL 2023 | AKUALISIERT AM 05. FEBRUAR 2024

Photoaging rückgängig machen

UV-Strahlung ist eine der Hauptursachen für die vorzeitige Hautalterung.

Wenn sich die ersten Sonnenstrahlen blicken lassen, zieht es viele nach draußen. Vor allem im Urlaub genießt jeder die Wärme und hält sich meist länger als empfohlen in der Sonne auf. Im Winter hingegen gönnen sich viele einige wohltuende Minuten unter der Sonnenbank. Die Komplimente für die frische Bräune lassen meist nicht lange auf sich warten. Die Quittung dafür kommt allerdings später, denn für die Haut ist das regelmäßige Sonnenbaden alles andere als vorteilhaft. Wer plötzlich tiefe Falten, eine ledrige Hautstruktur und lauter Pigmentflecken bemerkt, der hat es mit Photoaging zu tun.

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Was versteht man unter Photoaging?

Unter Photoaging versteht man die vorzeitige Hautalterung, die durch die langfristige Einwirkung von UV-Strahlung verursacht wird. “Photo” steht für “Licht” und “aging” für Alterung. Betroffen sind dabei insbesondere die Menschen, die sich z.B. berufsbedingt oft draußen aufhalten und ihre Haut nicht angemessen vor der Sonne schützen, aber auch alle, die im Laufe ihres Lebens häufig und regelmäßig unter der natürlichen Sonne oder im Solarium sonnenbaden waren und den Sonnenschutz auf die leichte Schulter genommen haben.

Die anhaltende Sonnenexposition verursacht unumkehrbare Schäden in der Haut und ihren Zellen, was sichtbare Veränderungen auf der Hautoberfläche hinterlässt. Diese entstehen vor allem auf den Hautstellen, auf die die UV-Strahlen oft ungehindert auftreffen, wie:

  • Kopf und Gesicht
  • Hals und Dekolleté
  • Schultern und Nacken
  • Hände und Unterarme

Wie beeinflusst die Sonne die Haut?

Photoaging entsteht durch die schädlichen Einflüsse von UV-Strahlen auf die Haut. Die Sonneneinstrahlung setzt sich aus UV-A-, UV-B-, und UV-C-Strahlen zusammen. Während letztere von der Erdatmosphäre absorbiert werden und die Haut eines Menschen nicht erreichen, können UV-A- und UV-B-Strahlen großen Schaden anrichten.

UV-A- und UV-B-Strahlen

UV-Strahlen können verschiedene schädliche Vorgänge in der Haut auslösen. Wenn UV-Strahlen auf die Haut treffen, wird das natürliche Schutzsystem der Haut aktiviert, um Schäden zu verhindern. Die Haut produziert Melanin, das die Hautpigmentierung erhöht und die DNA der Hautzellen vor weiteren Schäden schützt. Wenn die Haut jedoch übermäßig der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist, kann das Schutzsystem überfordert sein, was zu DNA-Schäden in der Haut führt.

  • UV-A Strahlen haben eine längere Wellenlänge als UV-B Strahlen und dringen somit tiefer in die Haut ein. Sie sind hauptsächlich für die Alterung der Haut verantwortlich, da sie die Kollagen- und Elastinfasern zerstören und oxidativen Stress verursachen, der zu Schäden an der DNA führt.

  • UV-B Strahlen haben eine kürzere Wellenlänge als UV-A Strahlen und dringen nicht so tief in die Haut ein wie die UV-A-Strahlen. Sie sind hauptsächlich für die unmittelbare Bräune, damit aber auch für Sonnenbrand und Hautkrebs verantwortlich. Die UV-B-Strahlung schädigt das Erbgut in den Hautzellen auf direktem Wege.
Darüber hinaus beeinträchtigen beide Arten UV-Strahlung das Immunsystem der Haut, da sie eine immununterdrückende Wirkung haben. Ein geschwächtes Immunsystem der Haut erhöht das Risiko von Infektionen und Entzündungen.

