Chemische Peelings im Test: Helfen sie gegen Pigmentflecken?

Redaktion, 09. MÄRZ 2022 | AKTUALISIERT AM 11. April 2025

Chemische Peelings gegen Pigmentflecken

Sind chemische Peelings die Wunderwaffe bei Hautproblemen wie Pigmentflecken?

Ein strahlender Teint und eine ebenmäßige Haut gelten als Schönheitsideal in unserer Gesellschaft. Doch viele Menschen kämpfen mit Pigmentflecken, die das Hautbild ungleichmäßig erscheinen lassen. In der Hoffnung auf eine Lösung greifen viele zu chemischen Peelings, die als wirksames Mittel gegen Pigmentstörungen beworben werden. Doch wie effektiv sind diese Peelings wirklich? Das und noch weitaus mehr, beantworten wie im folgendem Artikel.

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Da Bleichcremes oft für ein fleckiges Hautbild sorgen und die professionelle Behandlung teuer und zeitaufwendig ist, entscheiden sich immer mehr Männer und Frauen mit Altersflecken für Hausmittel. Tatsächlich können die natürlichen Mittel Altersflecken schonend aufhellen und auch vorbeugen.

Was sind chemische Peelings?

Ein Peeling ist eine dermatologisch-ästhetische Behandlung zur Verbesserung des Hautbildes. Der Begriff „to peel“ – also „schälen“ – beschreibt gut, was dabei passiert: Die obersten Hautschichten werden abgelöst, sodass darunter glattere, frischere Haut sichtbar wird. Man unterscheidet zwischen mechanischen und chemischen Peelings.

Chemische Peelings werden schon seit Jahrzehnten in der ästhetischen Dermatologie eingesetzt. Im Gegensatz zu mechanischen Peelings mit Schleifpartikeln wie Salz oder Zucker wirken chemische Peelings mit Hilfe von Säuren oder Enzymen – sanfter und effektiver. Deshalb sind sie auch für empfindliche Haut oder Haut mit Akne und Rosacea geeignet.

Je nach Konzentration können chemische Peelings oberflächlich, mitteltief oder tief wirken. Während oberflächliche Peelings nur die obere Hautschicht abtragen, reichen mitteltiefe Anwendungen tiefer – sie müssen medizinisch begleitet werden und benötigen eine Woche Heilzeit. Tiefe Peelings dringen bis zur Kollagenschicht vor, kommen aber in Europa kaum zum Einsatz.

Chemische Peelings werden besonders bei Hautunreinheiten, Pigmentflecken, großen Poren oder ersten Fältchen eingesetzt. Sie können die Zellerneuerung und Kollagenbildung anregen, wovon man sich ein sichtbar ebenmäßigeres Hautbild erhofft.

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Welche chemischen Peelings gibt es und wo liegen die Unterschiede?

Es gibt verschiedene Arten von chemischen Peelings, die sich hauptsächlich in ihrer Wirkstoffkonzentration, ihrem pH-Wert und der Tiefe ihrer Wirkweise unterscheiden. Dabei kann man unter folgenden unterschiedlichen chemischen Peelings unterscheiden:

AHA-Peeling

AHA ist die englische Abkürzung für Alpha-Hydroxysäuren. Der Begriff umfasst verschiedene wasserlösliche Säuren, die entweder natürlich vorkommen können oder aber künstlich gewonnen werden. Die natürlichen AHA werden oft auch als Fruchtsäure-Peeling bezeichnet, da sie in Früchten vorkommen. Für AHA-Säurepeelings wird oft Glycolsäure, Milchsäure oder Mandelsäure verwendet.

Die Alpha-Hydroxysäure ist eher mild und wirkt daher vorrangig auf der Hautoberfläche. Deswegen lassen sich die AHA-Säuren gut auch bei empfindlicher und trockener Haut einsetzen, doch auch andere Hauttypen profitieren von der sanften Wirkung.

In erster Linie wird das chemische Peeling genutzt, um feine Fältchen abzumildern. Die Säure regt die Kollagenbildung in der Haut an, wodurch Falten nicht nur reduziert, sondern auch vorgebeugt werden können.

