Sonnenflecken auf der Haut: Harmlos oder gefährlich?

Sonnenflecken auf der Haut: Harmlos oder gefährlich?

Redaktion, 13.August 2024

Sonnenflecken auf der Haut

Sonnenflecken erscheinen besonders häufig im Gesicht.

Im Laufe des Lebens entdeckt man immer mehr optische Veränderungen, die sich auf der eigenen Haut bemerkbar machen. Darunter fallen auch Flecken, die sich vermehrt an Armen, Beinen oder im Gesicht ausbreiten. Sonnenflecken, auch bekannt als Altersflecken, sind eine häufige Hauterscheinung, die die Menschen mit der Zeit entwickeln. Für die meisten Menschen sind die Pigmentflecken harmlos und werden, wenn überhaupt, nur als kosmetisch störend empfunden. Doch nicht jeder Fleck auf der Haut scheint das zu sein, was man vermutet. Der vermeintliche Sonnenfleck kann sich bei genauerer Betrachtung als ernstes Hautproblem entpuppen. Woran man erkennt, wenn ein gesundheitliches Problem entsteht und was dann zu tun ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Da Bleichcremes oft für ein fleckiges Hautbild sorgen und die professionelle Behandlung teuer und zeitaufwendig ist, entscheiden sich immer mehr Männer und Frauen mit Altersflecken für Hausmittel. Tatsächlich können die natürlichen Mittel Altersflecken schonend aufhellen und auch vorbeugen.

Was sind Sonnenflecken und wie entstehen sie auf der Haut?

Als Lentigo solaris werden Sonnenflecken in der Medizin beschrieben, was bereits auf einen Zusammenhang mit Sonnenlicht für die Entstehung der Pigmentflecken deuten lässt. Da die bräunlichen punktuellen Hautverfärbungen hauptsächlich im Alter erscheinen, werden sie auch als Altersflecken bezeichnet. Die Flecken können mal heller, mal dunkler sein und treten vor allem an Körperstellen auf, die viel Sonnenlicht ausgesetzt sind. Arme, Beine, Dekollete, das Gesicht und vor allem der Handrücken sind besonders häufig betroffen.

Die gutartige Hautveränderung entsteht durch eine Überproduktion von Melanin, wofür meist die Sonneneinstrahlung verantwortlich ist. Melanin ist das Farbpigment, das für die Färbung unserer Haut und Haare verantwortlich ist. Findet eine übermäßige Sonneneinstrahlung statt, wird in diesem Bereich vermehrt Melanin zum Schutz der Haut produziert. Daher kommt es im Sommer zu einem dunkleren Teint der Haut. Stellenweise findet eine Überproduktion von Melanin statt, was zur Entstehung der Sonnenflecken führt. Dazu kommt eine altersbedingt verlangsamte Stoffwechselaktivität der Hautzellen, was die Entstehung von Sonnenflecken ab dem 50. Lebensjahr begünstigt.

Unser Tipp bei Altersflecken

Unser Tipp bei Sonnenflecken auf der Haut

Wie können Sonnenflecken gefährlich werden?

Sonnenflecken auf der Haut zu haben, ist an sich harmlos und nicht zu vermeiden. Die Hyperpigmentierung gilt als gutartige Hautveränderung und zieht keine ernsten gesundheitlichen Folgen mit sich. Gefährlich wird es nur dann, wenn man den gutartigen Sonnenfleck mit einer bösartigen Hautveränderung verwechselt.


Hautkrebs kann auf unterschiedlichen Arten auftreten und wird oft zu spät erkannt oder gar nicht richtig diagnostiziert. Diese Form von Krebs ist mit am weitesten verbreitet und betrifft in Deutschland etwa jährlich 200.000 Menschen. Alle bösartigen Hautveränderungen bzw. Wucherungen, die das Erbgut einer Zelle schädigen, werden darunter zusammengefasst. Der daraus entstehende Tumor ist häufig die Folge von zu viel UV-Strahlung oder einem geschwächten Immunsystem. Hautkrebs kann auch genetisch bedingt sein und tritt häufiger bei Menschen mit hellem Hauttyp und vielen Muttermalen auf. Eine Erkrankung an Hautkrebs lässt sich in 3 Arten unterscheiden:

Schwarzer Hautkrebs

Auch als malignes Melanom bezeichnet, gilt diese Form des Hautkrebs als am gefährlichsten. Er entwickelt sich aus den Pigmentzellen der Haut und kann sich schnell auf weitere Teile des Körpers ausbreiten. Vor allem Menschen mit sehr heller Haut müssen sich vor schwarzem Hautkrebs in Acht nehmen. Personen, die oft Sonnenbrand bekommen, erhöhen durch diese Zellschäden das Risiko auf eine bösartige Hautveränderung. Nicht nur die Entstehung Sonnenflecken auf der Haut wird durch häufiges Sonnenbaden ohne ausreichend Schutz begünstigt, sondern auch die Wahrscheinlichkeit auf schwarzen Hautkrebs wird erhöht. Der bösartige Tumor wird häufig mit einem normalen Muttermal verwechselt. 

Weißer Hautkrebs

Weißer Hautkrebs entsteht aus den hornbildenden Zellen (Keratinozyten) und lässt sich grundsätzlich in 2 Arten unterschieden: das Basalzellkarzinom und das Stachelzellkarzinom. In der Regel sind diese beiden Arten weniger aggressiv als schwarzer Hautkrebs, können aber bei fehlender oder falscher Behandlung ebenfalls zu erheblichen Gesundheitsrisiken führen. Das Basalzellkarzinom wächst langsam und geht nur selten auf weitere Körperteile über, kann dafür aber lokal invasiv sein. Das Stachelzellkarzinom hingegen wächst schneller und hat ein höheres Metastasierungsrisiko. Insgesamt ist weißer Hautkrebs aber gut behandelbar, wenn er frühzeitig entdeckt wird.

Roter Hautkrebs

Die restlichen Formen von Hautkrebs, die nicht unter den weißen oder schwarzen Hautkrebs fallen, bezeichnet man als roten Hautkrebs. Es handelt sich hierbei um seltene Formen, die ihren Ursprung in anderen Zellen in der Haut haben. Es gibt das Merkelzellkarzinom, Dermatofibrosarcoma protuberans (DFSP) und Kaposi-Sarkom. Das Merkelzellkarzinom entwickelt sich aus den Merkelzellen, die für den Tastsinn der Haut verantwortlich sind. Bei DFSP handelt es sich um einen bösartigen Tumor des Bindegewebes. Im Gegensatz dazu kann das Kaposi-Sarkom an mehreren Stellen gleichzeitig Tumore aufkommen lassen, die alle das Herpesvirus 8 aufweisen.

Woran erkennt man gefährliche Sonnenflecken?

Häufig ist der Grund für eine gescheiterte Behandlung eine zu späte Diagnose. Der Hautkrebs breitet sich meist unbemerkt auf der Haut aus und fällt erst dann auf, wenn es zu spät ist. Es ist wichtig, die einzelnen Merkmale der Hautveränderungen unterscheiden zu können, um zu wissen, ob Handlungsbedarf besteht. Die verschiedenen, leicht zu verwechselnden Hautveränderungen mit ihren speziellen Merkmalen sind hier einmal zusammengefasst:



  • Sonnenflecken: Die Pigmentstörung äußert sich in den meisten Fällen als rundlich oder oval geformte Flecken, die zwischen wenigen Millimetern und ein paar Zentimeter groß werden können. Sonnenflecken sind hellbraun bis dunkelbraun und lassen sich an sonnenexponierten Körperstellen auffinden. Teilweise können die Flecken auch erhaben sein oder eine schuppige Hornschicht bilden.

  • Muttermale: Die gutartige Hautveränderung ist häufig schon von Geburt an vorhanden, kann sich aber auch im Laufe des Lebens entwickeln. Muttermale sind meist braun oder schwarz und typischerweise kleiner als 10 mm. Die Oberfläche ist glatt oder leicht erhaben mit klaren definierten Rändern. Sie weisen meist eine Regelmäßigkeit und eine Symmetrie auf.

  • Sommersprossen: Sommersprossen sind kleine, braune oder rötliche Flecken, die oft im Gesicht auftreten. Sie sind rund, klein und selten größer als 5mm. Arme und Schulter können auch betroffen sein und im Winter werden sie meist heller.