Freie Radikale

Freie Radikale sind instabile und hochreaktive Sauerstoffmoleküle, die in unserem Körper durch verschiedene Faktoren wie UV-Strahlung, Umweltverschmutzung, Stress und ungesunde Ernährung entstehen können. Diese Radikale greifen die Zellen in unserem Körper an, einschließlich der Hautzellen, und verursachen oxidativen Stress.

Wenn freie Radikale auf die Haut treffen, können sie die Zellmembranen und das Kollagen angreifen. Dadurch werden die Zellstrukturen und Strukturproteine zerstört. Die Folge: Die Haut verliert vorzeitig ihre Spannkraft und Elastizität und sie erschlafft. Es entstehen tiefe Falten. Stoffwechsel- und Erneuerungsprozesse werden langsamer, sodass die Haut immer schwächer und trockener wird. Außerdem lagern sich Pigmente an, da sie nicht mehr richtig abgebaut und abtransportiert werden können.

Darüber hinaus können freie Radikale Entzündungen in der Haut auslösen und das Erbgut verändern. Durch die Schädigung der DNA wird somit das Risiko für Hautkrebs erhöht.

Genetische Faktoren

Genetische Voraussetzungen und individuelle Empfindlichkeit spielen auch eine Rolle bei der Entstehung von Photoaging.

Die verschiedenen Hauttypen variieren in ihrer Fähigkeit, UV-Strahlen standzuhalten. Menschen mit heller Haut und hellen Haaren haben ein höheres Risiko für Sonnenbrand und Photoaging, da der Anteil von schützendem Melanin geringer ist als bei Menschen mit einem dunkleren Hauttypen. Auch mit zunehmendem Alter wird die Haut immer lichtempfindlicher, da die Melanozyten langsamer arbeiten und die Haut immer dünner wird.

Was sind die typischen Auswirkungen von Photoaging?

Photoaging ist ein Phänomen, vor dem sich viele junggebliebene und schönheitsbewusste Menschen fürchten. Denn wenn man von Photoaging spricht, dann geht es um deutliche Veränderungen des Hautbildes und eine vorzeitige, UV-bedingte Alterung. Die Symptome treten nicht erst mit 40 oder 50 Jahren auf, sondern zeigen sich oft schon mit 30 Jahren und lassen jede Person deutlich älter aussehen, als sie ist.


Zu den typischen Zeichen der vorzeitigen, lichtbedingten Hautalterung gehören:

Faltenbildung

UV-Strahlung führt zur Zerstörung von Kollagen und Elastin. Das führt nicht nur zu Falten, sondern auch zu Volumenverlust. Die Haut hängt schlaff herab und die Gesichtskonturen weichen auf. Es entstehen feine Knitterfalten und auch tiefe, statische Falten.

Pigmentflecken

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Charakteristisch für das Photoaging ist die Bildung von Hyperpigmentierungen bzw. Pigmentflecken und Altersflecken. Die UV-Strahlen fördern die Melaninbildung, schädigen aber gleichzeitig die Zellen, die für den Abbau der Pigmente verantwortlich sind. Zusätzlich dazu entstehen durch den oxidativen Stress sogenannte Alterspigmente. Das sind angehäufte Abbauprodukte der Oxidationsprozesse, also “Stoffwechsel-Abfall”.

Unebene Hautstruktur

Durch den Verlust von Kollagen und Elastin wird die Haut dünner und verliert Feuchtigkeit. Das führt zu vergrößerten Poren und einer ungleichmäßigen Hautstruktur. Zusätzlich verstärkt die UV-Strahlung Rötungen und die Rauheit der Haut. Die Hautoberfläche nimmt bei exzessiver Sonnenbestrahlung eine ledrige Textur an, weshalb sie auch oft als “Lederhaut” bezeichnet wird.

Lichtschwiele

Um sich vor den UV-Strahlen zu schützen, produziert die Haut nicht nur den Farbstoff Melanin, sondern auch mehr Hornhaut. Die verdickte Hautoberfläche wird auch Lichtschwiele genannt. Dadurch wird zwar die Eigenschutzzeit der Haut verlängert, aber sie ist auch ein Indikator dafür, dass die Haut bereits stark sonnengeschädigt ist.

All diese Symptome können sich im Laufe der Zeit verschlimmern, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, um die Haut vor UV-Strahlung zu schützen.

