Azelainsäure gegen Pigmentflecken: Womit kombinieren?

Redaktion, 01. MÄRZ 2023

Azelainsäure gegen Pigmentflecken

Störende Flecken im Gesicht lassen sich erfolgreich mit Azelainsäure behandeln.

Die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut, das Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit - der Sommer ist eine Jahreszeit, die viele von uns lieben. Doch mit den warmen Monaten kommen bei vielen Menschen auch die unschönen Pigmentflecken auf der Haut zum Vorschein. Diese braunen, dunklen Flecken können das Hautbild trüben und das Selbstbewusstsein beeinträchtigen. Doch es gibt Hoffnung: Azelainsäure ist eine effektive Waffe gegen Pigmentflecken und kann das Erscheinungsbild der Haut deutlich verbessern. Doch wie funktioniert das Wundermittel? Was sind die Vorteile und Risiken und mit welchen Wirkstoffen lässt sich die Säure kombinieren? Wir haben die wichtigsten Informationen zur Anwendung von Azelainsäure zusammengefasst.

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Da Bleichcremes oft für ein fleckiges Hautbild sorgen und die professionelle Behandlung teuer und zeitaufwendig ist, entscheiden sich immer mehr Männer und Frauen mit Altersflecken für Hausmittel. Tatsächlich können die natürlichen Mittel Altersflecken schonend aufhellen und auch vorbeugen.

Wie entstehen Pigmentflecken und was sind Risikofaktoren?

Pigmentflecken entstehen durch eine Überproduktion von Melanin, dem Farbstoff in der Haut. Melanin wird von spezialisierten Zellen, den Melanozyten, produziert und sorgt für die natürliche Pigmentierung der Haut.
Unter bestimmten Umständen, wie zum Beispiel durch UV-Strahlung, Entzündungen oder hormonelle Veränderungen, sind die Melanozyten besonders aktiv und bilden viel Melanin. Dieses lagert sich in den obersten Hautschichten an und wird nicht mehr vollständig vom Körper abgebaut. So bleiben unregelmäßige, dunkle Flecken auf der Haut zurück.

Ein wesentlicher Risikofaktor für Pigmentflecken ist die Sonnenexposition. UV-Strahlung regt die Melaninbildung zum Schutz der Haut an und verstärkt so die Pigmentierung. Besonders gefährdet sind Menschen mit heller Haut, die sich häufig ungeschützt der Sonne aussetzen. Auch hormonelle Veränderungen, wie zum Beispiel in der Schwangerschaft oder während der Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln, können zu Pigmentflecken führen. Die Hormone stimulieren die Melanozyten, wodurch plötzlich ungleichmäßig verteilte Pigmentstörungen entstehen können.

Weitere Faktoren, die das Risiko für Pigmentflecken erhöhen können, sind:

  • fortgeschrittenes Alter
  • genetische Voraussetzungen
  • bestimmte Hauterkrankungen
  • bestimmte Medikamente
  • ungesunde Lebensweise

Warum sind Pigmentflecken ein Problem?

Pigmentflecken stellen für viele Menschen ein ästhetisches Problem dar, welches das Selbstbewusstsein beeinträchtigt. Besonders im Gesicht oder an exponierten Stellen des Körpers werden sie als störend empfunden, da sie sich auch nur bedingt kaschieren oder abdecken lassen.
Vor allem Altersflecken sind vielen Betroffenen ein Dorn im Auge. Sie sorgen dafür, dass man älter geschätzt wird und somit älter aussieht, als man sich fühlt.

Darüber hinaus sind Pigmentflecken meist ein Hinweis auf Schäden der Haut durch UV-Strahlung und signalisieren somit ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs. Und auch bei bestimmten Erkrankungen treten Pigmentstörungen auf und sind ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Es ist daher sehr wichtig, Pigmentflecken im Auge zu behalten und bei Veränderungen einen Dermatologen aufzusuchen.

Was ist Azelainsäure?

Azelainsäure (azelaic acid) ist eine natürliche Säure, die in verschiedenen Getreidesorten wie Gerste, Weizen und Roggen vorkommt. Sie wird auch synthetisch hergestellt und als Wirkstoff in verschiedenen Hautpflegeprodukten eingesetzt.


