Blutschwämmchen auf der Haut: Kann man sie selbst entfernen?

Blutschwämmchen auf der Haut: Kann man sie selbst entfernen?

Redaktion, 14. Januar 2025

blutschwämmchen selbst entfernen

Die roten Flecken sind bei Betroffenen oft im Gesicht aufzufinden. 

Auf der Haut zeichnen sich im Laufe des Lebens die unterschiedlichsten Arten von Flecken ab. Blutschwämme gelten als eine dieser Hautveränderungen und fallen durch ihre rötliche Farbe und Erhabenheit besonders auf. Das macht sie für viele auffälliger und störender als gewöhnliche Pigmentflecken, weshalb sie oft als unerwünscht empfunden werden. Ist es möglich, die Blutschwämmchen auf der Haut selbst zu entfernen oder braucht es dazu eine professionelle Behandlung? Das, und wo die Gefäßwucherungen überhaupt herkommen, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Was sind Blutschwämmchen?

In der Medizin bezeichnet man die weit verbreitete Hautveränderung als Hämangiome. So auffällig sie erscheinen mögen, so harmlos sind sie in den meisten Fällen. Es handelt sich um eine gutartige Wucherung von Blutgefäßen in oder unter der Haut. Die rötlichen, violetten oder auch bläulichen Flecken entstehen durch eine unkontrollierte Ansammlung von kleinen Blutgefäßen und sind meist oval und leicht erhaben.

Häufig sind Neugeborene oder Kleinkinder von Blutschwämmchen betroffen (Infantile Hämangiome), bei denen sie in den ersten Lebensmonaten schnell wachsen, sich aber in den meisten Fällen auch genauso schnell von selbst zurückbilden. Eine solche spontane Regression beobachtet man weniger oft bei Erwachsenen. Entsteht ein Hämangiom erst im Erwachsenenalter, bleibt dieses in der Regel stabil, verursacht aber auch selten Probleme. Aufzufinden sind die Blutschwämme häufig im Gesicht, auf der Kopfhaut, am Rumpf oder an den Extremitäten, teilweise sind auch innere Organe betroffen.

Welche Ursachen haben Blutschwämmchen?

Über die genauen Gründe, wieso es zu den rötlichen Hautveränderungen kommt, kann derzeit nur gemutmaßt werden. Über die Ursache der Entstehung ist nicht viel bekannt.
Es wird jedoch angenommen, dass sie durch genetische Faktoren oder Veränderungen während der Embryonalentwicklung entstehen. Möglicherweise gelangt bereits während der Schwangerschaft Plazentagewebe in das Blutgefäß des Ungeborenen und siedelt sich in einem Hautgefäß an. Folgende Faktoren können zur Entstehung eines Hämangioms beitragen:

Genetische Veranlagung: In einigen Fällen scheint es bei der Entstehung von Blutschwämmchen Häufungen im familiären Umfeld zu geben, was auf einen genetischen Einfluss hinweist.

Hormonelle Einflüsse: Hormonelle Veränderungen, wie sie während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren auftreten, können die Bildung von Blutschwämmchen begünstigen.

Alter: Abgesehen von den infantilen Hämangiomen bei Neugeborenen, treten mit zunehmendem Alter sogenannte senile Hämangiome häufiger auf. Diese sind in der Regel kleiner und erschienen zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr.

Gefäßveränderungen: Kleinere Unregelmäßigkeiten oder Schäden in der Struktur der Blutgefäße können ebenfalls eine Rolle spielen.

Sonneneinstrahlung: Ob übermäßige UV-Belastung als Auslöser für die Entstehung von Blutschwämmchen in Frage kommt, steht zur Debatte. Wenn überhaupt, soll das Menschen mit empfindlicher Haut betreffen.

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Wie kann man Blutschwämmchen selbst entfernen?