Unser Tipp bei Pigmentflecken

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Was ist der Unterschied zwischen Photoaging und intrinsischer Hautalterung?

Der Unterschied zwischen Photoaging und intrinsischer Hautalterung liegt in der Ursache der Hautalterung. Während Photoaging durch einen externen Faktor, nämlich die UV-Strahlung, ausgelöst wird, ist die intrinsische Hautalterung Teil des natürlichen Alterungsprozesses. Dieser wird durch innere Einflüsse bestimmt und ist genetisch festgelegt.


Photoaging tritt aufgrund der Schäden auf, die durch langfristige und wiederholte Exposition gegenüber UV-Strahlung verursacht werden. Das führt zu sichtbaren Anzeichen von Hautalterung wie Falten und Altersflecken. Personen, bei denen Photoaging stark ausgeprägt ist, sehen schon im jungen Erwachsenenalter deutlich älter aus, als sie sind.


Intrinsische Hautalterung hingegen ist ein natürlicher Prozess, der Mitte 20 beginnt und allmählich fortschreitet. Faktoren wie die genetische Veranlagung und der Einfluss von Hormonen tragen zur natürlichen Alterung der Haut bei. Die intrinsische Hautalterung führt zu ähnlichen Symptomen wie Photoaging, jedoch langsamer und weniger stark ausgeprägt.

Wie viel der Hautalterung ist von der Sonne verursacht?

Die Sonne spielt eine entscheidende Rolle bei der Hautalterung. Schädliche UV-Strahlen der Sonne können vorzeitige Hautalterung verursachen, was oft als Photoaging bezeichnet wird. Es wird geschätzt, dass etwa 80% der sichtbaren Anzeichen der Hautalterung auf Sonneneinstrahlung zurückzuführen sind. Dies wurde in einer Studie von 2013 beobachtet. Besonders an der Bildung von Falten und Pigmentflecken soll die Sonne schuld sein.

Kann man Photoaging rückgängig machen?

Viele erkennen das schädliche Potenzial der UV-Strahlung erst, wenn es schon zu spät ist. Flecken und Falten, große Poren und verhornte Haut lassen das Gesicht plötzlich um viele Jahre altern. Die wichtigste Frage, die sich die meisten dabei stellen: Lässt sich Photoaging rückgängig machen?


Die Wahrheit ist: Nur ein gewisses Maß an Photoaging ist umkehrbar. Es kommt aber auch ganz auf die Mittel und Methoden an. Folgende Möglichkeiten bieten die besten Erfolgschancen:


  • Hautpflege: Eine Hautpflege mit aktiven Wirkstoffen kann helfen, das Erscheinungsbild von feinen Linien, Falten und Pigmentflecken zu reduzieren. Empfehlenswert sind antioxidative Wirkstoffe wie Vitamin C und E. Sie schützen die Haut vor freien Radikalen. Kresse-Extrakt hat antioxidative Eigenschaften und beugt der übermäßigen Melaninbildung vor. Dadurch können Altersflecken vermieden werden. Hautpflege mit Retinol regt die Zellteilung an und unterstützt die Kollagenbildung. Eine Routine aus diesen Wirkstoffen kann die Anzeichen von Photoaging verringern.

  • Laser- und Lichttherapie: Laserbehandlungen sind vor allem bei der Beseitigung von lichtbedingten Pigmentflecken und Falten von Vorteil. Mit Hilfe des Lasers wird überschüssiges Pigment zerstört und mit dem Stoffwechsel abtransportiert. Verschiedene Lasertechniken wie z.B. Fraxel-Laser regen zudem die Zellerneuerung an und helfen dabei, Fältchen zu glätten.

  • Chemische Peelings: Durch chemische Peelings (AHA und BHA) wird die oberste Schicht der Haut sanft abgetragen. Das fördert die Hauterneuerung und Kollagenproduktion, wodurch das Erscheinungsbild von Pigmentflecken und Falten verbessert werden kann. Zudem befreien chemische Peelings verstopfte Poren und tragen so zu einem reineren Hautbild bei.

