Rote, juckende Flecken: Mehr als nur ein Hautausschlag?
Rote, juckende Flecken: Mehr als nur ein Hautausschlag?
Redaktion, 03. Dezember 2024
Der Juckreiz von roten Flecken auf der Haut kann unterschiedliche Ursachen haben
Hautveränderungen sind im Laufe des Lebens ganz normal. Viele davon, wie Altersflecken oder Sommersprossen, sind harmlos. Es gibt jedoch auch Flecken, die mit unangenehmen Symptomen wie Juckreiz einhergehen und sich farblich von gewöhnlichen Hautflecken abheben. Besonders rote, juckende Hautstellen können auf verschiedenste Ursachen hinweisen. Ist es ein harmloser Hautausschlag, oder steckt etwas Ernsteres dahinter? Wie man dies erkennen und richtig handeln kann, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
- Wie erkenne ich einen Hautausschlag?
- Welche Ursachen haben rote, juckende Flecken?
- Rote, juckende Flecken am Bein, Fuß oder Bauch - Wann muss ich zum Arzt?
- Was kann ich selbst gegen den Juckreiz bei roten Flecken unternehmen?
- Wieso bekomme ich nach dem Duschen rote, juckende Flecken?
- Wie kann man roten, juckenden Flecken vorbeugen?
- Fazit
FORSCHUNG
Altersflecken entfernen: Dieses Hausmittel hilft!
Da Bleichcremes oft für ein fleckiges Hautbild sorgen und die professionelle Behandlung teuer und zeitaufwendig ist, entscheiden sich immer mehr Männer und Frauen mit Altersflecken für Hausmittel. Tatsächlich können die natürlichen Mittel Altersflecken schonend aufhellen und auch vorbeugen.
Wie erkenne ich einen Hautausschlag?
- Fieber
- Übelkeit
- Schweißausbrüche
- Schwellungen
- Atemprobleme
Welche Ursachen haben rote, juckende Flecken?
Hauterkrankungen
Ekzeme und Psoriasis sind zwei häufige, entzündliche Formen einer Dermatitis (Hauterkrankung), die oft mit Hautausschlägen verwechselt werden. Neurodermitis, ist ein chronisches Ekzem, das vor allem durch extrem trockene, rötliche und juckende Hautstellen gekennzeichnet ist. Bei Erwachsenen treten die Symptome häufig im Gesicht, besonders um die Augen und den Mund, sowie in den Armbeugen und Kniekehlen auf. Die betroffenen Hautstellen können verdickt und fleckig wirken und sind besonders anfällig für wiederkehrende Entzündungen.
Psoriasis ist auch bekannt als Schuppenflechte und ebenfalls eine chronisch-entzündliche Hautkrankheit, die oft als Ausschlag wahrgenommen wird, insbesondere wenn sie plötzlich auftritt. Sie äußert sich durch schuppige, entzündete Hautpartien und tritt in Schüben auf. Wie bei Neurodermitis können auch bei Psoriasis äußere Faktoren wie Stress oder bestimmte Umweltbedingungen die Symptome verschlimmern.
Allergische Reaktionen
Allergien entstehen durch eine Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Stoffe wie Lebensmittel, Medikamente, Duftstoffe, Metalle oder Umweltreize wie Pollen. Dabei können Symptome wie Juckreiz, Hautrötungen, Schwellungen oder Nesselsucht auftreten. In schweren Fällen kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen.
Man unterscheidet Soforttyp-Allergien, bei denen die Reaktion unmittelbar einsetzt, und Spättyp-Allergien, die sich erst nach einigen Stunden mit Hautrötungen oder Schwellungen zeigen. Häufige Auslöser sind Kontaktallergene wie Duftstoffe oder Metalle sowie Nahrungsmittel oder Umweltreize wie Pollen. Zu den typischen Hautreaktionen gehören juckende Erhebungen, Bläschen oder schuppige Haut, die bei Kontakt mit Allergenen verstärkt auftreten können.
Infektionen
Virale Infektionen wie Masern, Röteln, Windpocken oder auch COVID-19 gehen häufig mit juckenden Hautveränderungen einher. Bei jungen Corona-Patienten treten beispielsweise frostbeulenähnliche Schwellungen an Füßen und Fingern auf, die meist innerhalb einer Woche folgenlos abheilen.