  • Schwarzer Hautkrebs: Das Erscheinungsbild des malignen Melanoms ist unregelmäßig und asymmetrisch. Es kann farblich stark variieren und in braun, schwarz, rot oder sogar weiß vorkommen. Meist ist der Fleck größer als 6mm und hat unregelmäßige, unscharfe Ränder mit einer rauen Oberfläche. Bei schwarzem Hautkrebs muss man auf Veränderungen in Form, Größe oder Farbe achten, aber auch Juckreiz oder Blutungen können von dem Tumor ausgehen.

  • Weißer Hautkrebs: Das Basalzellkarzinom ist hautfarben bis gelblich-rot, knotenartig und begrenzt. Im Anfangsstadium ist es leicht mit einem Pickel zu verwechseln. Es können sich sichtbare Blutgefäße an der Oberfläche befinden. Das Stachelzellkarzinom ist durch seine feste, verhornte Kruste identifizierbar.

Mit diesem Tipp erkennt man Hautkrebs sofort

Sich alle Merkmale zu merken und richtig zuordnen zu können ist ziemlich kompliziert. Natürlich möchte man aber auch nicht wegen jedem Altersfleck, der nicht ganz symmetrisch aussieht, zum Arzt rennen. Für diesen Fall wurde mit der ABCDE-Regel eine einfache Methode entwickelt, um Hautkrebs früh erkennbar zu machen. Mit Hilfe dieses Tipps kann man besser abwägen, ob in Arztbesuch von Nöten ist oder nicht:



A wie Asymmetrie: Wie verändert sich der Fleck? Ist er asymmetrisch bzw. nicht rund oder oval? Hat sich die Form von symmetrisch zu asymmetrisch gewandelt?


B wie Begrenzung: Ist der Fleck scharf begrenzt? Oder läuft der Fleck fransig aus und hat einen unregelmäßigen Rand?


C wie Color (Farbe): Welche Farbe weist der Fleck auf? Ist er ungleichmäßig und verschiedenfarbig pigmentiert? Hat sich seine Farbe verändert?


D wie Durchmesser: Welche Größe hat der Fleck? Ist er größer als 5 mm? Ist er in letzter Zeit schnell gewachsen?


E wie Erhabenheit: Ist der Fleck knotig bzw. erhaben? Ist er in die Höhe gewachsen und höher als 1-2 mm?



Sollte einer oder mehrere Punkte auf einen vermeintlichen Altersfleck zutreffen, ist es ratsam, einen Hautarzt aufzusuchen. 

Wie kann man sich vor Sonnenflecken auf der Haut schützen?

Das Rätseln um die Bedeutung eines neuen Flecks, den man auf deiner Haut entdeckt hat, möchte man sich lieber sparen. Dafür muss man die Entstehung von Sonnenflecken so gut es geht vermeiden. Die komplette Kontrolle über die Hautveränderungen auf seinen Körper zu erlangen ist nicht möglich, doch vorbeugende Maßnahmen kann man trotzdem treffen.


Hauptursache für Sonnenflecken ist die Sonne mit ihrer UV-Strahlung. Um die Pigmentflecken zu vermeiden, ist der ausreichende Schutz vor Sonnenstrahlen daher essentiell. Wenn man die Sonne nicht ganz meiden will, ist die regelmäßige Anwendung von Sonnenschutzmittel wichtig, um die Haut vor schädlichen Strahlen zu schützen. Angemessene Kleidung kann zusätzlich vor der Sonne schützen. Hüte oder langärmlige Hemden und Hosen lassen den UV-Strahlen keine Chance, die Haut anzugreifen. Die Nutzung von Solarien ist ebenfalls kontraproduktiv, da die Bräune hierbei mit Hilfe künstlicher UV-Strahlen bewirkt wird. Diese sind mindestens genauso schädlich und begünstigen frühzeitige Hautalterung und Hautkrebs.