Azelainsäure hat eine entzündungshemmende Wirkung. Sie wird deshalb oft zur Behandlung von Akne, Rosacea und Hyperpigmentierung eingesetzt und ist in verschiedenen Formen wie Cremes, Gels oder Seren erhältlich. Bevor Azelainsäure verwendet wird, sollte man sich jedoch immer gut informieren oder von einem Dermatologen beraten lassen. Frei verkäuflich im Handel sind Produkte mit einer Azelainsäure-Konzentration bis 15 %. Präparate mit einer Säurekonzentration über 15 % sind hingegen verschreibungspflichtig.

Unser Tipp bei Pigmentflecken

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Was bewirkt Azelainsäure auf der Haut?

Azelainsäure hat mehrere positive Auswirkungen auf die Haut. 

  • Neben ihrer entzündungshemmenden Wirkung kann sie auch die Produktion von Melanin hemmen, dem Pigment, das für die Farbe der Haut verantwortlich ist. Dies macht sie zu einem wirksamen Mittel zur Behandlung von Hyperpigmentierung, wie z.B. bei Pigmentflecken.

  • Darüber hinaus kann Azelainsäure auch bei der Behandlung von Akne und Rosacea helfen, da sie Entzündungen reduziert und verstopfte Poren befreit. Durch die Reduzierung von überschüssigem Öl in der Haut kann Azelainsäure auch dazu beitragen, das Auftreten von Mitessern und Pickeln zu reduzieren.

  • Eine weitere positive Eigenschaft von Azelainsäure ist, dass sie die Kollagenproduktion stimulieren kann, sodass das Hautbild straffer und jünger wirkt. So können auch feine Linien und Fältchen verringert werden.

Insgesamt hat Azelainsäure aufgrund ihrer vielen positiven Auswirkungen auf die Haut eine breite Anwendung in der dermatologischen Praxis und in der Hautpflege gefunden.

Wie wirkt Azelainsäure bei Pigmentflecken?

Azelainsäure hat sich als wirksames Mittel zur Behandlung von Pigmentflecken erwiesen. Die Säure hemmt die Produktion von Melanin, dem Pigment, das für die Farbe der Haut verantwortlich ist. Genauer gesagt wirkt Azelainsäure hemmend auf das Enzym Tyrosinase, welches ein wichtiger Teil der Melaninbildung ist.


Azelainsäure verfügt außerdem über einen leichten Peeling-Effekt. Es regt die Zellerneuerung an und hilft dabei, alte, abgestorbene Hautschüppchen abzutragen. Zum Vorschein kommt eine neue Zellschicht an der Hautoberfläche. Nach diesem Prinzip können Hyperpigmentierungen - also Alters- und Pigmentflecken - aufgehellt werden.


Darüber hinaus hat Azelainsäure entzündungshemmende Eigenschaften, die helfen können, Rötungen oder Entzündungen im Zusammenhang mit Pigmentflecken zu reduzieren.

Wie wird Azelainsäure richtig angewendet?

  1. Azelainsäure sollte immer gemäß den Anweisungen des Dermatologen oder der Gebrauchsanweisung des Produkts angewendet werden. In der Regel wird empfohlen, Azelainsäure einmal oder zweimal täglich auf die betroffenen Hautbereiche aufzutragen.

  2. Die Haut sollte vor der Anwendung von Präparaten mit Azelainsäure gereinigt und getrocknet werden. Für einen tiefenwirksamen Effekt lohnt es sich, die Haut vorher mit einem milden Peeling (AHA oder BHA) zu behandeln. Dadurch werden Verhornungen gelöst und die Wirksamkeit von Azelainsäure verbessert.

  3. Azelainsäure ist in verschiedenen Formen wie Cremes, Gels oder Seren erhältlich. Es ist ratsam, zunächst mit einem eher gering dosierten Produkt zu beginnen und die Konzentration schrittweise zu steigern. So verhindert man unangenehme Hautreaktionen. In der Augenpartie sollte Azelainsäure nicht verwendet werden, da der Wirkstoff Augenreizungen verursachen kann.