Im Erwachsenenalter sind Herpes-Zoster-Viren eine häufige Ursache für schmerzhafte Ausschläge, die als Gürtelrose bekannt sind. Diese betreffen oft den Rücken, die Brust oder das Gesicht. Eine Schutzimpfung ist verfügbar, jedoch noch nicht weit verbreitet. Bakterielle Infektionen wie Scharlach, Lyme-Borreliose oder Syphilis (im zweiten Stadium) können ebenfalls charakteristische Hautveränderungen hervorrufen. Besonders bei Borreliose zeigt sich eine ringförmig ausbreitende Rötung nach einem Zeckenstich.
Neben Infektionserkrankungen können auch Pilzinfektionen mit geröteten und teilweise schuppenden Hautstellen Hautausschläge auslösen.
Rote, juckende Flecken am Bein, Fuß oder Bauch - Wann muss ich zum Arzt?
Oft entstehen rote juckende Punkte durch äußere Faktoren wie neue Hautpflegeprodukte, kratzende Kleidung oder Insektenstiche. In solchen Fällen kann es genügen, das irritierende Produkt abzusetzen oder den betroffenen Bereich zu kühlen. Bei stärkeren Reaktionen, etwa durch Insektenstiche, sollte jedoch schnell ein Arzt aufgesucht werden.
Sollte der Ausschlag länger bestehen bleiben, sich verschlimmern oder ohne offensichtlichen Auslöser auftreten, ist es wichtig, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Besonders bei Kindern oder schwerwiegenden Symptomen empfiehlt es sich, den Hausarzt zu konsultieren, der gegebenenfalls an einen Hautarzt verweisen kann. Ein Dermatologe kann die genaue Ursache des Ausschlags feststellen und eine passende Behandlung empfehlen.
Bei allergischen Reaktionen werden oft Anti-Histaminika eingesetzt, um den Juckreiz zu lindern. Bei chronischen Erkrankungen wie Neurodermitis oder Infektionen wie Masern kommen entzündungshemmende Cremes zum Einsatz, die die Haut beruhigen und Entzündungen hemmen. Manche Hautausschläge erfordern eine längere Behandlung, bis eine sichtbare Besserung eintritt. Sollte die Therapie den Alltag beeinträchtigen, kann der Arzt alternative Behandlungsoptionen oder eine langfristige Therapie zur Stabilisierung des Hautbildes empfehlen.
Was kann ich selbst gegen den Juckreiz bei roten Flecken unternehmen?
Äußeren Faktoren, die für kurzfristig juckende rote Punkte sorgen, können in der Regel schnell entgegengewirkt werden. Bestimmte Maßnahmen lassen sich selbst anwenden, um die Haut wieder zu beruhigen. Dazu ist auch keine ärztliche Betreuung notwendig, sofern man den Auslöser zweifelsfrei bestimmen kann.
Juckende Flecken kühlen
Um den Juckreiz und die Hautirritationen zu lindern, hilft es, ein kühles, feuchtes Tuch aufzulegen. Dies beruhigt die Haut und wirkt abschwellend. Zusätzlich kann Aloe Vera in Form von Gel eine wohltuende Wirkung entfalten. Es hat entzündungshemmende Eigenschaften und spendet der Haut Feuchtigkeit, was besonders bei gereizten Hautstellen sehr angenehm ist.
Die Haut mit Feuchtigkeit versorgen
Um die Haut vor dem Austrocknen zu schützen, ist es wichtig, eine parfümfreie, feuchtigkeitsspendende Creme zu verwenden. Besonders gut geeignet sind Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen, die die Haut intensiv mit Feuchtigkeit versorgen und gleichzeitig beruhigen. Solche Wirkstoffe fördern die Regeneration der Haut und helfen, ihre natürliche Schutzbarriere zu stärken.
Natürliche Hausmittel
Einige natürliche Hausmittel können effektiv dabei helfen, den Juckreiz und die Rötung bei Hautausschlägen zu lindern. Bäder in Haferflocken sind beispielsweise bekannt dafür, die Haut zu beruhigen, da Hafer entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und Feuchtigkeit spendet. Auch Kokosöl kann durch seine feuchtigkeitsspendenden und beruhigenden Eigenschaften hilfreich sein, um den Juckreiz zu reduzieren. Beide Mittel sind sanft zur Haut und können eine gute Option darstellen, um kurzfristige Reizungen zu behandeln, bevor sie sich weiter verschlimmern.
Wieso bekomme ich nach dem Duschen rote, juckende Flecken?