Die kleinen Erhebungen auf der Haut ziehen zwar in der Regel keine gesundheitlichen Probleme mit sich, sind dafür aber sehr ungern gesehen. Die meisten Betroffenen empfinden sie als kosmetisch störend und möchten sie so schnell wie möglich wieder loswerden.


Die Blutschwämmchen auf eigene Faust entfernen zu wollen, erweist sich aber als keine gute Idee. Da es sich um gutartige Gefäßwucherungen handelt, sollte vor jeglicher Behandlung immer eine ärztliche Einschätzung erfolgen. Eigenhändige Versuche können leicht zu Infektionen, Narbenbildung oder stärkeren Blutungen führen. Das lässt das optische Erscheinungsbild eher schlimmer aussehen als zuvor und ist gleichzeitig sehr schmerzhaft. Steht die Entscheidung dennoch fest, dass man die Blutschwämmchen entfernen lassen möchte, sollte man auf professionelle Behandlungen zurückgreifen. Auf diese Weise lassen sich unnötige Komplikationen vermeiden.

Welche Behandlungsmöglichkeiten bei Blutschwämmchen gibt es noch?

Die Methoden, mit denen Fachleute an die Entfernung von Blutschwämmchen vorgehen, sind nicht nur effektiver als die Selbstversuche, sondern auch deutlich sicherer. Für eine Behandlung kommen in der Dermatologie verschiedene Möglichkeiten in Frage:  

Laserbehandlung

Diese Methode nutzt gezielte Lichtimpulse, um das Blutschwämmchen zu zerstören. Dabei wird das Blutgefäß des Blutschwämmchens durch den Laserstrahl erhitzt, was zu einer Verödung führt. Je nachdem wie tief das Hämangiom in der Haut sitzt , wird die Art des Lasers angepasst. Diese Methode ist besonders schonend und hinterlässt in der Regel keine Narben.

Kryotherapie

Hierbei handelt es sich um eine Kältebehandlung. Bei Temperaturen von bis zu -40 Grad Celsius werden die Blutschwämme vereist, bis das betroffene Gewebe abstirbt und sich löst. Auch bei dieser effektiven Methode hält sich die anschließende Narbenbildung in Grenzen.

Chirurgische Entfernung

In einigen Fällen, insbesondere bei größeren oder besonders störenden Blutschwämmchen, kann eine chirurgische Entfernung in Erwägung gezogen werden. Dies erfolgt in der Regel unter örtlicher Betäubung. Aufgrund der Blutungsgefahr kommen Operationen bei Blutschwämmchen eher selten zum Einsatz. 

Medikamentöse Behandlung

Blutschwämmchen können in seltenen Fällen mit Medikamenten behandelt werden, wenn alternative Methoden wie Laser-Therapien oder Kryotherapien nicht effektiv sind. Eine gängige medikamentöse Option ist die Kortisonbehandlung. Obwohl Kortison das Wachstum von Blutschwämmchen hemmen kann, wird es aufgrund möglicher Nebenwirkungen nur unter strenger ärztlicher Aufsicht angewendet. Eine weitere medikamentöse Möglichkeit ist der Einsatz von Propranolol, einem blutdrucksenkenden Mittel, das als bevorzugte Behandlungsoption gilt. Propranolol hat sich als wirksamer herausgestellt, mit einem besseren Verhältnis von Wirkung und Nebenwirkungen im Vergleich zu Kortison, und wurde in vielen klinischen Studien erfolgreich getestet.

Können Blutschwämmchen gefährlich werden? 

Es handelt sich bei Blutschwämmen nicht um bösartige Tumore, sondern um gutartige Hautwucherungen. Daher sind sie in der Regel harmlos und stellen keine ernsthafte Gesundheitsgefahr dar.


In den meisten Fällen verursachen sie auch keine Schmerzen und werden nur aus kosmetischen Gründen behandelt.