Auch bei Sonnenschäden wie z.B. Altersflecken kann das AHA-Peeling angewendet und bei regelmäßiger Anwendung ein gleichmäßiger Teint erzielt werden. Studien zufolge hilft die enthaltene Glycolsäure sehr gut gegen Pigmentflecken. Nicht zuletzt versorgen die AHA-Säuren die Haut mit Feuchtigkeit.

AHA-Peeling:

  • mildes Peeling
  • Milch- und Mandelsäure wirken oberflächlich, Glykolsäure gelangt mit seiner Anti-Aging-Wirkung tiefer in die Haut
  • für trockene, empfindliche und sonnengeschädigte Haut
  • feuchtigkeitsspendend und -regulierend
  • regt Kollagenbildung in der Haut an
  • stärkt die natürliche Hautbarriere

BHA-Peeling

BHA steht für Beta-Hydroxysäure. In der Kosmetik spricht man auch von Salicylsäure. Im Gegensatz zur Alpha-Hydroxysäure ist die Beta-Hydroxysäure nicht wasser- sondern fettlöslich und gelangt dadurch tiefer in die Haut und in die Poren und hat eine stärkere Wirkung.

Als chemisches Peeling wirkt die BHA entzündungshemmend. Das macht sie besonders für den fettigen Hauttyp sehr geeignet, der oft mit Hautproblemen wie Unreinheiten oder einem unebenen Hautbild mit verstopften und vergrößerten Poren zu kämpfen hat. Das Hautbild kann sich durch die regelmäßige Anwendung langfristig verbessern und Entzündungen und Hautrötungen vorgebeugt werden. Wie auch AHA-Peelings reguliert es außerdem den Feuchtigkeitshaushalt und stimuliert die Kollagenbildung.

BHA-Peeling:

  • stärkeres Peeling als AHA, dringt tiefer in die Haut ein
  • besonders für den öligen Hauttyp mit Hautunreinheiten und Akne geeignet, auch bei empfindlicher Haut geeignet
  • hemmt Entzündungen und beruhigt die Haut
  • spendet Feuchtigkeit
  • regt die Kollagenbildung an

PHA-Peeling

Die Polyhydroxysäure (engl. polyhydroxy acids; PHA) ist eine sehr milde Säure. Von AHA und BHA unterscheiden sich die PHA-Säuren hauptsächlich durch ihre Molekülgröße, der Wirkmechanismus ist identisch. Dadurch, dass die wasserlöslichen Moleküle jedoch größer sind, ist ihre Fähigkeit, in die Haut einzudringen, eingeschränkter. Folglich lösen sie nur die Zellverbindungen der abgestorbenen Hautschuppen in der letzten Schicht der Epidermis.

Reizungen werden so verringert, was die PHAs grundsätzlich für alle Hauttypen, besonders aber bei empfindlicher und schnell gereizter Haut geeignet macht. Die Polyhdroxysäuren sind dadurch auch gut für Peeling-Anfänger geeignet.

PHA wirken antioxidativ und können die Hautalterung dadurch verlangsamen, die Hautelastizität verbessern und feine Falten glätten. Gleichzeitig versorgen sie die Haut mit Feuchtigkeit und können so Trockenheit und dem Erschlaffen der Haut vorbeugen.

PHA-Peeling:

  • sehr mildes chemisches Peeling, gut für Anfänger geeignet
  • für alle Hauttypen geeignet
  • hohe Hautverträglichkeit
  • antioxidative und feuchtigkeitsspendende Wirkung
  • kann die Glykation der Haut vorbeugen
  • Haut ist nach der Anwendung weniger photosensibel als bei AHA oder BHA

Enzympeeling

Auch die Enzympeelings zählen zu den chemischen Peelings. Dabei basiert ihre Wirkung anders als bei den AHA-, BHA- und PHA-Peelings nicht auf Säuren, sondern auf Enzymen. In erster Linie werden für ein kosmetisches Peeling proteinspaltende Enzyme genutzt, die sogenannten Proteasen. Das Enzympeeling ist die sanfteste, aber zugleich auch schwächste der Peeling-Methoden.

Die Wirkstoffe werden für gewöhnlich aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnen. Besonders das Papain aus der Papaya sowie das Bromelain aus der Ananas kommen häufig zur Anwendung. Doch auch in Bananen, Quark und Honig sind Enzyme enthalten.