Das Problem mit roten Punkten in Verbindung mit Juckreiz kommt nicht selten nach dem Duschen auf. Dabei sollte man doch meinen, dass das Duschen die Haut beruhigen und potentielle Auslöser der Irritationen abspülen würde. Diese Gründe können der Grund für die Hautirritationen nach der Reinigung des Körpers sein:
- Heißes Wasser: Zu heißes Duschen entfernt die natürlichen Öle der Haut und lässt sie trocken und gereizt zurück, was zu Juckreiz führen kann. Gerade im Winter führt zu heißes Duschen außerdem vermehrt zu Hitzepickeln (Miliaria), die ähnliche Symptome auslösen.
- Harte Seifen und Duschgels: Produkte mit aggressiven Chemikalien, Duftstoffen oder Konservierungsstoffen können die Hautschutzbarriere schädigen und zu Trockenheit und Juckreiz führen, besonders bei empfindlicher Haut.
- Chlor im Wasser: Das im Leitungswasser enthaltene Chlor kann die Haut austrocknen und den Juckreiz verstärken.
- Zu häufiges Duschen: Tägliches Duschen, besonders bei heißem Wasser und scharfen Reinigungsmitteln, kann die Haut übermäßig entfetten, was Juckreiz und Irritationen zur Folge hat.
- Empfindliche Haut und Hautprobleme: Menschen mit empfindlicher Haut oder Hauterkrankungen wie Ekzemen oder Rosazea reagieren oft empfindlicher auf Temperaturveränderungen oder Pflegeprodukte und entwickeln nach dem Duschen Juckreiz.
Wie kann man roten, juckenden Flecken vorbeugen?
Die inneren Faktoren von roten, juckenden Flecken sind häufig nicht beeinflussbar. Dafür lassen sich die äußeren Faktoren hingegen mit den richtigen Maßnahmen gut steuern, sodass die Haut so wenig wie möglich gereizt wird:
- Sanfte Hautpflege: Produkte mit einem pH-Wert von 5,5 unterstützen den natürlichen Säureschutzmantel der Haut, während basische Produkte, wie Seifen, diesen Schutzfilm angreifen und die Haut austrocknen können. Milde, parfümfreie Pflegeprodukte, die den pH-Wert der Haut wahren, sind daher ideal.
- Feuchtigkeitspflege anpassen: Trockene Haut profitiert von fetthaltigen Cremes oder Salben, die die Haut intensiv pflegen und beruhigen. Lotionen, die schnell einziehen, können jedoch zu einer weiteren Austrocknung führen. Bei entzündeten oder nässenden Hautstellen sind wasserhaltige Emulsionen besser geeignet, da sie die Haut kühlen und gut aufgenommen werden.
- Allergene vermeiden: Inhaltsstoffe wie Parfümstoffe und Konservierungsmittel können allergische Reaktionen hervorrufen und den Juckreiz verstärken. Es empfiehlt sich, auf Produkte zu achten, die keine solchen Inhaltsstoffe enthalten und die Hautreaktionen zu beobachten.
- Sonnenschutz: Zu viel Sonne kann die Haut reizen, Sonnenbrände verursachen und das Hautkrebsrisiko erhöhen. Die UV-Strahlen der Sonne können in Kombination mit Medikamenten oder Kosmetika ebenfalls allergische Reaktionen auslösen.
- Kleidung und Frischluft: Hautfreundliche, lockere Kleidung fördert das Atmen der Haut und minimiert Irritationen. Synthetische Stoffe sollten vermieden werden. Regelmäßige Frischluftzufuhr unterstützt die Hautgesundheit und hilft, die Haut zu regenerieren.
Fazit
Rote Flecken auf der Haut, die zusätzlich jucken, sollte man auf jeden Fall ernst nehmen. Insbesondere, wenn diese Symptome ohne offensichtlichen Auslöser eines Insektenstiches o.Ä. auftreten. Es handelt sich bei einem Hautausschlag nicht um ein spezielles Krankheitsbild, sondern um ein Symptom, das auf eine Krankheit oder Immunreaktion hinweist. Sollte einem diese nicht bekannt sein, ist es umso wichtiger einen Arzt zu konsultieren, um die frühzeitige Diagnose und Behandlung einzuleiten. Bei einfachen Hautreizungen helfen oft schon kleine Tricks, um die Haut wieder zu beruhigen.
QUELLEN
- D. Tomsitz, T. Biedermann, K. Brockow: Im Zusammenhang mit COVID‐19‐Infektionen beschriebene Hautmanifestationen; 2021 Apr 16; PMCID: PMC8250391 PMID: 33861006
- Jörg Wenzel: Infektiöse Exantheme; PMCID: PMC9939249; 2023 Feb 20; doi: 10.1007/s15012-023-7665-0 - https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9939249/
Simon Engelhardt