  • Botulinumtoxin (Botox): Botox wird in kleinen Mengen in die Haut injiziert und kann. Dort blockiert es die Nervensignale in der Muskulatur und verhindert so, dass bestimmte Gesichtspartien in Falten gelegt werden. Dadurch können Falten vorgebeugt und geglättet werden.

  • Hyaluronsäure: Hyaluronsäure-Filler werden verwendet, um Volumenverluste in der Haut auszugleichen. Der Stoff bindet Wasser und wirkt so wie ein Polster, das die Haut von innen aufgefüllt.

Wie kann man Photoaging vorbeugen?

Die beste Maßnahme bei Photoaging ist immer noch die Vorbeugung, denn Vorsorge ist besser als Nachsorge. Wer rechtzeitig präventive Maßnahmen ergreift, der wird sich länger an einer falten- und fleckenfreien Haut erfreuen können.

  • Verwenden Sie Sonnenschutzmittel: Der wohl wichtigste Ratschlag im Zusammenhang mit Photoaging. Tragen Sie jeden Tag ein breitbandiges Sonnenschutzmittel auf, das sowohl vor UV-A- als auch vor UV-B-Strahlen schützt. Verwenden Sie mindestens LSF 30, besser LSF 50 und tragen Sie das Sonnenschutzmittel alle zwei Stunden auf, wenn Sie im Freien sind.

  • Vermeiden Sie übermäßige Sonnenexposition: Vermeiden Sie es, zwischen 12:00 und 16:00 Uhr, wenn die Sonnenstrahlen am stärksten sind, ungeschützt im Freien zu sein. Wenn Sie sich draußen aufhalten, suchen Sie Schatten auf oder tragen Sie schützende Kleidung wie Hüte, Sonnenbrillen und langärmelige Kleidung.

  • Vermeiden Sie Sonnenbänke: Vermeiden Sie Solariumbesuche. Hier treffen geballte UV-A-Strahlen auf die Haut. Das macht nicht nur alt, sondern erhöht auch das Risiko an Hautkrebs zu erkranken.

  • Ernähren Sie sich gesund: Eine gesunde Ernährung, die reich an Antioxidantien ist, kann helfen, die Haut vor Schäden durch freie Radikale zu schützen. So wird die Haut außerdem mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Das ist eine ergänzende Maßnahme zum Schutz vor der Sonne.

  • Rauchen aufhören: Das Rauchen kann das Erscheinungsbild von Photoaging verschlechtern, da es die Kollagenproduktion reduziert und die Durchblutung der Haut beeinträchtigt. Für das äußere Erscheinungsbild ist es daher am besten, mit dem Rauchen aufzuhören.

  • Anti-Aging Hautpflegeprodukte verwenden: Anti-Aging Hautpflege ist nicht nur zur Schadensbegrenzung geeignet, sondern vor allem auch für die Vorbeugung wichtig. Von daher sollten Peelings und feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe Teil der regulären Pflegeroutine sein.

Fazit

UV-Strahlen sind der größte Risikofaktor der vorzeitigen Hautalterung. Lichtbedingte Hautschäden, die infolge von andauernder und wiederholter Sonnenexposition entstehen, werden auch als Photoaging bezeichnet. Typische Anzeichen von Photoaging sind Knitterfalten und tiefe Linien, Pigmentflecken und große Poren sowie eine ledrige, raue Hautoberfläche. Photoaging lässt einen Menschen schnell um mehrere Jahre altern und ist gleichzeitig ein Hinweis dafür, dass ein gesundheitliches Risiko besteht. 


Photoaging lässt sich umkehren - aber nur in gewissem Maße. Äußerlich kann die Haut mit Hilfe von Fillern und Pflege optisch verschönert werden. Die inneren Schäden sind aber nicht reversibel. Aus diesem Grund ist der beste Tipp: Sonnencreme, und zwar von Beginn an!


Haben Sie weitere Tipps gegen die vorzeitige Hautalterung durch die Sonne? Schreiben Sie uns einen Kommentar!


QUELLEN

  • A. Han, A.L. Chien, S. Kang: Photoaging. 2014.
  • A Salminen, K Kaarniranta, A Kauppinen: Photoaging: UV radiation-induced inflammation and immunosuppression accelerate the aging process in the skin. 2022.

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.