In Verbindung mit Wasser werden die Enzyme aktiviert und spalten die Eiweißverbindungen, die die alten Zellverbindungen der Hornschicht zusammenhalten. Die gelockerten, abgestorbenen Hautzellen lassen sich dann abtragen. Zwar wirkt das Enzympeeling nur oberflächlich auf der Haut, sorgt aber dennoch für ein ebenmäßiges Hautbild und fördert die Hauterneuerung.

Enzympeeling:

  • sehr mildes chemisches Peeling
  • hohe Hautverträglichkeit, besonders gut für empfindliche Hauttypen geeignet
  • verfeinert das Hautbild
  • regt die Kollagenproduktion an

Wie helfen chemische Peelings gegen Pigmentflecken?

  • Entfernung abgestorbener Hautzellen: Chemische Peelings enthalten Säuren wie Glykolsäure, Milchsäure oder Salicylsäure, die abgestorbene Hautzellen sanft entfernen. Durch diese Exfoliation wird die oberste Hautschicht abgetragen, wodurch Pigmentflecken, die sich auf dieser Schicht befinden, aufgehellt werden können.

  • Hemmung der Melaninproduktion: Einige chemische Peelings, insbesondere solche mit Alpha-Hydroxysäuren (AHA), können die Melaninproduktion in der Haut regulieren. Melanin ist das Pigment, das für die Färbung der Haut verantwortlich ist. Indem die Melaninproduktion reguliert wird, kann die Bildung neuer Pigmentflecken reduziert und bestehende Pigmentflecken aufgehellt werden.

  • Förderung der Zellerneuerung: Chemische Peelings regen die Zellerneuerung an, indem sie die Produktion von Kollagen und Elastin in der Haut stimulieren. Dies führt zu einer Verbesserung der Hautstruktur und einem ebenmäßigeren Hautbild, wodurch Pigmentflecken weniger sichtbar werden.

  • Tiefere Wirkweise: Bei mitteltiefen oder tiefen Peelings dringen die Säuren tiefer in die Haut ein und können daher auch tiefer liegende Pigmentflecken erreichen. Durch diese tiefere Wirkweise können chemische Peelings selbst hartnäckige oder tiefe Pigmentflecken effektiv behandeln.

Kann es bei chemischen Peelings zu starken Nebenwirkungen kommen?

Anhaltende Reizungen und Rötungen der Haut sind nach chemischen Peelings eher selten. Ob und wie stark die Nebenwirkungen ausfallen können, ist vor allem von den Arten sowie der Konzentration des Peelings abhängig. Einsteigen sollte man immer mit einem milden Peeling, z.B. einem Enzympeeling oder PHA. Die Hautreaktion sollte ebenso wie die Wirkung beobachtet werden. Dann kann man sich in der Häufigkeit der Anwendung, der Konzentration oder auch der Art des Wirkstoffs schrittweise steigern (wenn nötig). Bei medizinischen Peelings kommt es aufgrund der Tiefe der Wirkung häufig zu starken Nebenwirkungen.

Außerdem kommt es bei chemischen Peelings oft zu einer Erstverschlimmerung - es zeigen sich vermehrt Hautunreinheiten und Rötungen, die aber nur vorübergehend auftreten und für gewöhnlich von selbst verschwinden.

Worauf ist zu achten, wenn man chemische Peelings zuhause anwendet?

Chemische Peelings haben viele Vorteile für die Haut und sind je nach Wirkstoff eine effektive und gleichzeitig schonende Anti-Aging-Methode. Trotzdem sollte mein bei der Behandlung mit chemischen Peelings einige grundlegende Dinge beachten:

  1. Sonnenschutz: Durch das Abtragen der oberen Hautschichten kommt neue, junge Haut zum Vorschein. Diese ist besonders anfällig für die schädigenden UV-Strahlen (photosensibel) und neigt zu Sonnenbränden. Bei der Anwendung von chemischen Peelings ist ein ausreichender Sonnenschutz daher unverzichtbar.

  2. Mild beginnen: Anfänger sollten nicht mit einer zu starken Säure beginnen, um Hautreizungen und Irritationen zu vermeiden. Das Peeling sollte keinesfalls öfter als 1- bis 2-mal wöchentlich angewendet werden. Je nachdem, wie stark die Hautreaktion ausfällt, kann dann zu einem höher konzentrierten chemischen Peeling gewechselt oder aber die Häufigkeit der Behandlung gesteigert werden.