  4. Nachdem das Azelain-Präparat vollständig in die Haut eingezogen ist, kann bei Bedarf auch eine feuchtigkeitsspendende Creme wie die Aktiv Kressesalbe und ein Serum aufgetragen werden. Das reduziert Spannungsgefühle und Trockenheit.

Welche Risiken und Nebenwirkungen hat Azelainsäure?

Wie bei allen Medikamenten kann die Anwendung von Azelainsäure Nebenwirkungen haben.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Rötung, Juckreiz, Trockenheit und Schuppenbildung auf der Haut. Diese Nebenwirkungen treten in den ersten Wochen der Anwendung auf und sind normalerweise nur vorübergehend, denn die meisten Menschen vertragen Azelainsäure gut.

In einigen Fällen kann es zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen wie Hautausschlag, Brennen oder Schmerzen auf der Haut kommen. Wenn Sie diese Symptome bemerken, sollten Sie die Anwendung von Azelainsäure sofort einstellen und einen Dermatologen aufsuchen.
Azelainsäure kann auch Augenreizungen verursachen, wenn sie in die Augen gelangt. Wenn dies geschieht, sollten Sie Ihre Augen gründlich mit klarem Wasser ausspülen und einen Arzt aufsuchen, wenn die Symptome anhalten.

Menschen mit empfindlicher Haut sollten vorsichtig sein und die Anwendung von Azelainsäure langsam steigern, um mögliche Hautreaktionen zu minimieren. 
Schwangere oder stillende Frauen sollten Azelainsäure nicht ohne ärztliche Zustimmung anwenden.

Azelainsäure macht die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenlicht. Daher ist es wichtig, täglich ein Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor zu verwenden und direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden, während man Azelainsäure anwendet.

Azelainsäure mit anderen Wirkstoffen kombinieren: Was geht und was nicht?

Azelainsäure kann mit einer Vielzahl von anderen Hautpflegeprodukten und Wirkstoffen kombiniert werden. Einige Inhaltsstoffe wirken nicht gut mit Azelainsäure zusammen und können möglicherweise zu Hautirritationen oder anderen Nebenwirkungen führen können.

Bei einer empfindlichen Haut ist die Kombination von Azelainsäure mit anderen Säuren wie Glykolsäure, Salicylsäure oder Milchsäure mit Vorsicht zu genießen. Durch das chemische Peeling wird die Hautbarriere vorübergehend geschwächt und die Azelainsäure führt zu einer Überreizung.

Azelainsäure kann jedoch gut mit anderen Wirkstoffen wie Niacinamide, Vitamin C und Retinol in derselben Routine kombiniert werden. Diese Kombinationen können dazu beitragen, die Wirksamkeit von Azelainsäure zu verbessern und gleichzeitig andere Hautprobleme wie Akne oder feine Linien und Falten anzugehen.

Bevor Azelainsäure mit anderen Hautpflegeprodukten oder Wirkstoffen kombiniert wird, sollte sich jeder genau im Netz oder beim Hautarzt des Vertrauens informieren, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Azelainsäure ein vielversprechender Wirkstoff gegen Hyperpigmentierungen und andere Zeichen der Hautalterung ist. Die Säure wirkt nicht nur antioxidativ und entzündungshemmend, sondern kann auch die Kollagenproduktion anregen und so zur Verbesserung der Hautelastizität beitragen. Der hemmende Effekt auf die Melaninbildung sich auch bei der Behandlung von Pigmentflecken bewährt.


Ein weiterer Vorteil von Azelainsäure ist ihre gute Verträglichkeit. Da es sich um eine natürliche Säure handelt, gibt es in der Regel nur wenige Nebenwirkungen. Allerdings sollten Menschen mit empfindlicher Haut vorsichtig sein und die Anwendung zunächst an einer kleinen Stelle testen. Das gilt auch für die Kombination von Azelainsäure mit anderen aktiven Wirkstoffen wie AHA, BHA oder Retinol.


QUELLEN

  • M. Nazzaro-Porro, S. Passi, G. Zina et al.: Die Wirkung von Azelainsäure auf Hyperpigmentierungen. 1983.
  • T. Searle, F.R. Ali, F. Al-Niaimi: v. 2022.

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.