Zusätzlich zum Schutz vor der Sonne ist es wichtig, die Haut richtig zu pflegen und mit Feuchtigkeit zu versorgen. Eine gut hydratisierte Haut bildet eine bessere Hautbarriere und fördert die Gesundheit. Inhaltsstoffe, wie Antioxidantien oder Vitamin C schützen die Haut vor UV-Schäden und können die Hautstruktur verbessern. Es gibt auch einige Pflegecremes, die sich zur Aufgabe gemacht haben, speziell bei Pigment- und Altersflecken Hilfe zu leisten. Die Kressesalbe beispielsweise dient zur täglichen Hautpflege und kann Altersflecken vorbeugen oder heller erscheinen lassen. 

Wie kann man Sonnenflecken auf der Haut entfernen?


Sonnenflecken können trotz ihrer Harmlosigkeit ein ungutes Gefühl bei den Betroffenen auslösen. Keiner gibt gerne die Anzeichen des Alterns preis, weshalb viele besonders störende Altersflecken entfernen wollen. Je nach wie man das anstellen möchte, stehen einem verschiedene Methoden zur Behandlung zur Verfügung:

Chemische Peelings

Chemische Peelings können auch zuhause angewendet werden und können eine aufhellende Wirkung auf Sonnenflecken haben. Dieser Effekt kann durch die Entfernung abgestorbener Hautzellen hervorgerufen werden. Dazu dienen Produkte mit Fruchtsäuren wie AHA (Alpha-Hydroxysäure). Sie können die Hauterneuerung fördern und vorhandene Pigmentflecken weniger sichtbar erscheinen lassen. Generell kann durch chemische Peelings ein ebenes Hautbild erzielt werden. Durch das Ablösen der obersten Hautschicht wird die Haut jedoch empfindlicher gegenüber der UV-Strahlung. Daher ist bei dieser Methode auch auf zuverlässigen Sonnenschutz nach der Anwendung zu achten. 

Lasertherapie

Der Fraxel-Laser wird häufig eingesetzt, um Sonnenflecken, Sonnenschäden oder andere Hautunreinheiten zu behandeln. Durch die Verwendung von Lichtimpulsen wird die Kollagenproduktion gefördert und die Pigmentierung der Haut erscheint gleichmäßiger. Andere Verfahren entfernen die oberste Hautschicht, um diesen Effekt zu erzielen. Bei dieser Methode können auch mehrere Sitzungen notwendig sein, bis das gewünschte Ergebnis erreicht wird. 

Dermabrasion

Unter einer Dermabrasion versteht man das sanfte Abschleifen der betroffenen Hautstellen. Ein Hautarzt kann mit Hilfe spezieller Geräte, die mit kleinen Kristallen besetzt sind, die betroffenen Hautbereiche abschleifen. So werden die Sonnenflecken nach und nach abgetragen, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist. Diese Methode kann sich über mehrere Sitzungen erstrecken und gegebenenfalls erst nach Monaten zufriedenstellende Veränderungen liefern. 

Kryotherapie

Diese Methode verwendet flüssigen Stickstoff, um kleine Hautareale zu behandeln. Der Kälteschock führt zu einer Vereisung der Sonnenflecken. Dadurch wird das Melanin in diesem Hautbereich zerstört und die Haut erscheint nach dem Gefrieren heller. Man kann die Vereisung auch nutzen, um erhabene Altersflecken entfernen zu können, die sich von der Hautoberfläche absetzen.

Fazit

Egal ob man sie nun Sonnenflecken oder Altersflecken nennt, letztendlich sorgt die Pigmentstörung bei den Betroffenen dafür, dass man sich sichtbar älter fühlt. Doch teilweise ist das nicht das einzige Problem der eigentlich harmlosen Flecken. Sonnenflecken werden häufig mit Formen des Hautkrebses verwechselt, was bei einer späteren Diagnose zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann. Daher sollte man sich regelmäßig auf neue, verdächtig aussehende Flecken absuchen und auf die ABCDE-Regel überprüfen. Bei Zweifeln ist es immer sinnvoll sich an einen Facharzt zu wenden, um auf Nummer sicher zu gehen.


Haben Sie Erfahrungen mit Sonnenflecken auf der Haut? Berichten Sie uns in den Kommentaren davon!


QUELLEN

  • Universitätsspital Zürich: https://www.usz.ch/krankheit/alterswarzen/
  • Wollina, U; Recent advances in managing and understanding seborrheic keratosis. National Library of Medicine (2019). https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6719672/ 

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage. 

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