  3. Abends anwenden: Chemische Peelings sollten am besten abends aufgetragen werden. Dann kann die Haut sich über Nacht optimal regenerieren und mögliche Rötungen sollten bereits abgeklungen sein.

  4. Vorsicht bei Wechselwirkungen: Wer auf ein chemisches Peeling zurückgreift, sollte bei der gleichzeitigen Nutzung von weiteren Anti-Aging-Wirkstoffen vorsichtig sein. Produkte, die Retinol oder Vitamin C enthalten, sollten vor allem zu Beginn nicht in Kombination mit AHA oder BHA angewendet werden. Ist die Haut die Wirkstoffe nicht gewöhnt, kann es bei der Behandlung zu starken Entzündungen oder Rötungen kommen. Experten raten, die Behandlungen zu trennen - morgens kann Retinol oder Vitamin C die Haut strahlen lassen und das chemische Peeling am Abend zur Regeneration beitragen.

Wann erkennt man einen Vorher-Nachher-Effekt bei chemischen Peelings?

Wie oft ein chemisches Peeling angewendet werden sollte, hängt von den jeweiligen Substanzen bzw. der Produkte ab. Zum Einstieg sollte ein chemisches Peeling zuhause maximal 2-mal wöchentlich benutzt werden, gegebenenfalls kann man sich auf eine 3- oder 4-mal wöchentliche Anwendung steigern.

Bei medizinischen Peelings oder der Behandlung beim Dermatologen erfolgen oft mehrere Sitzungen, in denen die Konzentration oder die Einwirkzeit kontinuierlich gesteigert werden.

Direkt nach der Behandlung wirkt die Haut oft schon frischer und ebenmäßiger. Bis das Peeling aber seine volle Wirkung zeigt, können einige Tage oder Wochen vergehen. Grundsätzlich sollen die chemischen Peelings nachhaltig wirken und das Hautbild langfristig verbessern, indem Falten, Pigmentstörungen und Unreinheiten reduziert werden.

Was kostet ein chemisches Peeling?

Wird das Peeling von einem Arzt bzw. einer Ärztin durchgeführt, müssen die Kosten dafür selbst getragen werden. Gleiches gilt auch für ein Enzympeeling bei der Kosmetikerin. Die Kosten sind vor allem von der Tiefe des Peelings und der benötigten Sitzungen abhängig. Für gewöhnlich ist mit folgenden Kosten zu rechnen:

  • Oberflächliches Peeling: 15 bis 150 Euro
  • Mitteltiefes Peeling: 500 bis 1000 Euro
  • Tiefes Peeling: 1000 Euro

Günstiger wird es bei den chemischen Peelings für den Gebrauch zu Hause. AHA, BHA und PHA gibt es in Drogerien und Apotheken für die Eigenanwendung zu kaufen. Jedoch sollte man berücksichtigen, dass die im Handel erhältlichen Peelings erheblich schwächer konzentriert sind und dadurch auch weniger stark wirken. Chemische Peelings für zu Hause gibt es bereits ab etwa 6 Euro.

Fazit

Nachdem wir uns ausführlich mit der Frage beschäftigt haben, wie gut chemische Peelings gegen Pigmentflecken helfen, lässt sich festhalten, dass diese Behandlungsmethode durchaus wirksam sein kann, jedoch mit gewissen Einschränkungen. Chemische Peelings können dazu beitragen, Pigmentflecken zu reduzieren und das Hautbild insgesamt zu verbessern. Insbesondere bei oberflächlichen Pigmentstörungen können positive Ergebnisse erzielt werden. Allerdings ist zu beachten, dass chemische Peelings je nach Art und Intensität auch mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden sein können, wie zum Beispiel Hautreizungen oder vorübergehende Hautrötungen.

Es ist daher ratsam, vor einer Behandlung mit chemischen Peelings eine gründliche Beratung durch einen erfahrenen Dermatologen in Anspruch zu nehmen. Zudem sollte die Behandlung sorgfältig auf die individuellen Bedürfnisse und Hauttypen abgestimmt werden. Für langfristige Erfolge ist es außerdem wichtig, die Haut nach der Behandlung angemessen zu pflegen und vor UV-Strahlung zu schützen.


QUELLEN

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Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.