Ganz selten können Blutschwämmchen jedoch Probleme verursachen, wenn sie sich an einer Stelle befinden, die mit wichtigen Blutgefäßen oder Nerven in Kontakt kommt. In solchen Fällen könnte es zu Blutungen oder anderen Komplikationen kommen, insbesondere wenn das Hämangiom wächst oder sich entzündet. Auch an Stellen, an denen es häufig zu Reibung oder Druck kommt (z. B. an der Kleidung), können Blutschwämmchen verletzen, was zu Blutungen führen kann.


Es ist sehr außergewöhnlich, dass Blutschwämmchen in inneren Organen wie der Leber auftreten. In diesem Fall können sie auch zu funktionellen Problemen führen, aber diese sind ebenso selten. Für gewöhnlich sind sie also nicht gefährlich. Wenn jedoch ungewöhnliche Veränderungen oder Beschwerden auftreten, sollte man immer einen Arzt konsultieren.

Welche Hausmittel helfen gegen Blutschwämmchen?

Wirklich entfernen lassen Sich Blutschwämme nur mit der Anwendung von Hausmitteln nicht. Zur Unterstützung der Rückbildung kann man sich jedoch an ihnen bedienen. Das kann die Flecken in ihrer Erscheinung weniger auffällig gestalten. 


Zu empfehlen sind Hausmittel wie Teebaumöl, Knoblauch, Apfelessig und Vitamin E, die entzündungshemmende und durchblutungsfördernde Eigenschaften besitzen. Auch Honig sowie Tinkturen mit Zypressen-, Ringelblumen- und Hauswurzextrakten können hilfreich sein, da sie die Haut beruhigen und das Gewebe unterstützen. Dennoch ist Vorsicht geboten: Aufgrund individueller Hautreaktionen können allergische Reaktionen auftreten. Reizungen sollten bei dieser Thematik möglichst vermieden werden. Für eine vollständige Entfernung können Hausmittel nicht denselben Effekt wie professionelle medizinische Behandlungen erzielen.

Fazit

Blutschwämme sind nichts, wovor man sich Sorgen machen muss. Nur ganz selten führen sie zu gesundheitlichen Konsequenzen. Trotzdem gelten sie als optisches Makel, auf das jeder lieber verzichten würde. Anstatt selbst Hand anzulegen, sollte man bei der Entfernung jedoch auf professionelle ärztliche Hilfe setzen. Ansonsten machte man das Problem nur noch schlimmer. Wer Angst vor einer Operation oder sonstigen Eingriffen hat, kann auf Medikamente zurückgreifen. Die medikamentöse Behandlung muss aber ebenfalls unter strenger ärztlicher Aufsicht geschehen. 


QUELLEN

  • Munden A, Butschek R, Tom W L, Marshall J S, Poeltler D M, Krohne S E, Alió A B, Ritter M, Friedlander D F, Catanzarite V, Mendoza A, Smith L, Friedlander M, Friedlander S F.: Prospective study of infantile haemangiomas: incidence, clinical characteristics and association with placental anomalies; 2014 Apr;170(4):907-13. doi: 10.1111/bjd.12804.
  • https://dermanostic.com/hautlexikon/haemangiom
  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/89962/Haemangiome-im-Kindesalter-Rueckbildung-durch-den-Betablocker-Propanolol

Simon Engelhardt

Als leidenschaftlicher Sportler setzt sich Simon hauptsächlich mit den Themen Gesundheit, Ernährung und Fitness auseinander. Über die Arbeit und das Privatleben baute er sich eine Expertise zu diesen Themenbereichen auf. In Form von Blogbeiträgen teilt er seine Erfahrungen und sein Wissen, das er über viele Jahre aufgebaut hat. Er ist hauptsächlich für das Schreiben gut recherchierter Blogartikel zuständig, was durch die Erstellung von Content in den sozialen Medien ergänzt wird. Die Beiträge basieren dabei immer auf der aktuellen Forschungslage und werden regelmäßig aktualisiert.

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